FIS-Council legt sich fest

Unter Auflagen: FIS schließt russische Athleten nicht aus

Foto: tramplin.perm.ru

Der Internationale Skiverband (FIS) hat sich gegen einen Ausschluss russischer Sportler entschieden. Somit dürfen auch die Skispringerinnen und Skispringer weiter an Wettkämpfen teilnehmen – unter Auflagen.

Der von Russland ausgehende Krieg gegen die Ukraine beschäftigt weiterhin auch den Sport. Nachdem der Internationale Skiverband (FIS) am Freitagvormittag alle Weltcup-Veranstaltungen in Russland abgesagt hatte, steht nun auch fest, wie es für die russischen Sportlerinnen und Sportler weitergeht: Sie dürfen weiterhin an FIS-Wettkämpfen teilnehmen, wie das FIS-Council am Freitagabend mitteilte.

„Das Council hat einstimmig entschieden, dass entsprechend der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an die internationalen Verbände, alle russischen Athleten weiterhin an allen FIS-Wettkämpfen teilnehmen können. Die Athleten werden unter ihrem Namen und dem Land Russland teilnehmen, wenngleich die FIS-Fahne und -Hymne zu offiziellen Anlässen genutzt wird, einschließlich Zeremonien“, hieß es in der Mitteilung.

Norwegischer Verband ändert seine Meinung

Damit erübrigten sich auch die aufkeimenden Spekulationen um einen Teil-Ausschluss, etwa bei der Skiflug-Weltmeisterschaft vom 10. bis 13. März in Vikersund, oder einen kompletten Bann Russlands aus dem internationalen Skisport. Der norwegische Skiverband, der mit der „Raw-Air“-Tour und eben jener Skiflug-WM demnächst zwei große Veranstaltungen organisiert, bekundete zunächst, „dass er sicherstellen wird, dass alle Menschen die Möglichkeit bekommen, basierend auf ihren Wünschen und Bedürfnissen ihren Sport auszuüben – und das ohne unbegründete und unangemessene Diskriminierung.“

Keine 24 Stunden später ließ Verbandspräsident Erik Roeste jedoch verlauten: „Die Gremien des norwegischen Skiverbandes haben heute entschieden, dass nicht gewünscht ist, dass Russland oder die russischen Athleten an den kommenden Weltcup-Wettkämpfen oder den Skiflug-Weltmeisterschaften, solange die Situation so ist, wie sie derzeitig ist.“ Darüber wolle man sich nun mit der FIS abstimmen.

Direkt betroffen ist das russische Skisprung-Team durch die Ereignisse der Woche vor allem dadurch, dass der österreichische Hauptsponsor sein Engagement mit sofortiger Wirkung einstellte. Der Verband erhält somit keine Geldmittel von der betreffenden Firma mehr, zudem mussten alle Teammitglieder die Sponsorenaufkleber entfernen. Während der Weltcup-Tross der Herren keine Wettkämpfe mehr in Russland zu absolvieren gehabt hätte, fallen bei den Damen die vier Springen im Rahmen der „Blue-Bird“-Tour weg. Ob vorläufig oder endgültig, steht derzeit noch nicht fest.

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32 Kommentare

  1. Schon die Tatsache, dass sie überhaupt weiterhin teilnehmen dürfen, ist eine unverständliche Entscheidung. Das Argument „Wir sind doch alle eine große Familie“ kann man generell auf alle Arten von Sanktionen übertragen und dürfte dann gar keine Sanktionen durchführen; denn die Oma in Russland, die evtl wegen des Swift-Ausschlusses o.a. Sanktionen bald keine Rente mehr bekommt, kann ebensowenig „dafür“, hat den Krieg ebensowenig begonnen und muss dennoch drunter leiden. Das ist nun einmal der Sinn und Zweck von Sanktionen, so traurig es ist.

