Mit dem Frühjahrstreffen der Technischen Komitees leitet die FIS die Planung für die WM-Saison 2024/2025 ein. Das Skisprung-Sub-Komitee stellt in Prag die Kalender-Entwürfe für den Sommer-Grand-Prix und den Weltcup vor.
Drei Wochen nach dem Ende der Saison 2023/2024 nimmt der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) die Planungen für die neue Saison auf. Zu diesem Zweck trafen sich am Freitag und Samstag die Technischen Komitees in Prag zu ihrer Frühjahrssitzung. Dort standen neben Vorschlägen der FIS und auch der nationalen Skiverbände zu Regeländerungen vor allem die Entwürfe für die Wettkampf-Kalender der neuen Saison im Fokus. Das Grundgerüst für den Sommer-Grand-Prix und auch den Weltcup steht bereits, abgesegnet werden die Kalender dann am 8. Mai (Grand-Prix) respektive 5. Juni (Weltcup) vom FIS-Rat.
Wie schon im Vorjahr besteht der Sommer-Grand-Prix-Kalender aus zwei Blöcken Mitte August und Ende September respektive Anfang Oktober. Die erste Station soll am 13. und 14. August (Dienstag und Mittwoch) Courchevel sein, das nach der Absage des Sommerskispringens in Hinterzarten bereits 2023 den Auftakt in die Grand-Prix-Serie ausrichtete. Auf der großen Olympiaschanze von 1992 sollen Männer und Frauen je zwei Einzelspringen bekommen, ebenso am darauffolgenden Wochenende (17. und 18. August) im polnischen Wisla.
Drei Fragezeichen im Sommer-Grand-Prix
Für den 24. und 25. August haben sich zwei unterschiedliche Ausrichter für Frauen und Männer beworben. Nach zweijähriger Abstinenz möchte Frenstat (Tschechien) wieder zwei Sommer-Grand-Prix-Springen für die Frauen veranstalten. Diese werden jedoch erst dann bestätigt, wenn der Veranstalter bis spätestens 30. Juni noch notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an der Schanze vornimmt, um das notwendige Zertifikat zu bekommen.
Noch mehr Zeitdruck hat Almaty, das zwei Männer-Wettkämpfe auf der Großschanze austragen will. In der kasachischen Metropole fanden letztmals im März 2016 mit einem Doppel-Weltcup FIS-Wettkämpfe ab, der für den darauffolgenden Sommer geplante Grand-Prix wurde wegen Finanzproblemen abgesagt. Nun soll bis zum 8. Mai eine Schanzeninspektion Aufschluss über den Zustand und damit die Tauglichkeit der Anlage geben.
Auch der erste Veranstalter der zweiten Periode, nämlich das rumänische Rasnov, hat noch einige Arbeiten zu erledigen. Bis zum 15. August sollen Verbesserungen an der Schanze vorgenommen werden, um am 21. und 22. September je zwei Einzel für Frauen und Männer austragen zu können. Am Wochenende darauf findet der traditionelle Herren-Grand-Prix in Hinzenbach statt, erneut mit zwei Wettkämpfen. Ebenso traditionell geht es dann zum Grand-Prix-Finale in Klingenthal mit je einem Einzel pro Geschlecht und einem Mixed-Team-Springen. Diese letzten beiden Stationen waren ursprünglich einen Monat später und als Hybrid-Springen auf Eisspur und Matten angesetzt, dieser Plan wurde jedoch wieder verworfen.
Weltcup-Auftakt in Lillehammer – Weiterhin keine Frauen-Tournee
Der Startschuss in die Weltcup-Saison soll dann vom 22. bis 24. November in Lillehammer fallen. Erstmals seit 2013 ist dort als erster Weltcup-Wettkampf ein Mixed-Team-Springen angedacht, gefolgt von je zwei Einzel pro Geschlecht. Der Plan für die Männer sieht dann Stopps in Ruka und Wisla vor, diese beiden Wochenenden sind derzeit bei den Frauen noch unbesetzt. Am 13. Dezember soll es dann in Titisee-Neustadt das erste Super-Team-Springen für die Männer geben, gefolgt von zwei Einzel auf der Hochfirstschanze. Die Frauen sollen am gleichen Wochenende in Zhangjiakou auf der Olympiaschanze von 2022 gastieren, es wäre der erste Skisprung-Weltcup in China überhaupt, nachdem die Test-Wettkämpfe für Olympia wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurden.
Den traditionellen Vor-Weihnachts-Weltcup in Engelberg sollen Frauen und Männer dann wieder gemeinsam bestreiten. Auf eine Vierschanzentournee müssen die Skispringerinnen jedoch weiterhin warten, stattdessen soll es die zweite Auflage der Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf geben – womöglich diesmal auch mit K.o.-Duellen. Diese sind bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf (29. Dezember), Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) freilich fix. Für die Frauen soll es parallel am 3. und 4. Januar zwei Springen in Villach geben.
