Was Stefan Kraft derzeit bei den Herren ist, ist Maren Lundby bei den Damen: Zum dritten Mal in Serie gewinnt die Olympiasiegerin ein Weltcupspringen. Auf dem Podest in Rasnov wird sie von zwei Deutschen flankiert.
Wieder schien ein deutscher Doppelsieg möglich und wieder war es die nervenstarke Maren Lundby, die etwas dagegen hatte. Von Platz zwei nach dem ersten Durchgang kommend, konterte sie alle Versuche, ihr den Spitzenplatz abzunehmen und das mit der Bestweite des Wochenendes von 96,5 Metern. Zusammen mit dem ersten Sprung auf 93 Metern und einer Punktzahl von 247,6 waren dies die Bausteine für ihren dritten Sieg in Serie. Beim 17. Sieg ihrer Karriere kamen ihr zwei Deutsche noch am Nächsten: Carina Vogt fuhr mit zweimal 94 Metern und 240,3 Punkten mit Rang zwei ihr bestes Saisonresultat ein. Juliane Seyfarth, nach dem ersten Durchgang noch in Führung liegend, wurde Dritte (95 und 90 m; 237,8 P.)
Beim Blick auf die Ergebnisliste und auf das Geschehen auf der Schanze erinnerte vieles an das zweite Einzelspringen in Sapporo vor exakt zwei Wochen. Auch da war ein DSV-Doppelsieg greifbar, doch dank eines unwiderstehlich guten zweiten Sprungs zog Lundby an Seyfarth doch noch vorbei. Wieder einmal in den sauren Apfel des vierten Platzes – und das auch noch zum vierten Mal in dieser Saison – musste die beste Österreicherin, Eva Pinkelnig beißen. Nur 0,7 Punkte hinter ihr belegte Katharina Althaus Rang fünf, der jedoch nicht genug war, um das gelbe Trikot zu verteidigen.
Ähnliches Bild wie am Vortag
So gut die Bedingungen am Vortag waren, so ähnlich gestalteten sich auch die weiteren Platzierungen – allerdings mit noch knapperen Punkteabständen. Nach Platz fünf am Samstag wurde es heute Platz fünf für Sloweniens Beste, Nika Kriznar. Sara Takanashi konnte ihre Leistung vom vorangegangenen Wettkampf nicht bestätigen und belegte Rang sieben vor Ramona Straub. Die Schwarzwälderin hatte nach dem ersten Durchgang auf Platz fünf liegend sogar noch Chancen aufs Podest, kam im zweiten Versuch aber nicht ganz an die Weite des ersten Durchgangs heran. Zwischen ihr und Seyfarth lagen alle Springerinnen innerhalb von 10,5 Punkten.
Chiara Hölzl schaffte es als Neunte wieder in die Top Ten, ebenso wie Lundbys Teamkollegin Anna Odine Stroem auf Rang zehn. Hölzls Landsfrauen Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger belegten die Plätze elf und 13, Anna Rupprecht wurde 15.. Pauline Heßler holte nach Platz 22 gestern heute mit Platz 26 erneut Punkte. In Abwesenheit der russischen Juniorinnen, die auch den Teamwettkampf gewannen, sprang für Sofia Tikhonova Platz zwölf heraus. Beste Französin wurde Lea Lemare als 19.. Die Slowenin Maja Vtic beschenkte sich selbst an ihrem 31. Geburtstag, mit Rang 20 und einem Preisgeld von 330 Schweizer Franken.
Einzelkämpferinnen zahlreich in den Punkten
Dahinter wartete die geballte Nationenvielfalt: Ganze sechs Springerinnen holten alleine für ihre Nationen Punkte. Die Beste der Einzelkämpferinnen war Lokalmatadorin Daniela Haralambie als 21., vor Elena Runggaldier aus Italien, der Finnin Julia Kykkänen und Xueyao Li aus China. Natalie Eilers aus Kanada schaffte erneut den Sprung ins Finale und holte, im Gegensatz zu Samstag, diesmal als 27. auch Weltcuppunkte – die ersten für das kanadische Team in der laufenden Saison. Nach Nita Englunds Disqualifikation wegen eines nicht regelkonformen Anzugs schaffte es aus den USA Nina Lussi als Einzige ins Finale, sie belegte Rang 30. Auch Teilzeit-Springerin Irina Avvakumova holte als 28. wieder Weltcuppunkte.
Katharina Althaus muss nach diesem Springen ihr gelbes Trikot (vorerst) an Maren Lundby abgeben. Die Titelverteidigerin des Gesamtweltcups führt nun mit 788 Punkten vor Althaus (747). Neue Dritte ist Juliane Seyfarth (511), die durch ihren vierten Podestplatz in der laufenden Saison an Daniela Iraschko-Stolz (501) vorbeigezogen ist.
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Der Tross der Skispringerinnen gastiert am kommenden Wochenende im österreichischen Hinzenbach, wo auf der kleinsten Schanze im Weltcup zwei Einzelwettbewerbe stattfinden werden (alles live bei skispringen.com).
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