    Aber wenn man die Athleten schon als einzige Russen privilegiert behandelt und weiterhin an allem teilnehmen lässt, dann doch bitte wenigstens, ohne jegliche Zuordnung zu Russland. Keine kleine russische Flagge neben dem Namen, kein „RUS“. Nichts von alledem. Und schon gar nicht ein Teamspringen, bei dem man unter „RUSSIA“ antreten und auch noch Punkte für die Nationenwertung einheimsen kann. Da hört der Spaß und das Mitgefühl nun wirklich auf. Wenn Sanktionen wirken sollen, müssen sie zu spüren sein. Ansonsten ist es nichts als Heuchelei und Scheinheiligkeit. Ich kann die Haltung der Norweger voll verstehen und bewundere sie dafür. Ich hoffe nur, auch die FIS begreift noch rechtzeitig, woran sie sich hier mitschuldig macht.

    • Ich gebe dir vollkommen Recht. Es kann ja wohl nicht sein das ganze Russische Volk von Sanktionen betroffen ist, aber der Spieler eine extra Wurst bekommt
      Gerade Sportler stehen in der Öffentlichkeit und haben die Macht etwas zu bewegen um Putin umzustimmen.Aber bisher habe ich noch nichts von denen im Vergleich zu anderen Europäischen Sportlern sieht Mann von Russen noch nicht viel.

  2. Komisch, dass hier immer nur über die russischen, aber nie über die ukrainischen Sportler geredet wird. Die sind nämlicgh wahrscheinlich per se ausgeschlossen, weil sie zu Hause im Kriegseinsatz sind! Deren persönliches Sportlerschicksal interessiert auch niemand.

  3. Ich wundere mich, wie heftig hier immer über die russischen Sportler geschrieben und diskutiert wird. Über die ukrainischen redet niemand, die sind wahrscheinlich ohnehin größtenteils nach Hause gefahren und eingezogen.

    • Das ist Quatsch. Es gibt viele russische Sportler die im Ausland leben und finanziell abgesichert sind. Aber von denen kommt nichts! Andere Menschen gehen auf die Straße, ein Sportler habe ich noch nicht gesehen.

  4. Da sich die Schweiz wieder einmal als „Kriegsgewinnler“ versucht und den beinahe weltweiten Sanktionen nicht folgt, sollten auch die Schweizer Sportler ausgeschlossen werden.

  5. Russische Sportler sind immer Aushängeschilder ihres Landes gewesen und bekamen eine besondere Behandlung.Sicher gibt es unter ihnen auch Putinanhänger,es ist deswegen angebracht,dass sie von Sportveranstaltungen ausgeschlossen werden.Es wäre angesichts der Grausamkeiten die sich in der Ukraine abspielen nicht zu verantworten nach dem Schema Bussines is usual zu verfahren.

  6. Selbst kürzlich bei den Olympischen Winterspielen in Peking wurde propagiert, Sport und Politik zu trennen. Das hat nicht funktioniert und wird meiner Meinung nach auch zukünftig nicht funktionieren.

  7. weiß gar nicht was dieser Empörungs-Reflex soll??? Seit 2014, seit dem künstlich hervorgerufenen Maidan-Putsch, versucht der Westen die Russen in einen Krieg dort zu verwickeln, und nun hat er es geschafft! Klar, hätte mir auch gewünscht, das Putin noch einen weiteren Trick aus dem Ärmel zieht das zu verhindern ohne zu schwach zu wirken.
    Kann mich in dem Zusammenhang aber nicht entsinnen, dass Die Amerikaner mal von irgendwas ausgeschlossenen wurden. Die haben in den letzten 70 Jahren durchgehend deutlich schlimmeres verbrochen!!! Das viel erschütternde an dem Vorgang ist wie ungebildet und manipulierbar die meisten Menschen sind.

    • Konrad Sie verdrehen die Tatsachen.Die Ukraine ist ein selbstständiges Land, das seine Zukunft selbstbestimmt wählen kann. Sorry, aber lassen Sie sich nach Russland einbürgern, denn mit solcher Ansicht passen Sie gut zu Putin. Und seit wann gehört Russland zum Westen?? Der Aggressor ist eindeutig Russland.
      „Das viel erschütternde an dem Vorgang ist wie ungebildet und manipulierbar die meisten Menschen sind.“- gehen Sie von sich selbst aus oder liegen Sie Fakenews und falschen gestellten Videos auf?

