Anders Fannemel verkündet Karriereende

Noch an diesem Wochenende geht in Vikersund eine besondere Skispringerkarriere zu Ende: Am Ort seines Weltrekordfluges verkündet Anders Fannemel seinen Abschied vom Leistungssport.

An dem Ort, an dem Anders Fannemel seinen weitesten Sprung absolvierte, geht auch seine Laufbahn als Skispringer zu Ende. Wie der Norweger am Freitagabend in Vikersund verkündete, wird das letzte Wochenende der Raw-Air-Tour auch das letzte seiner Karriere sein. Nachdem er die Qualifikation für den Wettkampf am Samstag als 53. verpasste, wird er sich am Sonntag letztmals der Konkurrenz stellen.

„Das hier wird mein letztes Wochenende sein. Es ist schade, dass ich es nicht geschafft habe, mich für das morgige Springen zu qualifizieren“, erklärte Fannemel gegenüber der norwegischen Presseagentur ‚NTB‘ und gab zu: „Es fühlt sich aber gut an zu wissen, dass ich kein Skispringer mehr sein werde. Dann wird es solche Tage wie heute nicht mehr geben.“ Den besten Tag in Vikersund erlebte der 31-Jährige zweifellos am 15. Februar 2015, als er auf dem viel zitierten „Monsterbakken“ auf 251,5 Meter und damit zu einem neuen Weltrekord segelte, der mehr als zwei Jahre Bestand hatte.

Fannemel gewann vier Weltcupspringen und drei WM-Medaillen

Fast vierzehn Jahre war der Flieger aus Hornindal im Weltcup unterwegs und gewann dabei vier Einzel- und neun Teamspringen. In der Saison 2014/2015, in der er sowohl in Nischni Tagil als auch in Titisee-Neustadt gewann, erreichte er mit Rang vier seine beste Platzierung in der Weltcupgesamtwertung. In derselben Saison gewann er in Falun den Weltmeistertitel mit der Mannschaft, zwei Jahre später war er in Lahti Teil des Silber-Quartetts. Auch im Skifliegen holte er mit der Mannschaft einen WM-Titel, nämlich 2016 in Bad Mitterndorf. Bei der Vierschanzentournee 2017/2018 belegte Fannemel den dritten Platz.

Im Sommer 2019 riss er sich bei einem Trainingssturz im polnischen Wisla das Kreuzband, wodurch er die gesamte Saison verpasste. Erst Anfang Februar 2021 und nach vier Knie-OPs kehrte er auf die Schanze zurück, spielte jedoch seitdem immer wieder mit dem Gedanken, aufzuhören. „Ich bin sehr glücklich, dass er es nochmal probiert hat, aber es ist auch traurig, dass er jetzt aufhört. Er ist eine Person, mit der ich viele gute Erinnerungen habe und auch jemand, mit dem ich noch mehr gemeinsame Reisen gemacht hätte“, sagte sein langjähriger Teamkollege Johann Andre Forfang zu ‚NTB‘.