Schanzenbau verzögert sich

Weltcups in Val di Fiemme abgesagt

Foto: newspower.it

Mehr als fünf Monate vor dem Auftakt gibt es bereits die erste Weltcup-Absage: Der Skisprung-Weltcup in Val di Fiemme kann nicht stattfinden. Die Schanzenanlage in Predazzo wird nicht rechtzeitig fertig.

Was bereits beim ersten Kalender-Entwurf befürchtet wurde, ist nun eingetreten: Der Skisprung-Weltcup in Val di Fiemme, der vom 10. bis 12. Januar 2025 hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Wie der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) am Freitag mitteilte, hatte das Organisationskomitee bereits in der vergangenen Woche verlauten lassen, dass der Neubau der Normal- und Großschanze (HS 109 und HS 143) in Predazzo nicht rechtzeitig fertig wird.

„Die Informationen, die wir letzte Woche erhalten haben, kamen unerwartet und beeinträchtigen leider unseren Weltcup-Kalender und die wichtige Vorbereitung des Organisationskomitees für die Olympischen Winterspiele in Mailand Cortina 2026. Testevents sind entscheidende Schritte für eine perfekte Vorbereitung und Durchführung der Olympischen Spiele“, wurde FIS-Renndirektor Sandro Pertile zitiert. Bereits im April hatte Tito Giovanni vom Organisationskomitee gegenüber dem ‚Trentino Corriere‘ gesagt: „Die Anlage wird bis zum Winter fertig sein, aber wir haben keine Minute mehr zu verlieren.“

Kein Ersatz für Predazzo geplant

Schlussendlich übermittelte die Provinz Trento den Absagegrund, weil sie für das Bauprojekt betreut und schlussendlich auch übergeben wird. Dies wird jedoch voraussichtlich erst im Frühjahr 2025 geschehen, sodass die Schanzenanlage im Winter 2024/2025 noch nicht betriebsbereit ist. Das bedeutet somit, dass beide Einzelspringen der Frauen sowie das Super-Team und das Einzel der Männer, die allesamt auf der neuen Großschanze geplant waren, ausfallen. Selbiges gilt für den Weltcup der Nordischen Kombination, der am selben Wochenende hätte stattfinden sollen – beide Disziplinen werden also keine Generalprobe für die Olympischen Spiele 2026 auf Schnee haben.

Einen Ersatz soll es laut Pertile, der selbst aus Predazzo kommt und selbst jahrelang selbst zum dortigen Organisationskomitee gehörte, jedoch nicht geben: „Momentan gehe ich davon aus, dass das Wochenende im Weltcupkalender, es ist ja das Wochenende direkt nach der Vierschanzentournee, frei bleibt. So haben alle Beteiligten auch Mitten in der harten Saison etwas Zeit zum Durchatmen. So ist jedenfalls der momentane Plan.“

Stattdessen soll es Test-Wettkämpfe im Sommer 2025 geben, wie Pertile bekundete: „Die Anlage soll im April oder Mai 2025 fertig sein, das hat man uns verbindlich zugesagt. Wir werden deshalb im Sommer 2025 Grand Prix Wettkämpfe auf der Anlage veranstalten. Wir werden Einzelwettkämpfe, Super-Team der Herren und Mixed Team durchführen, alles wie geplant. Nur eben im Sommer. Diese Veranstaltung wird uns dann auf jeden Fall die wichtige Erfahrung geben und Tests ermöglichen, die wir vor Wettkämpfen bei Olympischen Spielen brauchen.“

Die Ausschreibung der Hauptarbeiten an den beiden größten der insgesamt sieben Schanzen im Stadio del Salto in Predazzo erfolgte im April 2023, nachdem ein Jahr zuvor erste Abrissarbeiten stattgefunden hatten. Insgesamt beläuft sich das Volumen für das Bauprojekt laut Amt für Beschaffung und Verträge der Provinz Trento auf 23 Millionen Euro. Neben dem kompletten Abriss und Neubau der Schanzen geht es dabei auch um die Installation eines Schrägaufzugs zur Beförderung der Athletinnen und Athleten, einer Modernisierung der Licht- und Beschneiungsanlage und weiteren Verbesserungen der Infrastruktur.

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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