Am Rande der Vierschanzentournee sorgt eine Skisprunglegende für Schlagzeilen: „Eddie the Eagle“ nimmt in Oberstdorf an einem Show-Wettkampf teil. Bei skispringen.com spricht er über weitere Herausforderungen im Skispringen.
Einer der wohl schlechtesten Skispringer aller Zeiten kehrt zurück auf die Skisprungschanze. Bei den Olympischen Winterspielen 1988 wurde Michael Edwards, besser bekannt als „Eddie the Eagle“, zum Publikumsliebling, 26 Jahre später will er auf die Skisprungschanze zurückkehren. Bevor der mittlerweile 50-jährige Brite in Oberstdorf an einem Show-Wettkampf teilnimmt, hat sich skispringen.com-Chefredakteur Marco Ries mit ihm unterhalten.
Herr Edwars, willkommen zurück beim Skispringen. Wie fühlt es sich an, zur Vierschanzentournee nach Oberstdorf zurückzukehren?
Michael Edwards: Es ist fantastisch. Es freut mich, dass mich die Leute noch immer kennen und sie um Autogramme und Fotos fragen. Es ist etwa 25 Jahre her, als ich zuletzt in Oberstdorf gesprungen bin. Trotzdem erinnern sie sich an mich als Skispringer, obwohl ich keinen großen Erfolg hatte.
Sie wollten bei der Vierschanzentournee als Vorspringer abheben.
Edwards: Leider gab es ein Problem zwischen dem britischen und dem internationalen Skiverband. Letztendlich lag es wohl vor allem daran, dass ich seit 16 Jahren nicht mehr gesprungen bin. Es war geplant, dass ich mich im Dezember in Seefeld darauf vorbereite. Aber ich wusste lange nicht, ob es klappt. Dann wurde die Zeit knapp. Es hätte sicherlich großen Spaß gemacht.
Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?
Edwards: Ich werde in Großbritannien an einer großen Fernsehshow zum Skispringen mitwirken. In zwei Wochen beginne ich mit ernsthaftem Training, um hoffentlich auch wieder von einer 120-Meter-Schanze springen zu können. Vielleicht sieht man in Zukunft dann, dass ich auf einer Großschanze sicher springen kann. Ich wäre wirklich gerne Vorspringer bei der Tournee, bevor ich zu alt werde. Denn im Rollstuhl würde es wohl nicht so gut aussehen.
Sie wollen also ernsthaft wieder Ski springen.
Edwards: Das ist mein Ziel. Und wer weiß, vielleicht springe ich ja besser als vor 25 Jahren. Wir werden sehen, ob es mir gelingt, mich für Sotschi zu qualifizieren. (lacht) Das wäre aber eine große Überraschung.
Wann sehen wir Sie wieder auf der Großschanze?
Edwards: Ich werde mit den kleineren Schanzen beginnen. Vielleicht gibt es dann die Möglichkeit, Ende Januar in Innsbruck zu springen. Aber das hängt auch davon ab, ob die Schanze zu diesem Zeitpunkt sprungbereit ist.
Beim Skispringen spielt ja das Gewicht eine entscheidende Rolle. Hat sich das seit den Olympischen Winterspielen in Calgary verändert? Sind Sie in Form zum Skispringen?
Edwards: Ich wiege mindestens fünf Kilo weniger als damals und versuche weiterhin, mich fit zu halten. Ich gehe regelmäßig laufen, radfahren und manchmal ins Sportstudio. Außerdem unternehme ich viel mit meiner Familie.
Sie sind in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen vor Ort und verfolgen die Vierschanzentournee. Haben Sie einen Favoriten?
Edwards: Ich kenne die Springer nicht wirklich, weil die Wettkämpfe in Großbritannien nicht übertragen werden. Die letzten Skispringer, an die ich mich erinnere, sind Sven Hannawald und Martin Schmitt. Einen Favoriten habe ich daher nicht.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei der Rückkehr auf die Skisprungschanze.
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