Karl Geiger bester Deutscher

Johann Andre Forfang gewinnt Qualifikation beim Skifliegen in Oberstdorf

Die Weitenjagd beginnt: In der Qualifikation zum ersten Skifliegen der Weltcup-Saison gewinnt Johann Andre Forfang und durchbricht die österreichische Dominanz der Vorwochen. Den deutschen Skispringern gelingt die erhoffte Trendwende zunächst hingegen nicht.

Mit einem Sprung auf 236 Meter sicherte sich Johann Andre Forfang die Qualifikation zum ersten Skiflug-Wettbewerb der Weltcup-Saison. Der Norweger erzielte am Freitagabend auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf insgesamt 236 Punkte und setzte sich damit trotz deutlich besserer Weite nur hauchdünn gegen Domen Prevc aus Slowenien durch, der auf 220,5 Meter (220,2 P.) kam. Den dritten Platz belegte der beste Österreicher Michael Hayböck mit 232 Metern und 217,6 Punkten.

Bei etwas wechselhaften Bedingungen und zunehmendem Rückenwind im Stillachtal kristallisierte sich schon früh heraus, dass die österreichische Dominanz der vergangenen Wochen beim ersten Skiflug-Wochenende des Winters durchbrochen werden könnte: Forfang präsentierte sich schon in den beiden Trainingsdurchgängen im Vorfeld stark und sicherte sich mit der klaren Bestweite dann auch den Sieg der Qualifikation

Nur Geiger überzeugt: Fünf Deutsche qualifiziert

Fünf der sieben deutschen Skispringer haben die Qualifikation für den Wettkampf am Samstag überstanden – die erhoffte Trendwende nach dem enttäuschenden Wochenende von Zakopane konnte das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher aber auch vor heimischem Publikum nicht einleiten. Bester Deutscher wurde am Ende Lokalmatador Karl Geiger, der mit 214 Metern den neunten Platz belegt hat.

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Pius Paschke belegte nach schwachen Trainingsleistungen im Vorfeld punktglech mit Norwegens Kristoffer Eriksen Sundal immerhin Rang elf, direkt gefolgt von Teamkollege Andreas Wellinger (13.). Daneben sind aus der deutschen Mannschaft auch Philipp Raimund (30.) sowie Felix Hoffmann (34.).

Constantin Schmid und Adrian Tittel sind mit den Plätzen 46 bzw. 48 bereits an der Vorausscheidung gescheitert – beide haben am Samstag frei und erhalten am Sonntag in der Qualifikation für das zweite Skifliegen des Wochenendes eine neue Chance.

Tschofenig nur drittbester Österreicher

Team Österreich hat sich einmal mehr mannschaftlich richtig stark präsentiert – doch geht es nach den Eindrücken am ersten Flug-Tag der Saison, dürfte es die dominierende Nation der vergangenen Wochen schwer haben, im Kampf um den Sieg mitzumischen.

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Daniel Tschofenig belegte mit 212,5 Metern diesmal „nur“ den siebten Platz und war damit nur drittbester Österreicher – noch vor dem Vierschanzentournee-Sieger und Gesamtweltcup-Führenden landete Teamkollege Maximilian Ortner hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi (4.) auf dem fünften Platz und erzielte mit 225 Metern seine persönliche Bestweite.

Aus der Alpenrepublik schafften außerdem Stefan Kraft (8.) sowie Routinier Manuel Fettner (10.) den Sprung unter die Top Ten.

Einen starken Eindruck beim Auftakt der Weitenjagd im Allgäu hat außerdem Anze Lanisek hinterlassen, der im Vorfeld schon den zweiten Trainingsdurchgang für sich entschieden hat und in der Qualifikation dann immerhin Sechster wurde.

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Am Samstag startet um 15 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor die Skispringer ab 16:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann erstmals in diesem Winter im Skifliegen um wertvolle Weltcuppunkte kämpfen.

