Video-Aufnahmen sorgen im Vorfeld der Einzel-Entscheidung auf der Großschanze für Aufsehen bei der Nordischen Ski-WM: Die norwegischen Skispringer sehen sich mit dem Vorwurf der Manipulation konfrontiert. Mehrere Nationen wollen Protest einlegen.
Im Vorfeld der Einzel-Entscheidung auf der Großschanze am Samstag veröffentlichte ‚Sport.pl‘ Videos, die mutmaßlich das norwegische Betreuerteam bei der Manipulation von Sprunganzügen zeigen sollen. Die norwegische Mannschaft sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die zu dieser Saison eingeführten Chips der Sprunganzüge manipuliert zu haben und somit mit eigentlich irregulären Sprunganzügen an den Start zu gehen.
„Ich kenne diese Videos. Es ist darauf zu sehen, dass die Anzüge auseinandergenommen und wieder zusammengenäht werden. Das ist auch nichts besonderes, weil die Anzüge ja am Wettkampftag entsprechend der Körpermaße angepasst werden“, sagte der Materialkontrolleur des Ski-Weltverbandes FIS, Christian Kathol, dem ‚ORF‘. Er habe alle Anzüge, die an den jeweiligen Wettkampftagen verwendet werden, im Vorfeld kontrolliert und dabei nichts zu beanstanden gehabt.
Teammanager Aalbu: Anzüge nicht für WM bestimmt
Auf die Vorwürfe angesprochen, sagte Norwegens Teammanager Jan-Erik Albu in der ‚ARD‘: „Das Video zeigt, dass unser Mann die Anzüge für die Raw-Air-Tour am Holmenkollen vorbereitet, das ist nichts Besonderes. Wir bereiten drei neue Anzüge für die neue Periode vor, weil die Raw-Air-Tour für uns auch sehr wichtig ist.“
Genau das bezweifelten aber andere Nationen: Österreich, Polen und Slowenien haben noch während der Großschanzen-Entscheidung einen Protest beim Internationalen Skiverband (FIS) eingelegt, der wenig später aber abgewiesen wurde.
Angesprochen auf die Aussagen des Norwegers Albu erklärte Horst Hüttel, Sportdirektor beim Deutschen Skiverband (DSV): „Die Argumente vom Kollegen Aalbu werden von allen führenden Anzugexperten zerlegt, komplett.“
Kathol bekundete derweil, dass die Entstehung ihn verwundere. „Das hat schon ein bisschen was von Agentenfilmen“, meinte er und schlug damit in dieselbe Kerbe wie ‚ORF‘-Experte Andreas Goldberger: „Man fragt sich ‚Tun sie es wirklich? Gibt es dafür Beweise?‘ und dass jetzt solche Videos kursieren, die heimlich aufgenommen werden, hat schon was von Agentenfilmen.“
Im Gegensatz zu seinem Landsmann stellte der ehemalige österreichische Weltklasse-Skispringer jedoch klar: „Das tut dem Sport nicht gut.“
DSV legt Protest ein
Dieser Meinung ist man auch beim Deutschen Skiverband (DSV), dessen Weltcup-Sportdirektor Horst Hüttel bereits bestätigte, dass die DSV-Geschäftsführung Protest eingelegt hat. „Wir wollen, dass die Sache noch heute Abend aufgeklärt wird. Es macht keinen Sinn, wenn die WM heute Abend zu Ende geht und es erst am Montag oder Dienstag eine Entscheidung gibt“, äußerte Hüttel.
Schon zuvor ist die Verbandsspitze der FIS bereits in Trondheim zusammengetreten. Selbst FIS-Generalsekretär Michel Vion soll dort anwesend gewesen sein. Dem Vernehmen nach spielen auch die Verantwortlichen der Teams aus Slowenien, Polen und Österreich mit dem Gedanken, einen Protest einzulegen.
Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.
Könnte man ja mal zum Anlass nehmen, alle Teams mal durchzuchecken. Und auch das ganze Kontrollsystem per se, weil so richtig über gut klappt es halt auch irgendwie nicht
Hallo. Das Thema Anzuggrösse ist doch nicht neu. Es kommt immer wieder auf und wird auch nie ein Ende haben. Eigentlich gibt’s nur eine Möglichkeit. Jeder Springer wird vor der Saison kpl. vermessen. Anschließend gibt’s einen Hersteller, der den Anzug für jeden Springer fertigt und diesen am Wettkampftag ausgibt. Gleicher Stoff usw. für jeden einzelnen.
Was mich nur verwundert, ist der Einspruch von Österreich. Die haben doch eh nen Sonderstatus bei der Jury. Garantiert wurde der Kraft gewarnt oder warum springt der Urplötzlich so schlecht? Bei denen ist die Bevorzugung extrem auffällig und das nicht nur einmal.
Fazit: Alle Teilnehmer aus Norwegen disqualifizieren. Nicht nur die von heute, sondern alle die etwas mit Skispringen zu tun haben. Schaut Euch den Rijber an. Der fliegt auch allen davon. Also alle raus und die Medaillen neu vergeben inkl. Siegerehrung und allem was dazugehört.
Zuvor hatten die norwegischen Verantwortlichen erklärt: „Das ist unser Mann, der neue Anzüge für den Holmenkollen vorbereitet. Das ist nichts Besonderes“, sagte Jan Erik Aalbu, Sportdirektor Skispringen Norwegen. (Zitat aus der ARD-Sportschau)
Ist schon komisch, dass die Anzüge für die Raw Air Tournee – die erst in 5(!)
Tagen beginnt- schon während der Weltmeisterschaft präpariert werden. Die Chips werden doch bestimmt erst vor Wettkampfstart in den Anzug eingearbeitet. Warum schon jetzt bei der WM? Da bleibt ein komischer Nachgeschmack.
mein Kommentar hat sich erübrigt. es stimmt-die Anzüge waren manipuliert.
mein Kommentar unten
würde mich nicht wundern, dass die Anzüge manipulierbar sind. Gerade die Norweger, die sich auf Karl Geiger eingeschossen haben („Anzug zu groß“), sind auffällig geworden.Anna Odine Stroems Anzug soll irregulär gewesen sein, auch bei anderen Norwegern soll es auffällige Anzüge gegeben haben…GRRR Ich kann das ganze Getue mit den Anzügen nicht mehr hören. Wegen einer Anzuggröße von 1 mm (!!!!!) über den Regeln wurde ein Springer schon disqualifiziert. Liebe Skisprungfans, vielleicht kann mir einer von euch mal erklären, was 1 mm über Regelgröße dann beim Springen nützt. Und zum Video, das da aufgekreuzt ist … ist das echt oder ein Fake-News-Video? Jedenfalls muss hier exakte Aufklärung geschaffen werden. Welche blödsinnigen Regeln kommen denn noch? Vielleicht die einheitliche Herstellung der Anzüge aus dem gleichen Stoff bei einer einzigen Firma, abgestimmt auf die Körpermaße des/der Skispringers/Skispringerin? 😛
Die FIS macht das Skispringen kaputt. WARUM EINFACH,WENN ES AUCH KOMPLIZIERT GEHT?
ob 1 mm oder 5 mm,wenn es Regeln gibt,sind sie einzuhalten,ganz gleich wie gross der Nutzen ist