Bei seiner Sitzung in Dubrovnik (Kroatien) hat das FIS-Skisprung-Komitee einige Anpassungen in den Kalendern und im Regelwerk vorgenommen. skispringen.com liefert einen Überblick über Änderungen und Neuerungen.
Gut drei Wochen nach der Vorstellung der ersten Kalender-Entwürfe, ist die Skisprungsparte des Internationalen Ski- und Snowboardverband (FIS) wieder einen Schritt weiter. Das Skisprung-Komitee traf sich im kroatischen Dubrovnik zu einer Sitzung und fixierte dabei einige Anpassungen in den Kalendern und im Regelwerk. skispringen.com liefert einen Überblick über Änderungen und Neuerungen, die am 24. Mai vom FIS-Rat abgesegnet werden sollen.
Im Sommer-Grand-Prix ist die wesentliche Veränderung gegenüber des ersten Entwurfs, dass mit Szczyrk nun die polnische Station feststeht. Zwölf Jahre nachdem Thomas Morgenstern das bislang einzige Grand-Prix-Springen dort gewann, kehrt die wichtigste Sommerserie im Skispringen also auf die dortige Normalschanze zurück. Ein kleines Fragezeichen steht derweil noch hinter den ersten beiden Grand-Prix-Stopps in Hinterzarten und Courchevel, die bis zum 31. Mai bestätigt werden sollen.
Lillehammer bekommt doch einen Herren-Weltcup
Der Weltcup-Kalender der Herren ist nach einer Kehrtwende dagegen lückenlos durchgeplant. Lillehammer, das sich nach einem Schneechoas während der Raw-Air im vergangenen Winter scharfer Kritik ausgesetzt sah und aus dem Kalender rausfliegen sollte, bleibt nun doch Ausrichter und füllt die noch letzte vorhandene Lücke des ersten Entwurfs am ersten Dezember-Wochenende.
„Wir hatten immer einen sehr guten Dialog mit FIS-Renndirektor Sandro Pertile, der in dieser Angelegenheit eine wichtige Person ist. Seit dem Frühjahrsmeeting in Zürich gebe es wirklich einen kontinuierlichen Dialog. Aus sportlicher Sicht ist es sehr gut. Und wir finden es auch sehr gut, wenn Männer und Frauen zusammen sind. Das gibt uns mehr Spielraum“, sagte Norwegens Teamchef Clas Brede Braathen der norwegischen Presseagentur ‚NTB‘. Gesprungen wird dann bei beiden Geschlechtern je ein Einzel auf der Normal- und auf der Großschanze.
Doch kein Frauen-Skifliegen in Oberstdorf
Umso auffälliger sind dagegen zwei Lücken im Weltcup-Kalender die Frauen – und beide haben mit dem Deutschen Skiverband zu tun: Denn sowohl ein mögliches gemeinsames Wochenende von Frauen und Männern in Klingenthal als auch ein angedachtes Skifliegen in Oberstdorf werden nicht stattfinden. „Die Deutschen haben die Anträge zurückgezogen. Es kam überraschend“, erklärte Braathen und gab zu: „Das waren keine guten Nachrichten. Aber das Gute ist, dass die Tür zum Skifliegen jetzt offen ist.“
Damit bezog er sich auf das, was im kommenden Winter in Vikersund passieren wird. Nach der erfolgreichen Premiere im März finden 2024 gleich zwei Skiflug-Wettkämpfe statt, die auch Bestandteil des Weltcup-Kalenders und der -Gesamtwertung sein werden. Diese werden zudem mit einem Rekordpreisgeld von 66.300 Schweizer Franken dotiert sein, das sich auf die 20 zugelassenen Teilnehmerinnen verteilt. Diese setzen sich aus den 15 Besten des Gesamtweltcups und fünf weiteren Springerinnen zusammen. Die Siegerin erhält 10.000 Schweizer Franken.
Bodyscanner kommt – Sicherheitsband wird Pflicht
Nachdem die Anzugschnitte im vergangenen Winter abermals ein großes Diskussionsthema waren, will die FIS dem Ganzen nun mit einer neuen Messtechnologie entgegenwirken. Die Athletinnen und Athleten werden ab sofort mit einem vollautomatischen und digitalen Bodyscanner gemessen, von dem man sich eine größere Genauigkeit erhofft als von der händischen Messung, die bis dato angewendet wurde.
Verpflichtend ist zudem das Sicherheitsband zwischen Schuh und Ski, das im Fall eines Bindungsproblems verhindern soll, dass die Springerinnen und Springer gänzlich die Kontrolle über den Ski verlieren, wie beispielsweise Peter Prevc bei seinem heftigen Sturz bei der Nordischen Ski-WM in Planica. Dass sich Ski, wenn die Bindung auslöst, verselbstständigen soll mit dem Anbringen von Skistoppern am Ski verhindert werden, auch diese sind mit Beginn der neuen Saison Pflicht.
Optional sind dagegen Hybrid-Wettkämpfe, wie der Weltcup-Auftakt vergangene Saison in Wisla, bei dem auf Eisspur angefahren und auf Matte gelandet wurde. Alle Weltcup-Orte der Monate November und Dezember müssen jedoch ein Schneedepot anlegen, um ausbleibendem Naturschnee vorzubeugen. Die unteren Serien betrifft dies nicht, jedoch gibt es dort ebenfalls eine Neuerung: Nachdem der FIS-Cup für die Frauen abgeschafft wurde, führt die FIS mit dem Inter-Continentalcup eine neue Frauen-Serie ein, die COC und FIS-Cup zusammenführen soll.
Zwickau-Cainsdorf grüßt alle Skisprungfans!
Es freut mich auf neue Infos
Gibt es Hintergründe warum der DSV bei den Heimbewerben zurückgezogen hat?