Für die wettkampffreie Zeit

FIS kippt Sperren! Norwegens Skispringer nach Manipulationsskandal wieder freigegeben

Foto: imago / GEPA

Nach dem Manipulationsskandal um die norwegischen Skispringer bei der WM in Trondheim hebt die FIS die vorläufigen Sperren gegen für Athleten für die wettkampffreie Zeit auf. Dennoch könnten bald weitere Konsequenzen folgen.

Der Internationale Skiverband (FIS) hat die vorläufigen Sperren gegen fünf norwegische Skispringer mit dem Ende der Saison 2024/2025 für die „Offseason“, also die wettkampffreie Zeit, aufgehoben. Die Athleten dürfen wieder trainieren, während die Untersuchungen zum Manipulationsskandal bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim weitergehen.

Sperren der Funktionäre bleiben bestehen

Wie die FIS mitteilte, habe man sich nach dem Weltcup-Finale in Planica entschieden, die Sperren von Marius Lindvik, Johann Andre Forfang, Robin Pedersen, Kristoffer Eriksen Sundal und Robert Johansson aufzuheben. Die fünf Athleten waren nach der WM in Trondheim vorläufig suspendiert worden, da sie verdächtigt werden, ihre Anzüge regelwidrig manipuliert zu haben.

„Die vorläufige Sperre war notwendig, um die Integrität des Wettbewerbs zu schützen. Diese Voraussetzung entfällt nach dem Ende der Saison 2024/2025“, teilte der Verband mit. Die betroffenen Springer dürfen ab sofort wieder an Trainingsmaßnahmen des norwegischen oder anderer nationaler Skiverbände teilnehmen.

Die Suspendierungen der drei norwegischen Teamfunktionäre – der inzwischen vom nationalen Verband selbst suspendierte Ex-Cheftrainer Magnus Brevig, dessen Assistent Thomas Lobben sowie Servicetechniker Adrian Livelten – bleiben jedoch weiterhin bestehen.

Untersuchung geht weiter – Anzüge werden erneut geprüft

Die Ermittlungen der FIS-Ethik- und Compliance-Kommission sind noch nicht abgeschlossen. Wie geplant sollen die am 11. März in Oslo beschlagnahmten Sprunganzüge einer weiteren technischen Untersuchung unterzogen werden. Weitere Maßnahmen seien vorbehalten, teilte der Weltverband mit.

Sollten Verstöße gegen das FIS-Regelwerk zur Manipulationsprävention festgestellt werden, wird sich das Ethik-Komitee des Verbandes mit dem Fall befassen und über mögliche Sanktionen entscheiden. Zuletzt war über die Möglichkeit gesprochen worden, weitere Ergebnisse der norwegischen Skispringer im Rahmen der WM zu annullieren – in diesem Fall könnte Andreas Wellinger nachträglich zum Weltmeister auf der Normalschanze erklärt werden.

Offene Fragen vor der neuen Saison

Ob die betroffenen Springer in der kommenden Weltcup-Saison uneingeschränkt antreten dürfen, bleibt abzuwarten. Die endgültigen Entscheidungen der FIS könnten weitere Auswirkungen auf das norwegische Team haben.

„Wie es weitergeht, wissen wir erst, wenn die Ermittlungsergebnisse zu einem Ergebnis kommen. Wann es passieren wird, ist schwer zu sagen, aber hoffentlich wird es vor dem Sommer der Fall sein“, erklärte Thomas Skjelbred, der als Anwalt in dieser Sache für den norwegischen Verband tätig ist.

VIDEO: Mit einem sensationellen Flug auf 254,5 Meter holt Domen Prevc den Weltrekord im Skifliegen nach 20 Jahren wieder zurück nach Planica und trägt sich in die Geschichtsbücher ein. Hier sehen Sie den Flug im Video.

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12 Kommentare

  1. Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Sperren aufgehoben werden. So tut, dass keinem weh. Für die gesperrten Skispringer fielen, relativ wenige Springen aus. In diesem Fall, sollten die Skispringer mindestens 1Jahr gesperrt werden. Der Skispringer Dmitri Wassiljew wurde für 2 Jahre gesperrt, weil er gedopt hat. So eine Sperre tut dem Leistungssportler weh. Nicht die letzten 3 Stationen vom Weltcup

  2. Ich eeiss jetzt nicht warum sich alle hier so aufregen. Auch einem überführten und gesperrten Dopingsünder kann man das Training schliesslich nicht verbieten. Und mehr steht da auch erstmal nicht: die entsprechenden Leute dürfen trainieren. Auch ein überführter Dopingsünder bekommt kein lebenslanges Berufsverbot.

  3. das kann ich nicht nachvollziehen, warum die Betrüger wieder springen dürfen. Bezeichnend ist auch, dass einer aus dem B-Team ebenfalls wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden ist Wobei ich bei einem Mitglied der B-Mannschaft keine GEZIELTE Manipulation unterstelle. Aber die Hauptschuld an diesem ganzen Durcheinander hat auch die FIS. Die ganzen Regeln- die Anzugsbeschaffenheit, die Bindungen- die sollte eindeutig und genau formuliert werden (ich glaube nicht, dass das bereits geschehen ist). 🙁 wie weit wird dieser einzigartige Sport noch kaputt reguliert, wieviel Dummschiß kommt denn noch? 🙁

  4. Hallo Erwin,sehe ich auch so. Die hängen alle an ihren Jobs und sind Systemkonform. Ich denke der ganze Skandal wird im Sande verlaufen und im nächsten Jahr passiert das Gleiche. Nächstes Jahr ist Olympia und da wird man doch die norwegischen Betrüger nicht sperren. Wird sicher wie im Tennis zu einem Vergleich kommen, lächerlich,da war es auch der Physiotherapeut der gefeuert wurde, wahrscheinlich mit viel Geld abgefunden, Bauernopfer damit er nichts sagt. Alles eine Farce.

    • Der Fußball wird durch den VAR kaputt gemacht, die Formel durch Regelungen die keiner mehr verstehen kann, der Handball durch zweifelhafte Schiedsrichter Entscheidungen und der Ski-Sport durch Betrug und nicht nachvollziehbare FIS Entscheidungen. i

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