  8. Alles was zur Zeit zu Russland gehört ist von Sportveranstaltungen auszuschließen!
    Schade um die Sportler aber es sind kleine Stiche gegen den Diktator!

    • Das stimmt, für die meisten ukrainischen Sportler wird es vielleicht nie mehr in Ihrem leben die Möglichkeit geben an Sportevents teilzunehmen

  9. Nun ich muss doch auch die Konsequenzen mittragen, wenn meine Regierung etwas beschließt!!
    Da fängt ein Diktator einen Krieg an, und seine Sportler dürfen rum Turnen als wenn nix wäre… Hirnlos

    • Es sind nicht „seine“ Sportler, was haben Sie denn für eine primitive Vorstellung von den russischen Menschen. Hier treibt sich ja ein entzückender Menschenschlag herum

  10. Solange sich die einzelnen Athleten nicht von Putin oder dem Angriffskrieg in der Ukraine distanzieren gehören sie von den Wettkämpfen ausgeschlossen. Auffallen würde das eh nicht, da die Russen im Skispringen eh nichts reisen.

    • Mal abgesehen davon, dass dein letzter Satz bei so einem ernsten Thema völlig unangebracht ist, ist deine Forderung maximal unrealistisch, da du komplett ignorierst, dass es etwas anderes ist, in Deutschland die Regierung zu kritisieren, als sich in Russland gegen Putin zu stellen. Du willst unbeteiligte Personen quasi erpressen, ein persönliches Risiko einzugehen.

  11. Da sich Putin immerwieder mit den Erfolgen seiner Sportler rühmt, sollten alle russischen Sportler ausgeschlossen werden. Er hielt auch schützend die Hand drüber bei den gefakten Dopingkontrollen in Sotschi bei den Olympischen Spielen. Frage an die UEFA, warum dürfen russische Vereine noch in der Eurolig spielen. Sollten sofort ausgeschlossen werden. Warum spielt ein Herr Medwedev noch auf den Tennisplätzen der Welt. Ein glühender Putin Fan ,obwohl er in Monaco wohnt.

    • Medvedev glühender Putin-Fan? Woher kommen diese Infos? Harmlose russische Sportler für diesen Krieg Verantwortung tragen zu lassen,ist absurd. Wir kommen nicht weiter, in dem wir unschuldigen Menschen etwas unterstellen. Würde dich gerne mal sehen, wie du als Russe „mal eben“ gegen Putin demonstrieren gehst, wenn persönliche Konsequenzen hoch sein können. Ich bin jedem Protestierenden aber dankbar.

    • Hast du nach dem Irak-Krieg auch gefordert, dass Anhänger der US oder UK Regierung von jedem sportlichen Ereignis ausgeschlossen werden sollen? Merkst selber.

    • Deine Wortwahl zeigt, dass es zwar auf emotionaler Ebene funktionieren könnte, in der Praxis dürfte das nicht so einfach sein. Völlig unschuldigen Einzelsportlern und ihren Karrieren dafür zu schaden, nimmt den Menschen nicht nur die (westliche) Bühne, sondern trennt auch die Beziehung mit Europa. Wüsste auch nicht, dass nach einer der US-Invasionen deren Sportler irgendwo ausgeschlossen worden sind.

        • Das heißt, du würdest bspw. starke Tennisspieler wie Rublev oder Medvedev (die sich beide gegen den Krieg ausgesprochen haben) und vollkommen Teil der westlichen Welt sind, nicht als Einzelsportler bezeichnen, weil sie Russe sind?

          • Spitzfindigkeiten und unangemessene Relativierungen sollten wir doch bitte in diesen Tagen vermeiden. Klären Sie gern für sich selbst, wie Russland seine Promisportler darstellt und behandelt, sparen Sie dabei auch die Rolle des staatlich organisierten Dopings nicht aus.

    • Ich denke, daß Sie keine Ahnung haben, was in den letzten Jahren schief gelaufen ist. Mein Mitleid mit dem korruptesten europäischen Staat, der Ukraine, hält sich in Grenzen. Bei einigen merkt man doch den deutschen Herrenmenschen, für den „der Russe“ schon immer ein Untermensch war,gel ?

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