Auftakt nach Maß für Maren Lundby: Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin gewinnt überlegen das Auftaktspringen in Lillehammer. Auf dem Podest flankieren sie zwei Österreicherinnen, während die Deutschen nur Nebenrollen spielten.
Mit einer Demonstration der Stärke hat Maren Lundby ihre Mission Titelverteidigung im Gesamtweltcup begonnen. Die Norwegerin sprang beim Auftakt in Lillehammer auf 138 und 135 Meter und erzielte dabei 280,8 Punkte. Bei ihrem 26. Weltcupsieg hatte die 25-Jährige satte 24,4 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Eva Pinkelnig (256,4 Punkte). Bei ihrem besten Karriereergebnis sprang die Österreicherin auf 129 und 132 Meter und zog im Finaldurchgang noch knapp an ihrer Landsfrau Chiara Hölzl (130 und 128 Meter; 255,3 Punkte) vorbei.
Punktgleich auf dem vierten Platz landeten mit Yuki Ito und Ema Klinec, die fast ein Jahr nach ihrem zweiten Kreuzbandriss wieder zurück im Weltcup ist, die besten Springerinnen aus Japan und Slowenien. Auf Rang sechs landete mit Katharina Althaus die beste aus dem deutschen Team, das das angepeilte Ziel Podestplätze verfehlte. Die Allgäuerin sagte nach dem Springen im ‚ZDF‘: „Die Sprünge am gestrigen Tag und auch der Probedurchgang heute waren nicht so gut, deswegen bin ich froh, dass es heute Platz 6 wurde.“
Marita Kramer landet Überraschungserfolg
Für die große Überraschung des Tages sorgte aber Marita Kramer. Die gebürtige Niederländerin, die im Frühjahr schon ans Aufhören dachte, sprang zum erst zweiten Mal überhaupt in die Punkte und „war nicht nervös im zweiten Durchgang“, wie sie im ‚ORF‘ bekundete. Mit Platz zehn war sie die vierte Österreicherin unter den Top 10, denn auch Jacqueline Seifriedsberger war mit Rang 7 sehr stark. Damit lag sie nur einen Platz hinter Sara Takanashi, für die der Weltcup mit einer Enttäuschung begann, und der zweitbesten Norwegerin Silje Opseth, die als Achte die Top 10 komplettierte.
Juliane Seyfarth war noch nicht auf Top-Niveau und fiel im zweiten Durchgang von Rang 12 auf 15 zurück, war damit aber dennoch zweitbeste Deutsche. Agnes Reisch belegte einen soliden 17. Rang. Svenja Würth verbesserte sich nach einem stärkeren zweiten Sprung noch von Platz 22 auf 19 und landete damit einen Platz vor der besten Italienerin Lara Malsiner. „Für mich war wichtig, dass ich mich im zweiten Sprung noch steigern konnte und, dass es generell gut läuft“, sagte Würth im ‚ZDF‘. Auch die beiden weiteren Österreicherinnen, Lisa Eder und Daniela Iraschko-Stolz, kamen als 21. und 23. ins Finale. Jedoch haderte die Skisprungveteranin im ‚ORF‘ mit ihrer Leistung: „Unter der Woche im Training bin ich fünf Klassen besser gesprungen, das war echt schlecht heute.“
Luisa Görlich feierte mit Rang 24 ein gelungenes Comeback nach ihrem Kreuzbandriss. Selina Freitag erzielte bei ihrem ersten Weltcup-Start außerhalb Deutschlands mit Rang 26 ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Zum fünften Mal bei jetzt 30 Starts gelang auch Susanna Forsström der Sprung in die Punkte. Mit Rang 28 war sie auch gleichzeitig beste Finnin, nachdem Julia Kykkänen und Jenny Rautionaho die Qualifikation nicht überstanden. Elena Runggaldier wurde vor ihrem zweiten Sprung aufgrund eines zu großen Anzugs disqualifiziert und belegte so automatisch Rang 30.
Österreich im Nationencup vorne
Einen Fehlstart in die Saison legten die Sloweninnen Spela Rogelj und Jerneja Brecl hin, die als 34. und 35. nach groben technischen Fehlern ausschieden, selbes Schicksal erlitt Sofia Tikhonova aus Russland dahinter. Ebenfalls nicht fürs Finale reichte es für die zweite Malsiner-Schwester Manuela, die nach langer Verletzungspause zum ersten Mal seit März 2018 wieder an einem Weltcup teilnahm und 37. wurde. Auch die Koreanerin Guylim Park musste als 38. im zweiten Durchgang zuschauen.
Durch den Tagessieg, für den erstmalig 3800 Schweizer Franken Preisgeld gab, ist Maren Lundby die erste Trägerin des Gelben Trikots der Gesamtweltcupführenden. Der Gesamtstand resultiert aus dem Einzelergebnis dieses Auftaktspringens. Im Nationencup liegt das Team aus Österreich mit 220 Punkten an der Spitze, deutlich vor Norwegen (154) und schon fast doppelt so vielen Punkten wie Japan (112). Deutschland liegt mit 94 Zählern an vierter Stelle.
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Am morgigen Sonntag findet um 14 Uhr das zweite Einzelspringen der Saison statt, die Qualifikation dafür beginnt um 12:45 Uhr. Schauplatz ist, wie schon heute, wieder die Lysgards-Großschanze.
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