
Riesenjubel beim ersten Heim-Weltcup der deutschen Skispringer: Pius Paschke baut seinen Vorsprung im Gesamtweltcup mit dem erhofften Heimsieg in Titisee-Neustadt weiter aus. Teamkollege Andreas Wellinger schrammt nur hauchdünn am Podest vorbei.
Mit Sprüngen auf 144 und 138 Meter sicherte sich Pius Paschke den Sieg beim ersten von zwei Einzel-Wettbewerben an diesem Wochenende in Titisee-Neustadt. Der Mann im Gelben Trikot erzielte insgesamt 294,1 Punkte und setzte sich damit gegen den Schweizer Gregor Deschwanden, der nach Sprüngen auf 142,5 und 136,5 Meter (287,7 P.) den ersten Weltcupsieg seiner Karriere nur knapp verpasst hat. Daniel Tschofenig aus Österreich belegte mit 137,5 und 137 Metern (281,7 P.) den dritten Platz.
Den Grundstein zum vierten Saisonsieg legte Paschke keine 24 Stunden nach dem Sieg im Super-Team-Wettkampf vom Vortag bereits im ersten Durchgang – zur Halbzeit führte der 34-Jährige das Feld vor Deschwanden und seinem drittplatzierten Landsmann Andreas Wellinger an. „Pius hat wieder eine super Leistung gezeigt und zurecht gewonnen. Gregor Deschwanden war kurz vor seinem ersten Sieg, aber Pius ist noch einen Ticken besser gesprungen“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher.
Wellinger schrammt knapp am Podest vorbei
Nach dem dritten Platz zur Halbzeit kam Wellinger im Finale dann aber nicht über 134 Meter hinaus und fiel damit noch hinter Tschofenig auf den vierten Platz zurück – um nur 1,7 Punkte hat der Ruhpoldinger damit seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison verpasst. „Es war überraschenderweise am Ende doch noch ein bisschen windiger und wechselhafter, das hat mir ein paar Meter gekostet. Doch die Sprünge sind auf dem richtigen Weg“, so Wellinger im ‚ZDF‘.
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Neben Paschke und Wellinger haben aus der deutschen Mannschaft außerdem Karl Geiger als 14., Markus Eisenbichler als 21., Stephan Leyhe als 25. sowie Adrian Tittel als 30. weitere Weltcuppunkte gesammelt. Vor allem Leyhe und Tittel dürften sich zwischenzeitlich mehr ausgerechnet haben, nachdem sie zur Halbzeit noch die Plätze elf bzw. 24 belegt hatten. Aus der deutschen Mannschaft hat einzig Philipp Raimund (34.) den Sprung in den Finaldurchgang knapp verpasst.
Schwerer Sturz von Domen Prevc
Der erste Durchgang wurde überschattet von einem schweren Sturz von Domen Prevc: Der Slowene verkantete trotz bestens präparierter Schanzenanlage nach der Landung seines Sprungs auf 129,5 Meter, musste danach für längere Zeit von den Sanitätern behandelt werden. Doch der 25-Jährige hatte offenbar Glück im Unglück und sich nach ersten Informationen nicht ernsthafter verletzt.
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Sein Landsmann Timi Zajc erzielte als Fünfter hinter Wellinger die in dieser Saison bislang beste Platzierung für die zuletzt strauchelnde slowenische Mannschaft.
Hinter ihm sorgten Jan Hörl (6.) und Maximilian Ortner (8.) zwei weitere Österreicher neben dem drittplatzierten Tschofenig für ein abermals starkes Mannschaftsergebnis. Daneben landeten außerdem Kristoffer Eriksen Sundal (7.) als bester Norweger sowie der Pole Aleksander Zniszczol (9.) unter den Top Ten.
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Zum Abschluss des Wochenendes steht am Sonntag das zweite Einzelspringen in Titisee-Neustadt auf dem Programm. Um 14:30 Uhr startet zunächst die Qualifikation, um 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt dann der Wettkampf.
Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.
Wonach werden die Sprünge eigentlich bewertet? Die Richter waren sich sehr uneinig (häufig Unterschiede von 2-3 Punkten), mal wurden wacklige Landungen mit 18.0 (also maximal 2 für die Landung abgezogen) und mal mit der 14.5 (bei vergleichbarer Fluglage und sauberer Ausfahrt). Wie ist das zu erklären???
Pius wird wohl im gelben Trikot zur 4-Schanzentournee anreisen. Das ist super, und freut mich für ihn wahnsinnig. Die Erwartungen sollte man dennoch nicht zu hoch hängen. Die letzten Jahre sind die Deutschen meist sehr gut in die Saison gestartet und regelmäßig zur Tournee abgestürzt. Irgendwie scheint das was mit denen zu machen, und der Druck der Presse macht es nicht besser. Auch jetzt schon wieder im ZDF, Pius der Tournee-Favorit. Blödsinn. Ein Kraft kann die Schanzen aus dem FF und wird dort wieder zuschlagen. Andere werden auch noch stärker werden. Die Österreicher sehen eh unglaublich gut aus in dieser Saison.
Bei Krafti würde ich mal abwarten was die Tournee betrifft aufgrund seiner „Achillesverse“ (Garmisch-Partenkirchen). Im letzten Jahr ganz okm die Jahre zuvor hat er die Tour dort durchgängig verloren.
Werner Schuster hat gestern im übrigen Marius Lindvik als (Mit-)Favorit genannt.
Ich denke, entweder macht es Paschke oder jemand, den man noch gar nicht auf der Rechnung hat (Ortner, Deschwanden, Sundal?)
Ja,das stimmt, die Deutschen wurden pünktlich zur Tournee immer schwächer, es wurde ja nicht mal letztes Jahr geschafft,wo man den Tourneesieg eigentlich auf dem Silbertablett präsentiert bekam, so megastark war Kobayashi nicht, aber ich habe es ihm total gegönnt und mich sehr gefreut,dass er Wellinger noch abgefangen hat,denn mich haben Wellinger’s platte Sprüche ab Innsbruck echt genervt und es hat ihn für mein Empfinden überheblich und absolut siegessicher rüberkommen lassen.
Ich würde mir dieses Mal einen Schweizer Tourneesieg wünschen.