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Maren Lundby: "Es wäre wirklich schade, nicht auf der Großschanze springen zu dürfen"

Foto: GEPA

Maren Lundby liefert sich mit Chiara Hölzl ein packendes Duell um den Gesamtweltcup. Mit skispringen.com sprach sie genau darüber und die Hoffnung auf ein Großschanzen-Springen bei der WM 2021.

Mit ihren zwei Gesamtweltcup-Siegen, dem Olympiasieg 2018 und dem Weltmeistertitel 2019 wurde Maren Lundby zu einer prägenden Figur des Frauen-Skispringens. Neben der Schanze hat das Wort der 25-Jährige, Gewicht, weil sie ihre Interessen klar vertritt.

Mit skispringen.com-Redakteur Luis Holuch sprach die Norwegerin über den Zweikampf im Weltcup und die Aussichten auf ein Großschanzen-Springen bei der WM 2021. Das Interview wurde vor der Ankündigung des Internationalen Skiverbandes (FIS), über die Aufnahme des Großschanzen-Springens im Sommer abzustimmen, geführt.

Maren, in den vergangenen Wochen hast du einige zweite Plätze eingefahren. Man hat gemerkt, dass Du damit nicht immer glücklich warst. Wie siehst Du das inzwischen?

Lundby: Ich bin glücklich, dass ich in Oberstdorf und auch Hinzenbach einige gute Sprünge zeigen und mit Chiara um den Sieg kämpfen konnte. Sie war den kleinen Tick besser, dennoch gibt mir das Wochenende einiges an Zuversicht mit.

Was ist Dein Eindruck von der renovierten Anlage von Oberstdorf, wo es nächstes Jahr ja um WM-Medaillen geht?

Lundby: Die Bedingungen auf der Schanze an sich und in der ganzen Arena waren wirklich gut, trotz des Regens. Ich denke, es ist alles bereitet für das nächste Jahr und ich hoffe, wir dürfen dann auf beiden Schanzen springen.

„Es geht allein darum, dass wir dieselben Möglichkeiten wie die Männer bekommen“

Damit hast Du das nächste Stichwort schon geliefert. Es war ein großes Thema in den norwegischen Medien und durch das Interview mit Clas Brede Braathen weiß ich, dass Du nicht so gerne darüber sprichst, dennoch die Frage: Wie ist Dein Empfinden gegenüber der Tatsache, dass momentan nur ein Normalschanzen-Wettkampf im Programm der WM 2021 steht?

Lundby: Es wäre wirklich schade, wenn wir nicht auf der Großschanze springen dürften. Wir haben an diesem Wochenende gezeigt, dass wir von der Großschanze springen können – ohne auch nur irgendwelche Probleme. Es ist traurig, dass wir Frauen nicht dieselben Chancen auf Medaillen bekommen wir die Männer. Es geht allein darum, dass wir dieselben Möglichkeiten wie die Männer bekommen.

Clas betonte mehrfach, dass er immer noch Hoffnung hegt, dass es mit diesem Wettkampf klappt. Was denkst Du darüber?

Lundby: Mir geht es da nicht anders. Wir kriegen so viel Unterstützung durch den Verband und auch durch die Politik. Das allein schon gibt mir die Hoffnung, dass aus Worten auch Taten werden.

„Ein Großschanzen-Wettkampf bei Olympia wäre der nächste Schritt“

Gibt es weitere Dinge, die Du aus Deiner Sicht verändern oder verbessern würdest?

Lundby: Insgesamt mehr Wettkämpfe zu haben wäre wichtig für uns. Ein Großschanzen-Wettkampf auch bei Olympia wäre der nächste Schritt, nachdem dieser auch im Programm der Weltmeisterschaft auftaucht. Danach blieben dann noch Skifliegen, was ich persönlich auch als wichtig empfinde, und die Vierschanzentournee übrig.

Zumindest Letzteres ist hierzulande ein größeres Thema als in Norwegen.

Lundby: Ja, das habe ich mitbekommen. Ich hoffe sehr, dass auch das bald kommt. Es wäre eine großartige Bühne für uns.

Und wie stehst Du zu den derzeitigen Preisgeldregeln?

Lundby: Im Moment sehe ich dort keinen Anlass zur Veränderung. Zunächst einmal müssen wir noch mehr Zuschauer anlocken, den Sport noch populärer machen. Dann kommt das Preisgeld schon von ganz alleine, davon bin ich fest überzeugt.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die restliche Saison!

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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