Ein bärenstarker Anders Fannemel setzt sich beim Teamspringen in Wisla gegen Gesamtweltcup-Sieger Prevc durch und sichert seiner Mannschaft den Sieg. Das DSV-Team landet auf dem Podium.
Wie schon im vergangenen Winter präsentieren sich die norwegischen Skispringer auch beim Sommer-Grand-Prix 2016 mannschaftlich wieder in starker Form: Beim ersten Mannschaftsspringen der Saison sicherte sich das Quartett mit Johann Andre Forfang, Tom Hilde, Joachim Hauer und Anders Fannemel den Sieg. Angeführt von einem erneut starken Fannemel, der mit 127 und 134 Meter nach seinem Qualifikationssieg am Donnerstag erneut zu überzeugen wusste, erzielten die Norweger insgesamt 910,2 Punkte und setzten sich damit in einem bis zum Ende hochspannenden Wettbewerb gegen die Mannschaft aus Slowenien (Jurij Tepes, Robert Kranjec, Jaka Hvala, Peter Prevc; 901,2 P.) durch. Den dritten Platz belegte leicht abgeschlagen die deutsche Mannschaft, bestehend aus Andreas Wank, Karl Geiger, Richard Freitag und Andreas Wellinger, mit insgesamt 878,3 Zählern.
Fannemel setzt sich gegen Prevc durch
Team Norwegen führte das Feld schon nach dem ersten Wertungsdurchgang knapp vor Slowenien und Deutschland an, musste im Finale dann aber nochmal zittern: Vor der letzten der insgesamt vier Gruppen des Durchgangs lag die slowenische Mannschaft um Peter Prevc vorne – doch im direkten Duell mit dem norwegischen Überflieger Fannemel zog der slowenische Gesamtweltcup-Sieger mit Weiten von 127,5 und 129 Metern dann den Kürzeren.
Freitag bester Deutscher, Geiger mit Top-Weite
Aus der deutschen Mannschaft war es am Freitagnachmittag speziell Richard Freitag, der den erhofften Podiumsplatz beim ersten und zugleich einzigen Teamspringen in diesem Sommer absicherte: Mit 124 und 120 Metern zeigte der 24-jährige Sachse in seiner Gruppe den jeweils besten Sprung und darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine gute Platzierung beim Einzel-Wettkampf am Samstag machen. Den aus deutscher Sicht weitesten Sprung des Tages zeigte jedoch der Oberstdorfer Karl Geiger, der im Finaldurchgang vom kräftigen Aufwind profitierte und damit auf starke 130,5 Meter segelte.
Hayböck im Pech: Österreich verpasst Podium
Überhaupt waren die Windbedingungen beim zweiten Wettbewerb der Saison nicht ganz einfach. Das bekam auch der Österreicher Michael Hayböck deutlich zu spüren, der als einziger Springer des Feldes bei Rückenwind vom Balken gelassen wurde und damit im ersten Durchgang nicht über schwache 106,5 Meter hinaus kam. Besser lief es für seine Teamkollegen Manuel Poppinger, Clemens Aigner und Stefan Kraft, die allesamt die 120-Meter-Marke überspringen und mit insgesamt 862,8 Punkten den vierten Platz hinter Deutschland absichern konnten.
Nicht viel zu jubeln gab es für die heimischen Skispringer aus Polen. Nachdem die Mannschaft des neuen Cheftrainers Stefan Horngacher beim Grand-Prix-Auftakt in Courchevel am vergangenen Wochenende noch souverän einen Doppelsieg gefeiert hat, kam das Quartett mit Klemens Muranka, Dawid Kubacki, Kamil Stoch und Maciej Kot diesmal nicht über 831,8 Zähler und einen sechsten Platz hinter der tschechischen Mannschaft (Roman Koudelka, Viktor Polasek, Jakub Janda, Lukas Hlava; 847,8 P.) hinaus. Daneben schafften auch Japan (Yumu Harada, Junshiro Kobayashi, Kento Sakuyama, Ryoyu Kobayashi; 784,5 P.) und die Schweiz (Killian Peier, Luca Egloff, Gregor Deschwanden, Simon Ammann; 749,7 P.) ins Finale.
Finnland erlebt weiteres Debakel
Wenig überzeugend präsentierten sich einmal mehr die Skispringer aus Finnland. Unter der Leitung des neuen Cheftrainers Andreas Mitter aus Österreich, kam die Mannschaft um Ville Larinto, Lauri Asikainen, Harri Olli und Jarkko Määttä nicht über 337,8 Punkte und den neunten Platz hinaus. Neben der ehemals im Skispringen dominierenden Nation verpassten auch die Kasachen (Konstantin Sokolenko, Sergey Tkachenko, Marat Zhaparov, Alexey Korolev; 222,9 P.) den Sprung ins Finale.
Am Samstag steht in Wisla das zweite Einzelspringen der Sommersaison auf dem Programm. Um 13:40 Uhr startet der Probedurchgang, um 14:50 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der Wettbewerb.
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