Olympia-Test in Predazzo derzeit fraglich
Anschließend sollen sich beide Geschlechter wieder in Predazzo treffen, um die Olympia-Anlage für 2026 in Augenschein zu nehmen. Dort wurden beide Olympia-Schanzen im vergangenen Jahr komplett abgerissen und sollen von Grund auf neu errichtet werden. Derzeit tut sich auf der Baustelle aber noch wenig, sodass die Wettkämpfe auf der Großschanze (zwei Einzel für die Frauen, ein Einzel und ein Super-Team für die Männer) noch nicht bestätigt sind. Am 18. Januar soll es dann in Zakopane das erste Teamspringen des Winters für die Männer geben, gefolgt von einem Einzel.
Während Oberstdorf am letzten Januar-Wochenende mit einem Weltcup einen Testlauf für die Skiflug-WM 2026 veranstaltet, sind die Frauen zur selben Zeit in Japan. In Sapporo und Zao finden in gewohnter Manier je zwei Einzelspringen statt, hinzu kommt in Zao das einzige Super-Team-Springen des Winters. Das Mixed-Team kehrt nach einjähriger Abstinenz zurück nach Willingen, dieses soll am 31. Januar steigen. Für die Frauen ist beim Kult-Weltcup zudem ein Einzel vorgesehen, für die Männer zwei.
Überseetrip vor der WM in Trondheim
Im Anschluss ist eine Wiederholung des Überseetrips nach Lake Placid und Sapporo für die Männer angedacht. Bei der Frühjahrssitzung bekundete der US-Veranstalter zudem Interesse daran, die Frauen mit dazu zu nehmen, dafür müssen in den nächsten Wochen nun noch die Rahmenbedingungen besprochen werden. Mit Ljubno und Hinzenbach sind die nächsten beiden Stationen für die Frauen auf den kleinsten Schanzen des Kalenders jedoch gesetzt. Mit Rücksicht auf die anstehende WM in Trondheim soll das letzte Springen in Hinzenbach aber am Samstag stattfinden.
Die erste WM-Entscheidung in Trondheim ist am 28. Februar das Normalschanzen-Einzel der Frauen, tags darauf folgt das Teamspringen. Der Normalschanzen-Weltmeister bei den Männern wird dann am 2. März gekürt. Am 5. März folgt das Mixed-Team-Springen, das erstmals in der WM-Geschichte auf der Großschanze ausgetragen wird. Am 6., 7. und 8. März gibt es das Teamspringen der Männer, das Großschanzen-Einzel der Frauen, ehe das Großschanzen-Einzel der Männer die letzte WM-Entscheidung darstellt.
Abgespeckte Raw-Air-Tour vor dem Finale
Die Raw-Air-Tour im Anschluss kommt so kurz wie noch nie daher und besteht für beide Geschlechter lediglich aus einem Einzel in Oslo am Donnerstag, den 13. März sowie zwei Skifliegen in Vikersund am 15. und 16. März. Der Final-Modus bei den Männern und die Kriterien für die Qualifikation zum Skifliegen bei den Frauen sind derzeit noch nicht final abgesegnet. Am darauffolgenden Wochenende richtet Lahti das Weltcup-Finale der Frauen mit zwei Einzel und ein Einzel und ein Super-Team für die Männer aus, die schließlich zum klassischen Saisonfinale nach Planica mit zwei Einzel- und einem Team-Skifliegen reisen.
Für den Weltcup sind nach jetzigem Stand somit zwei Mixed-Team-Springen (Lillehammer und Willingen vorgesehen), für die Frauen (Zao) ein und für die Herren drei Super-Team-Springen (Titisee-Neustadt, Predazzo, Lahti). Die Männer bekommen zwei Teamspringen (Zakopane, Planica) und damit so wenige wie seit der Saison 1997/1998 nicht mehr, die Frauen hingegen zum dritten Mal in Folge gar keines. Die Anzahl der Einzelspringen beläuft sich in den Entwürfen auf 30 für die Männer und 24 für die Frauen (bis zu 30 möglich).
Das sehe ich genau so! Sehr traurig…
Ich bezweifle langsam, dass es die RAW Air noch lange geben wird. Schade, wie die Norweger die in den Sand gesetzt haben. Auch von der Polen-Tour gibt es keine Spur mehr, aber das Konzept war völlig ungeeignet
Wieder kein Sommerspringen in Hinterzarten! Das ist schon sehr enttäuschend! Ich war ca. 20 Jahre dabei!
Was hat der aufwändige Umbau der Schanze gebracht? Sie wird kaum genutzt!
Sehr sehr schade!!!!
Das sehe ich genau so! Sehr traurig…