Österreichs weiße Weste bei den European Games hält an: Mit dem Sieg im Mixed sichert sich das Team der Alpenrepublik das dritte Gold im dritten Wettbewerb. Das deutsche Team verpasst eine Medaille klar.
Spätestens nach dem dritten Wettbewerb bei den European Games ist klar: Wer Gold im Skispringen holen will, muss zwingend an Österreich vorbei. Jan Hörl führte Teamkollege Daniel Tschofenig sowie Teamkolleginnen Marita Kramer und Jacqueline Seifriedsberger zu 939,3 Punkten und somit den dritten österreichischen Sieg im dritten Springen. Norwegen (Anna Odine Stroem, Robert Johansson, Eirin Maria Kvandal und Marius Lindvik) sicherte sich mit 876,7 Punkten Silber vor Slowenien (Nika Prevc, Timi Zajc, Nika Kriznar und Anze Lanisek), das auf 872 Punkte kam.
Für Schlussspringer Daniel Tschofenig gab es nach seinem Sieg im Einzel das zweite Gold innerhalb von acht Stunden das zweite Gold, auch Jacqueline Seifriedsberger fuhr ihr zweites Gold im zweiten Wettkampf ein. Für Hörl und Kramer, die Silber respektive Bronze im Einzel geholt hatten, war es die zweite Medaille bei den European Games. Alle Athletinnen und Athleten auf Platz zwei und drei hatten bislang noch kein Edelmetall geholt, zumindest aber für das slowenische Team schmeckte das Bronze zunächst bittersüß, nachdem sie seit Beginn des Finaldurchgangs vor Norwegen gelegen hatten. Doch ausbleibender Wind kostete Lanisek eine gute Weite im zweiten Sprung und dem Team somit Silber.
Raimund übersteht Schreckmoment – Happy-End bleibt aus
Das deutsche Quartett, in dem Anna Rupprecht etwas überraschend anstelle von Katharina Schmid (ehemals Althaus) sprang, kam nicht über Rang vier hinaus. Rupprecht, sowie Constantin Schmid, Selina Freitag und Philipp Raimund hatten mit 818,3 Punkten fast 60 Zähler Rückstand auf die Medaillenränge. Ein Großteil resultierte aus einer echten Schrecksekunde zustande, die Raimund im ersten Durchgang zu überstehen hatte: Auf der Mitte des Hangs spürte er derart großen Druck unter seinen Ski, dass er seinen Flug aufmachen und dann abbrechen musste. Weil er aus enormer Höhe landen musste, musste er in die Matten greifen, um einen schwereren Sturz zu vermeiden.
Einen moralischen Erfolg gab es dagegen für Gastgeber Polen: In der Besetzung Anna Twardosz, Dawid Kubacki, Nicole Konderla und Piotr Zyla gab es einen fünften Platz und damit das beste Ergebnis eines polnischen Mixed-Teams überhaupt. Dieser fiel mit 1,5 Punkten Vorsprung auf die Schweiz jedoch knapp aus. Während Emely Torazza ihr Debüt bei den Europaspielen gab, machten Killian Peier, Sina Arnet und Gregor Deschwanden ihre Sache solide. Schlussendlich fehlte ein Meter für eine noch bessere Platzierung.
Tschechien unterliegt Rumänien – Ukraine chancenlos
Frankreich (Julia Clair, Valentin Foubert, Josephine Pagnier, Enzo Milesi), das erstmals seit dem Weltcup in Willingen im Januar 2022 überhaupt ein Mixed-Team schickte, landete auf Rang sieben und damit unter Fernerliefen. Für Rumänien (Alessia Mitu-Cosca, Mihnea Alexandru Spulber, Daniela Haralambie, Daniel Andrei Cacina) war der achte Platz zwar keine Allzeit-Bestleistung, jedoch die erste Finalteilnahme bei einem Großereignis und zugleich in einem Mixed-Team, in dem mehr als nur die erforderlichen acht Mannschaften am Start waren.
Keinen zweiten Durchgang gab es hingegen für das tschechische Quartett. Zwar legte Startspringerin Karolina Indrackova mit Rang sieben einen ordentlichen Start hin, doch schon mit David Rygl ging es auf den achten Platz zurück, ehe Klara Ulrichova auch diese Position mit einem Patzer nach dem Absprung hergab. Schlussspringer Radek Rygl hatte da schon keine Chance mehr, sein Team noch ins Finale zu bringen. Zehnter und damit Letzter wurde das Team aus der Ukraine, für Zhanna Hlukhova, Yevhen Marusiak, Tetiana Pylpchuk und Vitaliy Kalinichenko war Dabei sein alles.
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Es ist sehr ärgerlich, dass die hervorragenden deutschen Springerinnen fürs Mixed Team nicht von gleichwertigen Spitzenspringern unterstützt werden können. Bedankt euch bei Stefan Horngacher für nichts!
Die hervorragenden deutschen Springerinnen kamen leider in ihren jeweiligen Gruppen auch nie über den 4. Platz hinaus.
Philipp Raimund, der übrigens als einziger aus Deutschland 2x unter die TOP 4 kam, hatte im ersten Sprung Pech, als er eine Windboe erwischte und dadurch in der Haltungsnoten 20 Punkte verlor.
Ich bin sicher nicht der einzige, der ihn zum jetzigen Saisonzeitpunkt als stabilsten deutschen Springer sieht.