Saison nimmt Formen an

FIS stellt Kalender-Entwürfe für 2023/2024 vor

Auf ihrer Frühjahrstagung hat die FIS die Kalender-Entwürfe für die Saison 2023/2024 vorgestellt. Während der Sommer klassisch daherkommt, warten im Winter einige Neuerungen. skispringen.com liefert einen Überblick.

Zwei Wochen nach dem Ende der längsten Skisprung-Saison aller Zeiten trafen sich die Funktionäre des Internationalen Ski- und Snowboardverbandes (FIS) am vergangenen Wochenende in Zürich zu ihrer Frühjahrstagung. Dort wurden die Kalender-Entwürfe für die neue Saison vorgestellt, die Anfang Mai noch vom Skisprung-Komitee bei dessen Meeting in Dubrovnik (Kroatien) abgesegnet werden müssen. skispringen.com liefert hier einen ersten Überblick.

Sommer-Grand-Prix macht sechs Wochen Pause

Im Sommer-Grand-Prix gibt es eine wesentliche Änderung: Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren findet der Auftakt nicht im polnischen Wisla, sondern am letzten Juli-Wochenende in Hinterzarten statt. Auf der Rothaus-Schanze sind je zwei Einzel für Frauen und Männer geplant, gefolgt von ebenfalls je zwei Einzeln am ersten August-Wochenende in Courchevel. Am Wochenende darauf macht der gesamte Grand-Prix-Tross dann in Polen Station. An welchem Ort ist derzeit noch nicht klar, jedoch gilt Zakopane aktuell als aussichtsreichster Anwärter.

Nach sechs Wochen Pause geht es dann ins rumänische Rasnov, wo ebenfalls beide Geschlechter zwei Einzel absolvieren sollen. In Hinzenbach sind dann am 30. September und 1. Oktober zwei Einzel nur für die Herren geplant, ehe es zum traditionellen Finale nach Klingenthal geht. Dieses ist heuer allerdings nicht am Tag der Deutschen Einheit, sondern für den 7. und 8. Oktober angesetzt und besteht aus dem einzigen Mixed-Team-Springen im gesamten Saisonverlauf sowie je einem Einzel pro Geschlecht.

Nur drei Wochenenden vor Vierschanzentournee geplant

Auffallend dünn ist dann das Programm zum Winter-Start bei den Herren: Der Auftakt soll vom 24. bis 26. November in Kuusamo steigen. Das Wochenende darauf ist derzeit noch frei, sodass mit Klingenthal und Engelberg lediglich zwei weitere Stationen vor der Vierschanzentournee anstehen. Nach dem ersten Saison-Highlight wartet dann die erste Neuerung auf die weltbesten Skispringer: In Wisla, Szczyrk und Zakopane soll die erste Auflage der Polen-Tour steigen. In allen drei Stationen soll es ein Einzelspringen geben, hinzu kommen ein Super-Team- in Wisla und ein klassisches Teamspringen in Zakopane. Szczyrk ist derweil neu im Kalender und zudem die einzige Station, auf der die Herren auf einer Normalschanze springen. Der Januar endet dann mit der Skiflug-WM in Bad Mitterndorf, die, wie üblich, nicht zur Weltcup-Wertung zählt.

Der Februar beginnt mit dem Kult-Weltcup in Willingen, gefolgt von den beiden Übersee-Weltcups in Lake Placid (zwei Einzel und ein Super-Team wie in der letzten Saison) und Sapporo. Zur Rückkehr nach Mitteleuropa stehen zwei Skifliegen in Oberstdorf an, wo ebenfalls ein Wettkampf im Super-Team-Format ausgetragen wird, was ebenfalls eine Premiere darstellt. Anfang März gibt es in Lahti das zweite Teamspringen der Saison nebst einem Einzel, ehe die Raw-Air-Tour in Norwegen ansteht. Nach organisatorischen Problemen ist Lillehammer dort nicht im Programm, dafür aber Oslo, sowie die frisch umgebaute WM-Schanze von 2025 in Trondheim und der Monsterbakken in Vikersund. Zum Saisonfinale geht es dann wie gewohnt zum Skifliegen nach Planica.

