Gesamt- und Skiflug-Weltcup entschieden

Domen Prevc gewinnt Skifliegen in Planica

Während Domen Prevc bei der Weitenjagd in Planica zum Heimsieg fliegt, verpassen die DSV-Adler das Podest. Vor dem großen Finale sind die Entscheidungen im Gesamtweltcup sowie im Skiflug-Weltcup gefallen.

Mit Flügen auf 234,5 und 237,5 Meter sicherte sich Domen Prevc den Sieg beim vorletzten Einzel-Wettkampf der sich zu Ende neigenden Weltcup-Saison. Der 25-jährige Slowene erzielte am Freitagnachmittag beim Skifliegen im slowenischen Planica insgesamt 459,1 Punkte und setzte sich damit gegen Landsmann Anze Lanisek durch, der auf 242 und 227,5 Meter (454,8 P.) kam. Den dritten Platz belegte Japans Ryoyu Kobayashi mit 232 und 239,5 Metern (444,1 P.).

Nach dem ersten Durchgang sah es noch nach einem Sieg von Anze Lanisek aus: Nach dem ersten Durchgang lag der 28-Jährige noch 4,2 Punkte vor Prevc in Führung, doch nach einem hochspannende Finale musste er den Triumph vor heimischem Publikum am Ende seinem Landsmann überlassen.

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich es endlich geschafft habe, hier zu gewinnen. Ich habe es über viele Jahre versucht“, jubelte Prevc, der mit dem neunten Weltcupsieg seiner Karriere erstmals auch vor heimischer Kulisse ganz oben steht.

Drei DSV-Skispringer in den Top Ten

Nach dem überraschenden Dreifachsieg in der Qualifikation am Donnerstag ist es den deutschen Skispringern nicht gelungen, die erhofften Podestplätze anzugreifen.

Bundestrainer Stefan Horngacher kann sich trotzdem über ein ordentliches Mannschaftsergebnis mit gleich drei Athleten unter den Top Ten freuen. Der beste von ihnen war einmal mehr Quali-Sieger Andreas Wellinger, der mit 227,5 und 225,5 Metern den sechsten Platz belegt hat.

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Neben dem Ruhpoldinger überzeugten aus deutscher Sicht auch Karl Geiger mit 223 und 220,5 Metern direkt hinter Wellinger auf dem siebten Platz sowie Pius Paschke, der immerhin Rang zehn belegt hat.

Eisenbichler fällt zurück – und verpasst Finale am Sonntag

Markus Eisenbichler, nach dem ersten Durchgang noch auf dem elften Platz gelegen, fiel mit 193,5 Metern im Finaldurchgang noch deutlich auf Rang 28 zurück – und verpasst damit den letzten Wettkampf des Winters am Sonntag, bei dem traditionell nur die besten 30 anwesenden Athleten des Gesamtweltcups startberechtigt sind.

» Weltcup-Kalender 2024/2025 (Männer): Alle Termine im Überblick

„Den zweiten Sprung habe ich ein bisschen zu krass attackiert. Ich war fast ein bisschen übermotiviert und habe mir gedacht, ich lege mal wieder alles auf die Waagschale – doch das hat diesmal nicht geklappt“, analysierte der sechsmalige Weltmeister.

Seine Karriere offiziell beenden wird er damit schon am Samstag, wenn er Teil des vierköpfigen deutschen Quartetts beim letzten Team-Wettkampf der Saison sein wird und als Schlussspringer für Deutschland an den Start geht.

Aus der deutschen Mannschaft hat einzig Felix Hoffmann (38.) den Finaldurchgang verpasst – für ihn ist die Saison damit beendet.

Gesamtweltcup und Skiflug-Weltcup entschieden

Schon vor dem letzten Einzel der Saison sind die Kristallkugeln vergeben: Im Gesamtweltcup ist Daniel Tschofenig nach dem vierten Platz der Tageswertung vor Landsmann Stefan Kraft (5.) mit insgesamt 1755 Punkten und 132 Zählern Vorsprung auf Landsmann Jan Hörl (heute Achter) nicht mehr einzuholen.

„Es ist eine extrem coole Saison gewesen, also von Anfang bis Ende – mit einem kurzen Durchhänger nach der WM. Einen so genialen Abschlussflug zu machen ist die Krönung für den Tag und die ganze Saison“, jubelte Tschofenig. Für den Kärntner ist es – ausgerechnet an seinem 23. Geburtstag – nach dem Gewinn der Vierschanzentournee der zweite große Titel der Saison sowie seiner Karriere.

Die kleine Kristallkugel geht hingegen nach Slowenien: Domen Prevc führt liegt nach nun drei Skiflug-Wochenenden während dieser Weltcup-Saison mit 155 Punkten Vorsprung uneinholbar vor Wellinger.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Weltcup-Finale in Planica

Am Samstag geht das Programm für die Skispringer im slowenischen „Tal der Schanzen“ deutlich früher los: Dann startet bereits um 8 Uhr der Probedurchgang, bevor um 09:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) der letzte Team-Wettkampf der Saison auf dem Plan steht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 919 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. Gibt es irgendwo den Wettbewerb zum Nachschauen? Weder auf der Seite der Sportschau noch in der ZDF Mediathek konnte ich etwas finden… Konnte berufsbedingt leider nicht live schauen.

  2. In der aktuellen Skiflug-Weltcup-Liste liegt Markus Eisenbichler auf Platz 34,
    vor ihm liegen allerdings 4 suspendierte Springer aus Norwegen sowie 1 vermutlich nicht teilnehmender Mannschaftskollege (Philipp Raimund). Von den anwesenden Springern wäre Markus E. also mind. 30-ter; warum also darf er dann am Sonntag nicht springen ??

    • @Ulli
      Es geht bei der Startberechtigung um die 30 Besten im Gesamtweltcup, nicht im Skiflugweltcup. Und da ist Eisenbichler nur 38.

  3. Das wird morgen beim Teamwettkampf echt spannend, da haben mit Slowenien, Polen, Japan, Österreich und Deutschland mindestens fünf Nationen gute und fast gleichwertige Chancen auf Podestplätze! Good luck for all!!!

    • Polen und Japan werden nicht um den Sieg mitspringen.

      Und bei den Slowenen haben wir eigentlich nur Prevc und Lanisek. Die anderen Springer liefern zwar immer mal wieder einen sehr guten Sprung, aber für zwei gute Sprünge brauchen sie etwas mehr Glück.

      Gleiches gilt eigentlich auch für die Japaner, sodass ich am ehesten Deutschland und Österreich vorne sehe, mit Vorteil für Österreich.

      Und wir haben Eisenbichler, der kann eine Granate produzieren, aber leider auch schnell mal einen Rohrkrepierer.

      Wenn man auf die Tafel mit dem Ergebnis von gestern schaut, bleibt am Ende nur Österreich, über die der Sieg geht. Alle vier Springer unter den Top 10, das hat keine andere Mannschaft geschafft.
      Die Slowenen hatten Kos auf 22, die Japaner S. Kobayashi auf 20, die Polen Zniszczol auf 27. wobei sie keinen unter den Top 10 hatten.

      Und Deutschland, naja, halt das alte „Eisen“ :-)))

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