ÖSV-Adler mal wieder top

Karl Geiger wird Zweiter bei Stefan Krafts Sieg in Lahti

Foto: GEPA

Stefan Kraft ist auch am ersten Tag des langen Skisprung-Wochenendes von Lahti nicht zu schlagen. Karl Geiger zeigt abermals Top-Sprünge, zieht jedoch den Kürzeren.

Mit seinem 21. Karrieresieg hat Stefan Kraft einen perfekten Start ins lange Skisprung-Wochenende von Lahti hingelegt. Der Österreicher sprang auf 129 und 129,5 Meter und erzielte mit 284,1 Punkten so viele wie kein anderer. Am nächsten kam ihm einmal mehr Karl Geiger. Der Oberstdorf kam auf 128,5 und 130,5 Meter und lag mit 279,1 Punkten exakt fünf Zähler hinter Kraft. Dritter wurde Daniel-André Tande (124,5 und 128 m; 273,3 P.), der erstmals seit dem Bergiselspringen von Innsbruck wieder auf dem Podium landete.

„Ich bin echt mega zufrieden mit den Sprüngen, vor allem mit der Entwicklung. Ich bin nicht so gut gestartet und über die Quali in den Wettkampf hinein ist es dann besser geworden“, bilanzierte Geiger seinen Arbeitstag in der ‚ARD‘. Mit Anze Lanisek und Timi Zajc auf den Plätzen vier und sieben landeten gleich zwei Slowenen in den Top Ten, die die beiden Polen Kamil Stoch und Dawid Kubacki einrahmten.

Starkes ÖSV-Ergebnis

Die Überraschung des Tages gelang Stefan Huber, der mit Platz neun sein bestes Weltcupergebnis erzielte und seinen 20. Platz vom vergangenen Samstag in Rasnov wieder übertrumpfte. Hinter ihm landete Teamkollege Michael Hayböck auf Platz zehn.

Constantin Schmid und Philipp Aschenwald tauschten im zweiten Durchgang die Plätze und rutschten noch auf die Plätze zehn und elf. Stephan Leyhe war zur Halbzeit Zwölfter und fiel noch auf Rang 16 zurück. Auch Markus Eisenbichler, der als Zehnter eine gute Ausgangsposition hatte, ließ im Finale klar Federn und landete direkt hinter Leyhe.

Paschke enttäuscht, Freund jenseits der Punkteränge

Die Enttäuschung aus deutscher Sicht lieferte Pius Paschke. Der Kiefersfeldener kam lediglich auf 119,5 Meter und musste nach Platz 34 im Finale zuschauen. Ebenso verpasste Severin Freund die Punkteränge. Der Wahl-Münchener schied mit dem kürzesten Sprung von 107,5 Metern als 46. aus.

In der ‚ARD‘ analysierte der 31-Jährige sein Ausscheiden dennoch humorvoll: „Ich bin anscheinend nicht mehr zu lang in Lahti gewesen, ansonsten lief es ja hier für mich immer ganz gut. Aber ich habe den Rhythmus der Schanze nicht mehr ganz intus wie noch vor ein paar Jahren. Ich habe mich im Training schon schwergetan und jetzt auch keinen Schlüssel gefunden, dass es noch ein paar Meter weiter geht.“

Kobayashi geht Materialkontrolleuren ins Netz

Gar nicht erst an den Start gehen durfte Junshiro Kobayashi. Der ältere der beiden Kobayashi-Brüder wurde bei der Materialkontrolle vor dem Sprung aufgrund eines irregulären Anzugs disqualifiziert. Davon profitierte Domen Prevc, der als 30. das Finale erreichte, in jenem noch Simon Ammann Jan Hörl hinter sich ließ und so 27. wurde. Dessen Teamkollege Daniel Huber landete auf Rang 25 vor Gregor Schlierenzauer.

Kobayashis Disqualifikation war indes bereits die sechste eines Japaners in der laufenden Saison, öfter erwischte es nur die Russen und Slowenen. Mit Johann Andre Forfang und Piotr Zyla (36. und 37.) schieden zwei gleichermaßen große Namen auf sportlichem Wege aus. Besser erging es den Schweizern, die mit Kilian Peier (23.) und Rückkehrer Simon Ammann (28.) zwei Punktesammler stellten.

Geiger hält Punktverlust in Grenzen

Im Gesamtweltcup konnte Karl Geiger durch seinen heutigen zweiten Platz den Punktverlust gegenüber Stefan Kraft begrenzen. Der Spitzenreiter hat nun 1533 Punkte auf seinem Konto, während der Deutsche mit 1395 auf Platz zwei folgt. Dritter ist weiterhin Dawid Kubacki (1107).

» Weltcup-Kalender 2019/2020: Alle Termine im Überblick

Am morgigen Samstag steht in Lahti um 16:00 Uhr das Teamspringen an, um 15:00 Uhr gibt es zuvor den Probedurchgang (alles live auf skispringen.com).

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

4 Kommentare

  1. ich denke, die niedrigeren haltungsnoten von geiger kommen daher, dass er irgendwie „aufrechter“ springt und beim telemark nicht sehr tief ist. ganz erklären kann ich mir 4 punkte unterschied zu kraft auch nicht …

  2. Kraft ist echt in Top Form und der Sieg sicherlich verdient, nur haben die Haltungsnoten seit geraumer Zeit viel zu viel Einfluss. Gleiche Benotung wäre sicherlich gerecht gewesen, wie auch Thoma anmerkte…dann hätte Geiger nur 1Punkt Abstand statt deren 5. Funfakt, würde man die Benotung einfach mal tauschen, hätte Geiger mit 3 Punkten Vorsprung gewonnen;)

    • Wenn man die Weiten beider Durchgänge zusammen rechnet haben beide den gleichen Gesamtwert. Karl Geiger 128.5m + 130.5m und Stefan Kraft 129.5m und 129.5m. Entspricht jeweils 259 m. Auch eine Anmerkung.

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