Inmitten der Weihnachtsfeiertage hat das Damen-Skispringen seine nächste Schwerverletzte zu beklagen: Ema Klinec erlitt am Sonntag einen Kreuzbandriss und Knorpelschaden und fällt lange aus.
Es sollte die Titelverteidigung bei den Staatsmeisterschaften für Ema Klinec werden und es wurde zum wohl bittersten Tag ihrer Karriere: Bei ihrem zweiten Sprung auf der Großschanze in Planica im Rahmen der nationalen Titelkämpfe am Sonntag kam die Slowenin bei der Landung zu Sturz und lag schmerzverzerrt und tränenüberströmt im Schnee und musste sofort ins Krankenhaus von Jesenice gebracht werden. Nach der finalen MRT-Untersuchung im Medical Center von Ljubljana wurden an Heiligabend ein Kreuzbandriss und ein Knorpelschaden im linken Knie diagnostiziert, was das vorzeitige Saisonaus bedeutet.
Klinec schrieb in einer Instagram Story: „Danke an meine Trainer, die besten Teamkolleginnen der Welt und meine Familie! Ich liebe euch alle.“ Im Wettbewerb lag sie nach einem überragenden ersten Sprung klar in Führung und war auf dem besten Wege ihren Titel aus dem vergangenen Jahr zu verteidigen, ehe sich das Unglück ereignete. Bereits am Sonntagmittag bestätigte der slowenische Skiverband gegenüber siol.net nach einer ersten Untersuchung noch in Jesenice, dass sich die 20-Jährige am Knie verletzt hatte. Allein diese Nachricht stand auf dem Portal am Sonntagnachmittag an erster Stelle.
Klinec‘ zweite Knieverletzung
Für Ema Klinec ist es die zweite Knieverletzung ihrer immer noch jungen Karriere. Im Januar 2014 zog sie sich beim Alpencup im italienischen Predazzo schon einen Innen- und Außenbandriss im Knie zu, die ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sochi seinerzeit unmöglich machten. Schlimmer noch: Sie konnte erst eineinhalb Jahre später ihr Comeback geben. Die jetzige Ausfallzeit beläuft sich wohl auf etwa ein Jahr. „Die OP findet im neuen Jahr statt, danach muss ich sechs bis acht Monate in die Reha“, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite.
„Als ich beim Telemark wieder auf Schnee landete, habe ich sofort den Schmerz in meinem linken Knie gespürt. Dann bin ich gestürzt. Die Verletzung war also die Ursache, der Sturz die Wirkung“, schilderte Klinec gegenüber skispringen.com das Geschehen. An ihrer kämpferischen Einstellung ändert die Verletzung nichts, somit ist auch ein Karriereende kein Thema. Klinec drückte es selbst auf Facebook so aus: „Meine kurzfristigen Ziele haben sich geändert, die langfristigen Ziele sind und bleiben dieselben.“ Nicht einmal eine Woche zuvor waren bei der Deutschen Gianina Ernst ein Kreuzbandriss und ein Riss des Außenmeniskus diagnostiziert worden, wie sich nun herausstellte erlitt auch die Schwedin Frida Westman bei ihrem Sturz in Premanon dieselbe Verletzung. Somit ist die Slowenin bereits die dritte Springerin in diesem Winter, die sich diese Art von Verletzung zugezogen hat.
Ergebnisse der Meisterschaften rücken in den Hintergrund
Angesichts dieser Schocknachricht rückte das sportliche Geschehen in Planica in den Hintergrund. Aufgrund der obligatorischen Abzüge der Kampfrichter musste Klinec (134 und 131 m; 232,6 P.) am Ende den Titel Ursa Bogataj vom SSK Ilirija (127 und 127,5 m; 234,0 P.) überlassen. Dritte wurde Nika Kriznar (127,5 und 127,5 m; 231,2 P.), Klinec‘ Vereinskollegin vom SSK Alpina Ziri. Mit am Start waren auch Springerinnen anderer Nationen. Julia Clair (Frankreich) und Sofia Tikhonova (Russland) sprangen auf Platz vier und fünf. Die Plätze sechs bis neun belegten Maja Vtic, Spela Rogelj, Jerneja Brecl und Katra Komar. Das Ergebnis komplettierten Clairs Landsfrau Lea Lemare, Anna Shpyneva (Russland), Nita Englund (USA), Alexandra Kustova, Aleksandra Barantceva und Ksenia Kablukova (ebenfalls Russland) und Nina Lussi (auch USA).
Bei den Herren gewann Timi Zajc vom SSK Ljubno BTC (142,5 und 132 m; 280,7 P.) in überragender Manier vor NSK Trzic-Mann Anze Semenic (137, und 129,5 m; 267,0 P.) und Bor Pavlocic (128,5 und 133,5 m; 250,4 P.) vom ausrichtenden Verein ND Ratece-Planica. Im Teamwettkampf war der SSK Ljubno BTC ebenfalls nicht zu schlagen. Die erste Mannschaft um Zajc gewann vor dem SK Triglav Kranj um Domen Prevc und Ljubnos zweiter Mannschaft. Peter Prevc, der beim Weltcup in Engelberg sein Comeback nach langwierigen Verletzungsproblemen und zwei Operationen gab, verzichtete auf eine Teilnahme ebenso wie Altmeister Robert Kranjec.
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