ÖSV-Springerin zieht mit Hendrickson gleich

Marita Kramer holt Heimsieg in Ramsau am Dachstein

Foto: Alexey Kabelitskiy

Marita Kramer wird in Ramsau ihrer Favoritenrolle gerecht und feiert am Fuße des Dachsteins einen Heimsieg. Damit krönt sie ein starkes ÖSV-Ergebnis, während ihr Katharina Althaus am nächsten kommt.

Same procedure as last year: Marita Kramer ist, wie schon im Vorjahr die beste Skispringerin in Ramsau. Am Fuße des Dachsteins gelang der Österreicherin mit 92 und 90 Metern und 261 Punkten ihren vierten Saisonsieg. Bis auf 4,4 Punkte an sie heran kam Katharina Althaus, die mit 88,5 und 90 Metern auf 256,9 Punkte kam und damit ihren fünften Podestplatz in der Saison erzielte. Rang drei ging an die Slowenin Ursa Bogataj mit 90 und 89 Metern und 253,3 Punkten.

„Ich freue mich über den Sieg, aber die Sprünge waren zäh. Natürlich ist es aber trotzdem ein gutes Gefühl, wenn dabei ein Sieg herausspringt, gerade zuhause“, meinte Kramer nach dem Springen selbstkritisch im ‚ORF‘. „In erster Linie bin ich happy, dass sich die harte Arbeit auszahlt. Der Sieg ist immer mein Ziel und es freut mich, wenn es so klappt“, ergänzte die 20-Jährige, die mit ihrem 13. Weltcupsieg mit Sarah Hendrickson in der ewigen Bestenliste der Weltcupsiegerinnen gleichzog. Auch Katharina Althaus war „sehr glücklich über meinen zweiten Platz. Das ist eigentlich gar nicht meine Schanze, umso mehr freue ich mich, dass ich sie diesmal knacken konnte.“

ÖSV-Damen überzeugen daheim

Nach ihrem zeiten vierten Platz in Folge muss Sara Takanashi derweil weiterhin auf ihren ersten Podestplatz in der Saison warten. Die Japanerin landete zwei Punkte hinter Bogataj, dafür aber vor deren beiden Teamkolleginnen Ema Klinec und Nika Kriznar. Die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison war in beiden Durchgängen am weitesten gesprungen und hatte mit 96 Metern im Finale sogar Kramers Schanzenrekord aus dem Vorjahr egalisiert, konnte allerdings in beiden Sprüngen keinen Telemark setzen, was ihr einen Podestplatz kostete.

Punktgleich mit ihr auf Rang sechs landete Daniela Iraschko-Stolz, die zur Halbzeit noch punktgleich Siebte mit Eva Pinkelnig war, die wiederum schlussendlich Achte wurde. Lisa Eder und Jacqueline Seifriedsberger belegten die Plätze elf und 13.

Dazwischen landete Lara Malsiner aus Italien, die erst zum zweiten Mal überhaupt in der Saison in die Punkte sprang. Thea Minyan Bjoerseth wurde als Neunte nicht nur beste Norwegerin, sondern fuhr auch noch ihr bestes Saisonergebnis ein, vor der zweitbesten Japanerin Yuka Seto, die wiederum ihr bestes Saisonresultat einstellte.

Zu den Gewinnerinnen des zweiten Durchgangs durften sich auch Bjoerseths Teamkolleginnen Silje Opseth und Anna Odine Stroem zählen. Opseth legte mit gleich elf gewonnenen Plätzen eine Aufholjagd hin und wurde so noch 14., Stroem machte acht Ränge gut und kam so noch auf Rang 21 vor. Ebenfalls acht Plätze holte Pauline Heßler auf, die als 19. direkt hinter Selina Freitag (18.) landete und damit drittbeste Deutsche wurde. Juliane Seyfarth belegte Rang 23.

Keine Punkte für Rupprecht und Kreuzer

Keine Weltcuppunkte gab es für je eine DSV- und ÖSV-Springerin: Anna Rupprecht verpasste als 32. das Finale um 2,7 Punkte und schied damit zum vierten Mal in der laufenden Saison vorzeitig aus. Chiara Kreuzer kam nur auf 72,5 Meter und ging als 35. zum zweiten Mal ohne Punkte vom Bakken. Selbiges geschah der Chinesin Qingyue Peng, die als 36. aber immerhin ihr bestes Weltcupergebnis einfahren konnte. Umso größer war wiederum die Enttäuschung bei Yuki Ito, die als 38. die prominenteste der Ausgeschiedenen war. Das Tagesergebnis ist auch das erste, das für die neu eingeführte „Alpenkrone“-Wertung zählt.

» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2021/2022

Im Gesamtweltcup konnte Marita Kramer ihre Führung weiter ausbauen, sie hat mit 630 Punkten nun 169 Punkte Vorsprung auf Katharina Althaus (461), die weiterhin Zweite ist. Ursa Bogataj festigte Rang drei und hat 395 Punkte auf ihrem Konto. Im Nationencup führt unverändert Österreich mit 1449 Punkten vor Slowenien (1257). Deutschland rangiert auf Platz drei mit 734 Zählern.

Die nächste Station im Weltcup der Skispringerinnen ist nach Weihnachten dann Ljubno ob Savinji. Im slowenischen Logarska Dolina steigt vom 30. Dezember bis 1. Januar die erste Ausgabe der Silvester-Tournee, bestehend aus zwei Einzelspringen, die erstmals in der Geschichte des Damen-Skispringens im K.o.-Modus ausgetragen werden (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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