Mega-Aufholjagd von Schmid

Erster Saisonsieg für Eva Pinkelnig in Villach

Foto: World Cup Lillehammer

Der Bann für Österreichs Skispringerinnen ist gebrochen: Eva Pinkelnig sorgt in Villach für den ersten Saisonsieg. Auch Katharina Schmid schafft es dank einer grandiosen Aufholjagd noch aufs Podium.

Das Warten für die österreichischen Skispringerinnen auf den ersten Saisonsieg hat ein Ende: Mit 95,5 und 97 Metern und 244,1 Punkten gewann Eva Pinkelnig am Montagnachmittag das zweite Weltcupspringen in Villach. Nach einem enorm knappen ersten Durchgang, den sie mit 91,5 Metern noch als Siebte beendet hatte, katapultierte sich Katharina Schmid im Finale mit 90 Metern noch auf 237 Punkte auf den zweiten Platz nach vorne. Damit ließ sie auch ihre ärgste Verfolgerin im Gesamtweltcup Nika Prevc hinter sich, die wie schon am Vortag ihre Halbzeitführung nicht behaupten konnte und mit 90 und 93 Metern und 236,7 Punkten auf Rang drei abrutschte.

„Ich habe mich auf meine Sprünge fokussiert, nachdem die letzten Wochen mental nicht ganz so einfach waren. Aber ich hatte heute Morgen ein super Gespräch mit meiner Sportpsychologin und wir haben einen Plan gemacht, der voll aufgegangen ist. Es hat so viel Spaß gemacht und es ist großartig, wieder einen Heimsieg zu feiern“, strahlte Pinkelnig nach ihrem dritten Sieg in Villach und dem sechsten insgesamt in ihrer Karriere auf österreichischem Boden. „Es war ein gutes Wochenende, wobei ich heute schon sehr über den zweiten Platz überrascht bin. Aber es fühlt sich gut an“, äußerte Schmid nach dem Wettkampf.

Reisch brilliert im Finale

Vierte und damit beste Norwegerin wurde Anna Odine Stroem, mit Thea Minyan Bjoerseth auf Position neun landete auch die zweitbeste Norwegerin unter den besten Zehn. Schmids Teamkollegin Selina Freitag konnte ihr Vortagsergebnis wiederholen und landete nur 0,2 Punkte hinter Stroem auf Platz fünf. Prevc‘ Landsfrau Ema Klinec belegte Platz sechs vor den beiden Österreicherinnen Lisa Eder und Jacqueline Seifriedsberger, deren Finalsprünge grundlegend gegensätzlich verliefen: Während Eder noch um vier Plätze zurückfiel, kämpfte sich Seifriedsberger um vier Ränge nach vorne.

Yuki Ito komplettierte derweil als beste Japanerin die Top Ten, mit Nozomi Maruyama und Yuka Seto landeten gleich zwei ihrer Teamkolleginnen unmittelbar dahinter. Einen brillanten zweiten Sprung zeigte zuvor bereits Agnes Reisch, die mit ihren 95,5 Metern ganze 17 Positionen gutmachen und so noch 13. werden konnte. Juliane Seyfarth verlor dagegen neun Plätze und wurde so 22., auch Anna Hollandt punktete als 28. einstellig. Auf der Platzierung hinter Seyfarth erzielte die Italienerin Martina Ambrosi als 23. ihr bestes Weltcupergebnis.

Unglücklicher Sprung für Holz

Die Japanerin Sara Takanashi wurde im zweiten Durchgangs wegen eines zu geringen Gewichts für ihre gesprungene Skilänge disqualifiziert und fiel damit auf Position 30 zurück. Alvine Holz wäre mit ihrem Sprung auf 87,5 Meter sicher im Finale gewesen, doch bei der Ausfarth verschnitt es ihr den rechten Ski, wodurch sie aus der Balance geriet und mit dem Gesäß den Schnee berührte. Die deftigen Punktabzüge seitens der Kampfrichter kosteten ihr um 1,9 Punkte den Finaleinzug, sie landete auf dem undankbaren 31. Platz.

Die beiden Österreicherinnen Meghann Wadsak (41.) und Chiara Kreuzer (52.) konnten sich nicht für den Wettkampf qualifizieren, mit der Französin Josephine Pagnier (49.) schied sogar eine zweite Weltcupsiegerin aus. Bereits in der Qualifikation wurden die beiden Chinesinnen Liangyao Wang und Shiyu Zhou wegen zu großer Sprunganzüge disqualifiziert. Die US-Amerikanerin Paige Jones verzichtete wie schon am Vortag auf eine Teilnahme, weil sie an den Folgen einer Gehirnerschütterung laboriert.

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Am kommenden Wochenende macht der Weltcup der Skispringerinnen eine Pause. Grund dafür ist die frühzeitige Absage der Springen in Val di Fiemme aufgrund von Verzögerungen beim Schanzenumbau. Die nächste Station ist dann vom 16. bis 18. Januar Sapporo, wo je zwei Qualifikationen und zwei Einzelspringen stattfinden werden (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 554 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

2 Kommentare

  1. Sind das österreichische Kommentatoren beim ZDF? Sonst verstehe ich das hysterische Gelaber von dem Sprecher nicht, der sich ständig vehement für die Österreicher sprachlich verausgabt. Kann der nicht anders? Sehr unsympathisch.

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