Innsbruck: Stefan Kraft in der Quali vorne

Stefan Kraft lässt die Fans am Bergisel in Innsbruck jubeln: Der Österreicher entscheidet die Qualifikation für das dritte Springen der Vierschanzentournee für sich. Der Tournee-Führende Kamil Stoch verzichtet, alle Deutschen überstehen die Ausscheidung.

Mit einem klaren Ziel ist Stefan Kraft die Reise zu den Heimspringen der Vierschanzentournee in Österreich angetreten – sein zweiter Gesamtsieg soll gelingen. In der Qualifikation für den dritten Wettbewerb in Innsbruck machte der 23-Jährige eindrucksvoll deutlich, dass mit ihm wieder zu rechnen sein wird. Der Österreicher erzielte mit 134,5 Metern die klare Bestweite und sicherte sich mit insgesamt 143,1 Punkten den Qualifikationssieg vor dem Polen Maciej Kot, der auf 132 Meter (139,5 P.) kam. Auf dem dritten Platz landete mit Piotr Zyla (130 m; 137,7 P.) ein weiterer Springer aus der beeindruckend starken Mannschaft von Stefan Horngacher.

Stoch macht den Hannawald

Krafts ärgster Konkurrent im Kampf um den Gesamtsieg, der aktuell Führende Kamil Stoch, macht es wie einst Sven Hannawald – und verzichtet wie bereits in Garmisch-Partenkirchen auf den Qualifikationsdurchgang.

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„Ich hatte zwei gute Trainingssprünge und möchte meine Kraft sparen. Ich starte mit einem guten Gefühl in den Wettkampf morgen“, erklärte der polnische Doppel-Olympiasieger, nachdem er mit 130 und 130,5 Metern beide zuvor ausgetragenen Trainingsdurchgänge souverän für sich entschieden hatte. Im K.o.-Duell trifft er damit morgen auf Quali-Sieger Kraft.





Die deutschen Skispringer haben ihr Mindestziel erreicht und sich geschlossen für den Wettbewerb am Mittwoch qualifiziert. Der Viertplatzierte der Tournee-Gesamtwertung und derzeit größte Hoffnungsträger aus Deutschland, Markus Eisenbichler, landete mit 130 Metern auf dem sechsten Platz der Qualifikationswertung, Andreas Wellinger wurde mit 126,5 Metern Neunter. Auch Stephan Leyhe (12.), Richard Freitag (25.) und Karl Geiger (41.) sind aus der sechsköpfigen Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster startberechtigt.

Freund tut sich schwer: Duell gegen Hayböck

Severin Freund springt seiner Form auch am Bergisel hinterher. „Solange er vorqualifiziert ist, macht es das etwas einfacher“, hatte Bundestrainer Werner Schuster zur Halbzeit der Vierschanzentournee gesagt. Tatsächlich ist das Freunds Vorteil – andererseits hätte er heute gar um den Einzug in den Wettbewerb zittern müssen: Mit 116,5 Metern kam der 28-Jährige nicht über einen enttäuschenden 47. Platz hinaus.

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Der erfolgreichste deutsche Skispringer der vergangenen Jahre trifft im K.o.-Duell am Mittwoch auf Michael Hayböck. Der Österreicher belegte mit 131 Metern den vierten Platz und machte schon im zuvor ausgetragenen Training deutlich, dass er sich am Bergisel kaum einen Ausrutscher leisten wird – Freund müsste somit auf einen Platz unter den Lucky Losern hoffen, will er auch beim dritten Tournee-Wettbewerb punkten.

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Nicht ganz so überlegen präsentierte sich am heutigen Tag hingegen der Dritte im Kampf um den Gesamtsieg dieser Vierschanzentournee: Daniel-André Tande aus Norwegen belegte mit 132 Metern den fünften Platz, Österreichs Manuel Fettner wurde Siebter. Weiterhin stark zeigt sich auch der Franzose Vincent Descombes Sevoie, der sich nach Platz acht in der Qualifikation Hoffnungen auf ein erneutes Top-Ten-Resultat machen darf.

Prevc-Brüder springen hinterher

Cene Prevc wurde als Zehnter bester Slowene, seine Brüder Peter Prevc und Domen Prevc dürften mit den Plätzen 14 bzw. 18 hingegen weniger zufrieden sein. Stark präsentierte sich dafür der US-Amerikaner Kevin Bickner, der mit 126 Metern als 15. überraschend weit vorne landete.





Team Österreich, das neben der siebenköpfigen Kernmannschaft auch eine sechsköpfige nationale Gruppe an den Start schickt, ist beim ersten Heimspringen der Saison mit insgesamt zehn Athleten an den Start vertreten: Neben Kraft, Hayböck und Fettner haben auch Markus Schiffner (17.), Clemens Aigner (19.), Andreas Kofler (21.), Elias Tollinger (30.), Florian Altenburger (31.), Daniel Huber (36.) und Stefan Huber (37.) die Ausscheidung überstanden.

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Am Mittwoch findet in Innsbruck das dritte Springen der 65. Vierschanzentournee statt. Um 12:30 Uhr startet der Probedurchgang, um 14 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der erste Durchgang. Die Organisatoren rechnen mit über 20.000 Zuschauer am Bergisel.

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Über Marco Ries 878 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. Kraft ist eine Macht. Für den Sprung ist alles unter 5x 20 eine Beleidigung ganz ehrlich. Perfekter Telemark, perfekter Flug und das bei schwierigsten Bedingungen.

    Hayböck auch ganz gut.

    Stoch eher enttäuschend. Im Training nur 130m, also gleich 5m weniger als Kraft. Gleiches gilt für Domen Prevc. Kraft ist einfach der mit Abstand beste Skispringer zur Zeit. Stoch hat nur Glück. Wird er morgen leider wahrscheinlich auch haben. Wie immer halt.

    Aber Kraft, einfach genial…

    • Mal langsam, Freundchen!

      Die 143 m von Stoch in Garmisch waren sicher kein Glück, da waren die Bedingungen für alle gleich. Außerdem springen Stoch und Kraft morgen direkt hintereinander, sie haben also ähnliche Bedingungen.
      Kraft ist einer der besten Springer zurzeit, aber Tande und Stoch sind mind. gleich stark.

    • aber wirklich, Kleiner!
      Du kannst unseren Freund nicht so demütigen.
      Er hats einfach drauf.

      Ich leih dir meinen Ferrari-:;,)

    • Platz 2-5 der Lucky-Loser-Wertung ist drin.

      Aber egal. Entscheidend ist nicht diese Saison, sondern die kommende Olympia-Saison.

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