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Über Marco Ries 900 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

17 Kommentare

  1. Du hast das offenbar nicht geschaut. Forfang hat 5000 Fr bekommen, bei Wettbewerben auf normalen Schanzen bekommt der Qualisieger normalerweise 3000 Fr. Die Frauen wiederum bekommen gar nichts. Da sollten die Organisatoren schon mal drüber nachdenken

  2. Gebe Ihnen Recht. Herr Vorfang hätte nichts bekommen dürfen für seine Arschlandung auf dem Boden. Domen wurde um das Geld von den Blinden betrogen.

  3. Schmid und Tittel gar nicht qualifiziert, Hoffmann gerade so.
    Ich will ja nicht unken, aber das hätte ein Eisenbichler ohne Probleme auch zustande gebracht.
    Gerade von Schmid als mittlerweile langjährig eingesetztem Springer sollte man mehr erwarten können.

      • Ich bin der Meinung, dass unbedingt der Trainer gewechselt werden muss. Er kann seit Monaten das deutsche Team nicht vorwärts bringen obwohl wir doch mit Geiger, Wellinger,Paschke gute Springer haben.Ich glaube dass ein Eisenbichler mehr bringen kann als die ewigen Verlierer Leyhe und Schmid.Der Nachwuchs ist gegenüber anderen Nationen gar nicht vorhanden.

      • Ich träume nicht, ich sehe die Realität. Vor allem weil ja unter dem anderen Beitrag die ganzen Gegner (sicher auch Du) vertreten sind, die Eisenbichler am liebsten am nächsten Baum sehen.

        Oder willst Du etwa die Fakten aus der gestrigen Quali ignorieren?

        • @UweS
          Was hat das mit „am Baum sehen“ zu tun? Der Mann hat schon derbe Probleme derzeit im COC. Das ist leider die Realität…

          • Die Probleme von Schmid und Tittel sind die gleichen. Tittel ist schlichtweg überfordert und Schmid sucht seit Jahren seine Form.

            Genau genommen hätte die Hälfte des deutschen Teams gleich zuhause bleiben können. Ein Eisenbichler, der als Flug-Spezialist im deutschen Team bekannt ist, wäre nicht schlechter gewesen. Man hätte ihn zur Motivation genauso mitnehmen können.
            Auch das ist Realität.

            Offenbar erleidet die deutsche Mannschaft derzeit den gleichen Schiffbruch wie es bei Polen, Norwegen und anderen Mannschaften auch schon der Fall war.

            Man kann nur hoffen, dass es erkannt und gegengesteuert wird.

    • Ich stimme Ihnen zu!
      Der Zwist zwischen Horngacher und Eisenbichler Ist offensichtlich. wie können unsere Ski Springer locker springen Wenn der Chef Trainer selbst verkrampft wirkt.?
      Horngacher ist der „Karrierevernichter“ von Eisenbichler!

  4. Echt krass wie man in Zeiten von KI und auch einfacher Word Text Korrektur unseren aktuell besten Springer „Lokalmatador Karl Geier“ nennen kann und das dann auch noch so online veröffentlicht.

  5. Mal wieder ne super Aktion von Forfang – erst unnötig meckern und dann auch noch die Kohle hinterhergeschoben bekommen. Die 2000 Fr zusätzlich hätte man auch mal den Frauen geben können.
    Danke übrigens für den Lacher des Abends „Karl Geier“

    • Was ist das denn für eine Aussage? Wieso sollten die 2000 Franken hinterhergeschoben sein? King Forfang hat die Quali völlig verdient mit dem mit Abstand weitesten Flug des Tages souverän gewonnen. Und was haben die Frauen jetzt damit zu tun? Völlig zusammenhangloser Quatsch!
      Liebe Grüße aus dem schönsten Land der Welt 🙂

      • Weite ist längst nicht alles…..

        Davon abgesehen wären den Springern Weltcup-Platzierungen deutlich wichtiger als die paar Kröten.
        Lediglich bei der Aussage „hätte man den Frauen geben können“ bin ich teilweise bei Dir.

        Gleiche Leistung sollte auch identisch belohnt werden. Aber leider hat Damenspringen nur wenig Akzeptanz

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