Severin Freund muss das Gelbe Trikot an den 17-jährigen Domen Prevc abgeben: Der Slowene siegt in einem hochspannenden Finale in Klingenthal vor Tande und Kraft. Die Polen verschenken den Sieg, Stursa sorgt für eine Schrecksekunde.
Domen Prevc sicherte sich am Sonntagnachmittag den Sieg beim Einzel-Weltcup im sächsischen Klingenthal. Der Slowene segelte auf 140 und 141 Meter und setzte sich mit insgesamt 286,9 Punkten hauchdünn gegen den Norweger Daniel-André Tande durch, der auf 136,5 und 143 Meter (286,7 P.) kam. Auf dem dritten Platz landete der Österreicher Stefan Kraft mit 138 und 140 Metern (284,8 P.).
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Eigentlich sah alles danach aus, als würden die polnischen Skispringer nach dem historischen Triumph beim Teamspringen am Samstag erneut domonieren. Grand-Prix-Gesamtsieger Maciej Kot lag nach dem ersten Durchgang in Führung, knapp hinter ihm folgte Teamkollege Kamil Stoch. Doch im Finale kam alles anders: Erst setzte sich Prevc, zur Halbzeit noch Vierter, mit 141 Metern an die Spitze – und dann zeigten die beiden Polen Nerven: Mit 137,5 bzw. 135 Metern fielen Stoch und Kot auf die Plätze vier und fünf zurück.
Eisenbichler bester Deutscher, Geiger fällt zurück
Den deutschen Skispringern ist es beim Heim-Weltcup vor 7.015 Zuschauern nicht gelungen, an die starken Ergebnisse des Auftakt-Wochenendes von Kuusamo anzuknüpfen. Aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster holte Markus Eisenbichler die Kohlen aus dem Feuer – seinen 134,5 Metern im ersten Durchgang ließ der 25-Jährige im Finale starke 140,5 Meter folgen und wurde damit hinter den beiden Polen als bester Deutscher Sechster. Karl Geiger, zur Halbzeit noch Neunter, fiel am Ende auf Position 14 zurück.
Andreas Wellinger schwächelt
Die in den vergangenen Jahren etablierten deutschen Skispringer ließen beim Heimspiel in Klingenthal einige Schwächen durchblicken. Kuusamo-Sieger Severin Freund verpasste mit 133 und 131,5 Metern als Elfter die Top Ten, Lokalmatador Richard Freitag wurde 15. Und auch Andreas Wellinger tat sich trotz eines guten Mannschaftsspringens mit der Schanzenanlage im Vogtland schwer – der 21-Jährige scheiterte zweimal an der 130-Meter-Marke und musste sich mit Platz 27 zufrieden geben.
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Komplettiert wird das Ergebnis des DSV durch den Willinger Stephan Leyhe auf Rang 19, David Siegel verpasste das Finale als 32. knapp.
Descombes Sevoie Zehnter, Peter Prevc enttäuscht
Hinter Eisenbichler belegte der Norweger Andreas Stjernen den siebten Platz, gefolgt von den beiden österreichern Andreas Kofler (8.) und Manuel Fettner (9.). Vincent Descombes Sevoie aus Frankreich bestätigte mit dem zehnten Platz, dass seine guten Leistungen in Kuusamo keine Ausnahmeerscheinung waren.
Während der jüngere Bruder seinen zweiten Weltcupsieg feierte, erwischte der ältere keinen guten Tag: Peter Prevc zeigte mit 131,5 und 128,5 Metern in beiden Durchgängen keine optimalen Sprünge und wurde am Ende enttäuschter 22.
Vojtech Stursa stürzt schwer
Überschattet wurde der Wettbewerb in der Vogtland-Arena von einem schweren Sturz des tschechischen Newcomers Vojtech Stursa. Der 21-Jährige kam nach der Landung im ersten Durchgang zu Sturz und blieb bewusstlos liegen. Doch schnell stand Stursa wieder auf eigenen Beinen – und ging im Finale sogar an den Start! 133,5 und 128 Meter bedeuteten am Ende Platz 28.
Nordamerikaner überraschen, kein Finne im Finale
Der Kanadier Mackenzie Boyd-Clowes lag nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich auf dem sechsten Platz, fiel mit schwachen 128,5 Metern im Finale aber noch auf Position zwölf zurück. Jubeln durfte auch ein US-Amerikaner: Kevin Bickner feierte als 23. sein bislang bestes Karriereergebnis.
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Überraschend am Einzug ins Finale gescheitert ist der Österreicher Michael Hayböck, der im ersten Durchgang nicht über 127,5 Meter und Platz 31 hinaus kam. Auch die beiden Finnen Jarkko Määttä (41.) und Janne Ahonen (45.) mussten im Finaldurchgang zuschauen.
Prevc in Gelb nach Lillehammer
Domen Prevc übernimmt mit seinem zweiten Weltcupsieg das Gelbe Trikot von Severin Freund.
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Mit insgesamt 220 Punkten liegt der 17-Jährige nun vor Freund (204 P.) und dem Norweger Daniel-André Tande (178 P.) in Führung. Dahinter folgen die beiden Österreicher Fettner und Kraft.
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Der Weltcup-Tross zieht nun weiter nach Lillehammer: Die Olympiastadt von 1994 ist kurzfristig für die vom Internationalen Skiverband (FIS) gestrichenen Wettbewerbe in Nischni Tagil eingesprungen. Am Samstag und Sonntag finden zwei weitere Einzel-Wettbewerbe statt, schon am Freitag stehen Training und Qualifikation auf dem Programm.
Es war einfach unverantwortlich von Richard Schallert und der gesamten tschechischen Mannschaft, Vojtech Stursa erneut springen zu lassen. Skandalös!
wieso? er hat sich doch nicht verletzt…
Thomas Morgenstern hat mal gesagt, nach einem sturz ist es das wichtigste sofort wieder auf die schanze zu gehen, um einem negativen Gefühl erst garkeine Chance zu geben sich fest zu setzten.
Gratulation Domen-kamikaze.