Mit Schanzenrekord in beiden Durchgängen sichert sich Nika Kriznar souverän den Sieg beim Weltcup in Lahti. Während Österreich ein Doppelpodium bejubelt, verpassen die Deutschen die Top Ten.
Über zwei Jahre musste Nika Kriznar auf einen Weltcupsieg warten, doch dieser Freitag in Lahti sollte ihr Tag werden: Mit 127 und 131,5 Metern sprang die Slowenin in beiden Durchgängen Schanzenrekord und sicherte sich mit 254,1 Punkten den ersten Platz. Zweite wurde die Österreicherin Jacqueline Seifriedsberger mit zwei Versuchen auf 125 Metern und 246,5 Punkten. Rang drei ging an ihre Teamkollegin Eva Pinkelnig, die nach 118 Metern im ersten Durchgang im Finale den Schanzenrekord zwischenzeitlich auf 128,5 Meter verbessert hatte und auf 239,8 Punkte kam.
„Gestern konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, dass der heutige Tag so werden würde. Ich bin einfach nur glücklich und emotional, dass ich jetzt hier stehen darf. Das verdanke ich auch unserem Team. Obwohl Skispringen ein Individualsport ist, unterstützen wir uns immer gegenseitig“, sagte Kriznar sichtlich bewegt nach ihrem sechsten Weltcupsieg. Mit diesem zog sie gleich mit Teamkollegin Nika Prevc, die heute lediglich Schadensbegrenzung im Gesamtweltcup betreiben konnte. Sie büßte im Duell mit Pinkelnig 34 Punkte ein und hat vor den letzten sieben Springen noch 174 Zähler Vorsprung.
DSV-Springerinnen verpassen die Top Ten
1,3 Punkte hinter Pinkelnig landete Yuki Ito als beste Japanerin auf Position vier, auch Teamkollegin Sara Takanashi überzeugte als Sechste. Finnlands Top-Springerin Jenny Rautionaho wurde zum dritten Mal im Laufe des Winters starke Fünfte. Thea Minyan Bjoerseth wurde als Siebte beste Norwegerin unmittelbar vor Teamkollegin Silje Opseth. Anders als Opseth, die im Finale vier Plätze verlor, gehörte Bjoerseth mit acht gewonnenen Positionen zu den Gewinnerinnen des zweiten Durchgangs. Selbiges galt für Josephine Pagnier aus Frankreich, die von 17 auf neun nach vorne sprang.
Nach einem vielversprechenden Qualifikationsergebnis verpassten die deutschen Skispringerinnen hingegen die Top Ten. Katharina Schmid wurde als beste DSV-Athletin Elfte direkt vor Selina Freitag. Luisa Görlich, tags zuvor noch Fünfte, kam nicht über Rang 16 hinaus. Juliane Seyfarth wurde 25.. Nach bis dato sechs erfolglosen Teilnahmen sicherte sich Pia Lilian Kübler als 30. ihren ersten Weltcuppunkt des Winters und wurde damit die 60. Springerin, die mindestens einen Top-30-Platz in dieser Saison verbuchen konnte.
Abseits des Doppelpodiums fiel die Bilanz im ÖSV-Team gemischt aus: Sara Marita Kramer belegte Position 17, während Lisa Eder und Chiara Kreuzer als 22. und 24. außerhalb der Top 20 landeten. Dort zu finden war dagegen Kriznars Teamkollegin Taja Bodlaj, die als 19. ihr bestes Weltcupergebnis erzielte und somit direkt vor der zweiten Finnin Julia Kykkänen landete. Bemerkenswert war zudem der 29. Platz der Polin Anna Twardosz, welcher ihr zweites Punkteergebnis und auch erst das zweite Punkteergebnis für Polen im Einzel im Laufe der Saison war.
Quali-Siegerin Eirin Maria Kvandal scheidet aus
Völlig überraschend schied dagegen Eirin Maria Kvandal bereits nach dem ersten Durchgang aus. Nachdem sie nicht nur die Qualifikation am Abend zuvor sondern auch den Probedurchgang als Erste beendet hatte, kam sie bei ihrem Versuch nur auf 103 Meter und somit nicht über Rang 32 hinaus. Neben einem verfrühten Absprung und Turbulenzen im ersten Flugteil litt sie auch unter der niedrigsten Anlaufgeschwindigkeit des Durchgangs, welche jedoch auch in einer Anlaufverkürzung begründet war. Ebenfalls keine Weltcuppunkte gab es für je eine DSV- und ÖSV-Athletin mit Anna Rupprecht und Hannah Wiegele, die die Plätze 34 und 36 belegten.
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Am nächsten Wochenende beginnt in Oslo die Raw-Air-Tour. Am legendären Holmenkollen stehen zunächst je zwei Qualifikationen und Einzelspringen an, bevor mit Trondheim und Vikersund die beiden weiteren Stationen warten (alles live bei skispringen.com).
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