Nach der wochenlangen Dominanz von Maren Lundby gibt es nun einen Hoffnungsschimmer für die Konkurrenz im Damen-Weltcup: Katharina Althaus ist in der Qualifikation zum Auftakt des Wochenendes in Ljubno die Beste.
Zum Auftakt des langen Weltcup-Wochenendes in Ljubno war diesmal nicht Maren Lundby die Beste, sondern ihre ärgste Verfolgerin Katharina Althaus. Mit der höchsten Weite des Tages von 89,5 Metern und 136,4 Punkten war die Oberstdorferin in der Qualifikation am Donnerstag nicht zu schlagen. Rang zwei belegte durchaus überraschend die beste Springerin des Ausrichterlandes Slowenien, Ursa Bogataj mit 87 Metern und 131,4 Punkten. Rang drei ging an Lidiia Iakovleva aus Russland (86 Meter; 129,1 Punkte).
Althaus‘ Vorsprung auf die fünftplatzierte Lundby betrug 9,1 Punkte, umgerechnet 4,5 Meter – genau so viel kürzer war die Norwegerin auch gesprungen. Noch vor ihr lag mit Eva Pinkelnig die beste Österreicherin. Beste Japanerin wurde abermalig Sara Takanashi, mit Rang sieben. Juliane Seyfarth belegte als zweitbeste Deutsche Platz neun, unmittelbar vor Jacqueline Seifriedsberger. Die zweitbeste Österreicherin an diesem Donnerstag hatte nach dem Heim-Weltcup in Hinzenbach noch offen gelassen, ob sie in Ljubno starten würde, präsentierte sich aber verbessert. Als einzige der drei Italienerinnen qualifizierte sich Lara Malsiner, das als Elfte wiederum gut.
Gastgeberinnen mit zwei Gesichtern
Eine herbe Enttäuschung gab es für die Gastgeberinnen. Mit Maja Vtic, an Ort und Stelle noch siegreich im Jahr 2016, schied eine ihrer Springerinnen sogar aus. Sie erwischte ungünstige Windbedingungen und kam so nur auf 74 Meter – zu wenig für einen Platz unter den besten 40. Ohnehin war der gesamte Sprungtag im kleinen Ort am Eingang des Logarska Dolina geprägt vom Rückenwind. Schon während des Trainings kamen die Lüfte vom Berg herab und frischten im Tagesverlauf weiter auf, weshalb die Jury auch reagierte und eine höhere Anlaufluke als noch im Training wählte.
Den wohl besten Sprung ihrer Saison machte hingegen Spela Rogelj. Die Vereinskollegin von Bogataj bestätigte ihren leichten Aufwärtstrend der letzten Wochen auch auf der Schanze, auf der sie 2016 Dritte wurde. Mit 82,5 Metern bei den zweitschlechtesten Bedingungen im gesamten Durchgang wurde sie Zwölfte und lag damit unmittelbar vor den beiden Deutschen Anna Rupprecht und Carina Vogt. Nur 3,1 Punkte, aber sechs Plätze vor Rogelj landete Nika Kriznar, die beste Slowenin im Gesamtweltcup. Auch Katra Komar machte ihre Sache als 18. gut.
Starkes Feld trotz zweier Absagen
Sowohl der ÖSV als auch der DSV traten ohne eine ihrer stärksten Springerinnen an. Daniela Iraschko-Stolz, die beim Heim-Weltcup in Hinzenbach zunächst in der Qualifikation gescheitert und im Verlauf des Wochenendes nicht mehr angetreten war, muss mit einer Lungenentzündung das Bett hüten. Der ÖSV teilte jedoch mit, dass die Krankheit gut behandelbar sei und die 35-Jährige kommende Woche wieder ins Training einsteigen könne. Ihre Teilnahme am nächsten Weltcup in Oberstdorf sei aber noch nicht sicher. Svenja Würth war hingegen erneut am Start und wurde 24..
Anders liegt der Fall bei Ramona Straub, wie Bundestrainer Andreas Bauer zu Protokoll gab: „Mit Blick auf die Seefeld-WM wird Ramona Straub in Ljubno eine Wettkampf- und Regenerationspause einlegen. Aus Gründen der Trainingssteuerung wird sie einen Athletikblock absolvieren.“ Ihr Ersatz, Pauline Heßler, schaffe die Qualifikation als 39. gerade so. Trotz dieser beiden prominenten Absagen präsentierten sich insgesamt 61 Athletinnen. Mit Tong Ma, Fangyou Zhou und Xueyao Li traten jedoch die drei Chinesinnen nicht an. Die Schwedin Astrid Moberg wurde wegen eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert.
» Event-Übersicht: Infos & Zeitplan zum Weltcup in Ljubno
Am Freitag steht um 14 Uhr für die Damen der erste von zwei Einzelwettkämpfen an. Der Probedurchgang beginnt um 12:45 Uhr (alles live bei skispringen.com).
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