Neujahrsspringen in Oberstdorf für die Frauen

Insgesamt sieben Stationen sollen Männer und Frauen zusammen absolvieren, drei davon sind jedoch noch nicht bestätigt. Den Auftakt des Frauen-Weltcups übernimmt traditionell Lillehammer, heuer am ersten Dezember-Wochenende. Während hinter Klingenthal am Wochenende darauf noch ein kleines Fragezeichen steht, ist Engelberg am Wochenende vor Weihnachten wohl fix gesetzt – es wäre der erste Frauen-Weltcup in der Schweiz. Ebenso eine Premiere wird das Springen am 30. Dezember in Garmisch-Partenkirchen, während das Neujahrsspringen der Frauen in Oberstdorf stattfinden soll.

Am 3. und 4. Januar soll es dann in Villach weitergehen. Die Silvester-Tournee wie in den letzten beiden Saisons wird es somit nicht geben, auch weil Ljubno (26. bis 28. Januar) erst nach Sapporo (12. bis 14.) und Zao (18. bis 21.), wo auch das einzige Super-Team-Springen stattfinden soll, ansteht. Von der zweitkleinsten Schanze soll es dann auf die größte Großschanze der Welt in Willingen gehen. Hinzenbach und Rasnov sind weiterhin fester Bestandteil des Kalenders und deswegen am zweiten und dritten Februar-Wochenende gesetzt.

Auch Oberstdorf bewirbt sich für Frauen-Skifliegen

Am Ende des Monats soll es zudem ein Skifliegen in Oberstdorf geben, wenngleich auch diese Bewerbung noch durch das Skisprung-Komitee bestätigt werden muss. Fix sind dagegen die Stationen im März: Lahti bekommt nach der erfolgreichen Premiere zum Saisonabschluss des letzten Winters zwei Einzelspringen, ehe es zur Raw-Air geht. Analog zu den Herren bestreiten die Frauen dort je zwei Einzel in Oslo, Trondheim und auch in Vikersund. Die Skifliegen dort sollen nach der gelungenen und vielbeachteten Premiere im März erstmals Weltcup-Status bekommen, wenn es nach dem norwegischen Verband geht.

Sollte das Komitee alle eingereichten Planungen abnicken, stehen für die Frauen 30 Einzelspringen sowie ein Super-Team-Wettkampf auf dem Programm. Sollte das Skifliegen in Oberstdorf ebenfalls Weltcup-Status bekommen, erhöht sich die Zahl sogar auf 31. Beide Zahlen wären Rekorde im Frauen-Weltcup. Auffallend ist jedoch das Fehlen der Mixed-Team-Springen und des klassischen Teamspringens, welche bei der Nordischen Ski-WM in Planica sowohl von den Athletinnen als auch von den Zuschauern gut angenommen wurden. Bei den Herren wären es insgesamt 32 Einzel- und je drei-Super-Team- und klassische Team-Wettkämpfe, die im Weltcup anstehen.

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Luis Holuch 540 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

5 Kommentare

  1. Warum kein Springen in titisee-Neustadt ? Das ist die beste Schanze und, die beste Organisation ,und die freundlichsten Leute. Und wenn die anderen nicht können, dann sind die Schwarzwälder die schnellsten und besten zum aushelfen .

  2. Die Polen-Tour wäre wohl zum Saisonstart besser gewesen, zwischen Tournee und Skiflug-WM halte ich nicht für sinnvoll. Springen die dann in Szczyrk auf der HS104-Schanze oder wie?

  3. Wie viele Tournees und Serien wird es noch geben? Es gibt eine Vierschanzentournee. Das ist wichtigste in Skispringen. Dann Raw Air. Ist auch ok. Dann reicht es aber. Wenig ist manchmal mehr.

  4. Direkt nach der Vierschanzentournee ein weiteres ‚Großereignis‘ in Polen, wer hat sich das denn ausgedacht? Erfahrungsgemäß besteht nach der Tournee immer ein gewisser Regenerationsbedarf. Da hat sich wohl jemand Vorteile ausgemalt…

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*