Die Verletzungsserie im deutschen Skisprung-Team reißt nicht ab: Nun fällt mit Carina Vogt die nächste Leistungsträgerin aufgrund eines Kreuzbandrisses für die komplette Saison aus.
Die ohnehin von Verletzungen gebeutelte deutsche Skisprungmannschaft musste am Mittwoch den nächsten Ausfall vermelden. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) bestätigte, hat sich Carina Vogt beim Sprungtraining im österreichischen Stams einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen und verpasst damit die an diesem Wochenende beginnende Saison 2019/2020. Nach Andreas Wellinger ist Vogt bereits der zweite prominente Ausfall aufgrund dieser Verletzung noch vor Saisonbeginn.
Der Hergang der Verletzung liest sich ähnlich wie der bei Vogts Teamkollegen, sie schildert: „Ich spürte bei der Landung einen Schmerz im rechten Knie und stürzte daraufhin. Im Anschluss war das Knie instabil und ließ sich nicht mehr belasten.“ In Folge dessen fuhr sie zur MRT-Untersuchung nach München, wo schließlich die Verletzung festgestellt wurde. Nach einem Außenbandriss im März 2018 ist dies die zweite Knieverletzung bei der 27-Jährigen.
Blick von Vogt und Bauer geht nach vorne
Die Springerin des SC Degenfeld richtet den Blick jedoch in die Zukunft und damit vor allem auf die im Februar 2021 anstehende Weltmeisterschaft in Oberstdorf: „Die Verletzung ist extrem ärgerlich. Aber ich weiß, was auf mich zukommt und schaue nach vorne. Nach der OP werde ich hart und konzentriert in der Rehabilitation arbeiten. Mein Ziel ist es, bei der Heim-WM in Oberstdorf wieder fit zu sein.“ Sicher nicht ganz ohne Mission, wurde sie in Falun 2015 und Lahti 2017 jeweils Doppel-Weltmeisterin, nachdem sie 2014 in Sotschi den ersten olympischen Wettkampf für Skispringerinnen gewann.
Bundestrainer Andreas Bauer schlägt in dieselbe Kerbe: „Der verletzungsbedingte Ausfall ist sowohl für Carina persönlich als auch für das gesamte Team sehr bitter. Ihr Fehlen im kommenden Winter zu kompensieren, wird eine große Herausforderung für uns alle. Wir wünschen Carina eine erfolgreiche Operation, verbunden mit einer raschen Genesung und sind uns sicher, dass sie uns im WM-Winter wieder verstärken wird.“ Auf die besagte OP wartet man jedoch zunächst noch, da das Knie in solchen Fällen in einem reizfreien Zustand und frei von Schwellungen oder Flüssigkeitsergüssen sein muss. Den Eingriff wird dann Dr. Andreas Kugler in München vornehmen, der die Verletzung auch diagnostizierte.
Auch Teamkollegin Anna Rupprecht ist derzeit außer Gefecht, nachdem sie sich einen Meniskusriss zugezogen hatte. Zumindest kann sie sich nun wieder selbstständig bewegen und durfte die Gehhilfen beiseitestellen. Vogt postete auf ihrer Facebookseite ein Foto mit ihrer Teamkollegin und schrieb in dem ihr eigenen Humor: „Servus Leute, leider bin auch ich, seit einem Trainingssturz in Stams am Montagmorgen, offizielles Mitglied im Club der gerissenen Kreuzbänder.“
Der zählt allein in diesem Kalenderjahr drei Mitglieder bei den Damen und zwei bei den Herren, darunter vier deutschen Athleten (Vogt, Wellinger, Ramona Straub und David Siegel). Zudem sind mit Svenja Würth und Luisa Görlich in den vergangenen Monaten erst zwei Athletinnen von einem Kreuzbandriss zurückgekehrt, mit Gianina Ernst wartet eine weitere auf ihre Rückkehr auf die Schanze. Auch Severin Freund arbeitet nach seinem Meniskusschaden im Oktober weiter an seinem Comeback.
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Hallo Kati,
ich wünsche Dir eine schnelle Genesung und dass Du bald wieder die alte sein wirst.
Alles Gute Karina Vogt.
Mit Deinem Willen wirst Du es schaffen und zur WM 2021 in Oberstdorf wieder angreifen.