Yukiya Sato macht sich zum Top-Favoriten für das Einzel in Zakopane: Nach starkem Training entscheidet der Japaner auch die Qualifikation überraschend für sich. Aus der DSV-Mannschaft glänzt Markus Eisenbichler, doch andere Favoriten tun sich schwer.
Mit einem Sprung auf 133 Meter sicherte sich Yukiya Sato den Sieg in der Qualifikation zum Einzelspringen in Zakopane. Der Japaner erzielte am Freitagabend auf der „Wielka Krokiew“ im Süden Polens insgesamt 139,8 Punkte und setzte sich damit gegen Markus Eisenbichler durch, der auf 132 Meter (137 P.) kam und deutlich gemacht hat, dass er nach seinen beiden vierten Plätzen beim Heim-Weltcup in Titisee-Neustadt wieder das Podium ins Visier nimmt. Den dritten Platz belegte Andrzej Stekala aus Polen mit 130 Metern (135,8 P.).
Dass Sato mit der Schanzenanlage in Zakopane bestens zurecht kommt, hat er schon im zuvor durchgeführten Training eindrucksvoll demonstriert. Der 25-jährige Japaner, der im vergangenen Jahr hier den Schanzenrekord aufgestellt hat, war in beiden Durchgängen der beste Springer und konnte dann auch in der Vorausscheidung deutlich machen, dass der Sieg im Einzelspringen am Sonntag nur über ihn gehen kann.
Alle sechs DSV-Skispringer qualifiziert
Die deutschen Hoffnungen ruhen speziell auf Markus Eisenbichler, der bereits im Training überzeugt hat. „Der erste Trainingssprung ist noch ein bisschen in die Hose gegangen, aber der zweite Sprung und die Qualifikation waren echt okay. Morgen schaue ich, dass wir ein geschlossenes Team sind und wie in den letzten Jahren stark performen. Wir wollen mit der Mannschaft ganz oben stehen, aber wir wissen alle, dass wir eine starke Konkurrenz haben“, analysierte Markus Eisenbichler in Hinblick auf den zweiten Team-Wettbewerb der Saison am Samstag.
Skiflug-Weltmeister Karl Geiger hat sich am ersten Tag im Süden Polens hingegen noch schwer getan. Mit 123 Metern kam der Oberstdorfer nicht über einen 30. Platz hinaus. „Die Sprünge waren nicht so, wie ich sie mir vorstelle. Es ist keine einfache Schanze, aber ich schaue von Schritt für Schritt. Wir müssen die Sprünge analysieren, damit wir morgen im Teamspringen gemeinsam stark auftreten können“, erklärte Geiger im Anschluss.
Neben den beiden besten DSV-Skispringern der vergangenen Wochen hat Bundestrainer Stefan Horngacher für das Teamspringen am Samstag auch Pius Paschke und Severin Freund nominiert, die in der Qualifikation die Plätze 17 bzw. 21 belegt haben. Im Einzel am Sonntag sind außerdem Constantin Schmid (36.) und Martin Hamann (37.) startberechtigt.
Favoriten tun sich schwer
In der Team-Entscheidung am Samstag sind jedoch die heimischen Skispringer aus Polen in der Favoritenrolle: Neben Stekala hat sich auch Dawid Kubacki als Siebter in den Top Ten platziert, die Klemens Muranka (11.) nur knapp verpasst hat.
Kamil Stoch hat am Freitag dagegen äußerst schwer getan. Nach bescheidenen Trainingssprüngen musste sich der Vierschanzentournee-Sieger in der Qualifikation mit 123,5 Metern und dem 19. Platz zufrieden geben. Und auch sein norwegischer Konkurrent Halvor Egner Granerud kam nicht über einen enttäuschenden 44. Platz hinaus.
Finnen überraschen, Slowenien im Aufwärtstrend
Hinter dem besten Österreicher Daniel Huber als Vierter hat Antti Aalto aus Finnland mit 137 Metern und dem fünften Platz der Qualifikation überrascht. Mit Niko Kytosaho (8.) konnte sich ein weiterer Springer aus der Mannschaft von Cheftrainer Janna Väätäinen unter den Top Ten platzieren.
Auch die Slowenen haben sich am ersten Tag des Zakopane-Wochenendes hervorgetan: Cene Prevc belegte nach starkem Training den sechsten Platz, sein Landsmann Tilen Bartol wurde Achter. Komplettiert wurden die Top Ten von Keiichi Sato aus Japan als Zehnter. Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer wurde bei seiner Weltcup-Rückkehr nach enttäuschender Vierschanzentournee nur 40.
Nur sieben der insgesamt 57 Athleten mussten schon am Freitag die Segel streichen. Vorzeitig ausgeschieden sind Piotr Zyla aus Polen und der Österreicher Maximilian Steiner, die aufgrund irregulärer Sprunganzüge disqualifiziert wurden.
» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup in Zakopane
Am Samstag steht in Zakopane zunächst der Team-Wettbewerb auf dem Programm. Um 15 Uhr startet dann zunächst der Probedurchgang, um 16:15 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der Wettbewerb.
Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.
Auch interessant: Bei der zurückliegenden Vierschanzentournee gab es nicht nur Gewinner, sondern auch einige Verlierer. Alle Detailbs gibt’s in unserer Tournee-Analyse!
Mit dir diskutiere ich nicht, bist du Ossi???
Abwarte und Tee trinke es hat sich wie gesagt kein Team hervorgehobe für den Teamwettbewerb daher ist die Spannung für heute Komplett da dass finde ich Bombe bin echt Gespannt wer den teamwettbewerb Gewinnt
Warum wird eigentlich nicht so gestartet wie man in der Qualifikation gesprungen ist,wäre doch interessanter in meinen Augen
Es ist gut, dass immer mal ein anderer gewinnt, das macht die Sache noch spannender.
Ich bin da Ihrer Meinung und möchte noch ergänzen, dass wir schon lange keinen Sturz mehr hatten und solch ein Sturz die ganze Sache noch etwas spannender machen würde!
Der Schanzenrekord von Sato wurde nicht letztes Jahr aufgestellt und auch nicht im Einzel, sondern im Teamspringen 2019. Dem liegt die Schanze, hier hat er seinen ersten Podestplatz errungen und hält neben den Schanzenrekord im Winter auch den Schanzenrekord im Sommer.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken,nach einer Qualifikation im 1.DG nach dieser Reihenfolge zu springen. Dann wären die Springen oft noch interessanter.
Mal wieder die Frage was so überraschend ist das Sato die Quali gewinnt… der Japaner springt die ganze Saison schon sehr konstant vorne mit.
Freut mich für Freund, dass er sich belohnen konnte und nach 3 guten und konstanten Sprüngen heute für morgen nominiert ist! Glückwunsch, hat er sich erkämpft 🙂
Man sieht schon, das Skispringer mental und körperlich an ihren Grenzen kommen.
Gut möglich, das Japan gut abschneidet
Nach dem Training dachte ich noch, die Deutschen kommen gut zurecht. Die Quali war dann aber wieder auf dem Niveau seit der Skiflug WM. Allerdings gibt es noch etwas Hoffnung für morgen, da sich ja keine Nation hervorgehoben hat. Aber wenn es normal läuft gewinnt Polen. Wobei bei Rückenwind scheinen die auch gar nicht zurecht zu kommen. Die Norweger aber auch nicht. Mein Geheimfavorit ist Japan…