Am zweiten Weihnachtsfeiertag gibt der DSV sein Aufgebot für die 71. Vierschanzentournee bekannt. Karl Geiger führt das Team an, das heuer aus sieben Athleten besteht.
Die Weihnachtsfeiertage sind noch nicht mal ganz vorbei, da wirft auch schon der Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) ihre Schatten voraus. Nachdem der Österreichische Skiverband (ÖSV) bereits vergangene Woche sein Aufgebot bekanntgegeben hatte, zog nun der Deutsche Skiverband (DSV) nach. Ebenso wie sein Kollege Andreas Widhölzl durfte auch Bundestrainer Stefan Horngacher insgesamt sieben Athleten, wovon er auch Gebrauch gemacht hat.
Die sechsköpfige Weltcup-Mannschaft, die bis dato alle Schnee-Weltcups absolvierte, bleibt dabei unverändert. Angeführt wird das Aufgebot somit von Karl Geiger, der als Dritter in Titisee-Neustadt als einziger bislang DSV-Adler einen Podestplatz einfahren konnte. Deswegen sieht der Oberstdorfer, der in seine elfte Tournee geht, noch Luft nach oben: „Ich weiß, dass meine Sprünge grundsätzlich funktionieren, aber bisher konnte ich sie noch nicht konstant genug abrufen. Daher bleibe ich geduldig und versuche meine Form von Wettkampf zu Wettkampf zu verbessern.“
Eisenbichlers Augen „leuchten bei Gedanken an die Tournee“
Markus Eisenbichler machte derweil keinen Hehl daraus, welchen großen Stellenwert das erste Saison-Highlight für ihn hat: „Wenn man die Tournee gewinnt, hat man einen Legendenstatus. Speziell als Deutscher. Es wird mal wieder Zeit, dass es einer von uns schafft. Ich bin auch ein sehr großer Traditions-Mensch. Mit der Tournee hat die Tradition bei uns im Sport Einzug gehalten. Beim Gedanken an die Tournee leuchten schon meine Augen.“
Bei Pius Paschke, der bislang durch sechs Top-15-Ergebnisse aus acht Springen positiv auffiel, ist die Vorfreude vor allem auf das Auftaktspringen in Oberstdorf groß: „Dort bin ich in die Schule gegangen, ich habe viele Jahre in Oberstdorf gelebt. Beim Nachtspringen herrscht einfach eine Wahnsinns-Stimmung.“ Andreas Wellinger ist derweil zuversichtlich, „dass der Knoten aufgeht“, nachdem er zuletzt mit unvorhergesehenen Zwischenfällen, namentlich „Problemen mit dem Sprunggelenk und Transportschaden am Ski“ zu kämpfen hatte.
Raimund erstmals bei allen vier Springen dabei
Stephan Leyhe bestreitet derweil seine siebte Tournee und auch Constantin Schmid ist alles andere als ein Tournee-Neuling, im Gegensatz zu Philipp Raimund. Der 22-jährige vom SC Oberstdorf gewann zwei der vier Continentalcups und sicherte damit den siebten Quotenplatz für den Deutschen Skiverband. Mit seinem zweiten Saisonsieg in Ruka und einem Vorsprung von 33,6 Punkten auf Platz zwei unterstrich er dabei seine Ambitionen, ein fester Bestandteil des Weltcup-Teams zu werden.
„Ich werde heuer zum ersten Mal in der Weltcup-Mannschaft alle vier Springen bestreiten und freue mich deshalb umso mehr auf die Tournee. Den Startplatz habe ich mir mit guten Ergebnissen in den Continentalcups von Ruka und Vikersund erkämpft und das motiviert mich enorm“, so Raimund, dessen einprägsamste Tournee-Erinnerung ein K.o.-Duell mit Karl Geiger ist: „Es war eine Wahnsinns-Stimmung! Ich saß davor oben auf dem Balken, und es war wie ein Flash – ich habe die Fahne meines eigenen Trainers nicht mehr gesehen, weil unten so viel schwarz-rot-gold zu sehen war. Ich hoffe, es wird in diesem Jahr wieder so aussehen.“
Horngacher hofft auf stetige Steigerung
Auch wenn Bundestrainer Stefan Horngacher klar ist, dass seine Athleten „nach den bisherigen Leistungen im Weltcup nicht zu den absoluten Top-Favoriten“ zählen, blickt er dennoch optimistisch auf die Vierschanzentournee. „Wir haben in den letzten Wochen ruhig und geduldig gearbeitet und dabei Schritt für Schritt in die richtige Richtung gemacht. Diesen Prozess wollen wir auch während der Tournee fortsetzen und über die einzelnen Wettkämpfe wieder in Topform kommen.“
Wie bereits im Vorjahr wird die nationale Gruppe mit sechs zusätzlichen Springern erst beim zweiten Springen in Garmisch-Partenkirchen (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) dazustoßen. Grund dafür sind die beiden Continentalcup-Springen in Engelberg am Dienstag und Mittwoch, 27. und 28. Dezember, die mit der Qualifikation zum Auftaktspringen in Oberstdorf kollidieren. Die zweite nationale Gruppe wird der DSV dann beim Heimweltcup in Willingen (3. bis 5. Februar) ausschöpfen können. Die Skispringerinnen bestreiten derweil die Silvester-Tournee in Villach und Ljubno und werden vor 2024/2025 keine eigene Vierschanzentournee bekommen.
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Erst mal abwarten , man kann doch nicht vorher was in der Luft zerreißen bevor die 4 Schanzen Tournee überhaupt mal angefangen hat. Sehe schon seit vielen Jahren dieser Sportart zu , der einzigen Sportart überhaupt , man kann nicht immer gut sein , (war bei der WM.)ja zu sehen. Zu hohe Erwartungen sind nicht gut ,denn jeder Sportler ist auch nur ein Mensch keine Maschine oder Roboter.
Die Stimmungslage hier zum deutschen Team ist komisch.
Klar ist, dass wir nicht „die Überflieger“ haben.
Das gesamte Springerfeld ist m. M. sehr eng beisammen.
Bin ebenfalls gespannt, ob eine Art Newcomer die Top Ten bereichern wird.
In Sachen Trainerdiskussion….Horngacher hat doch bei Team Polska einen guten Job gemacht. Und wir werden ja sehen, wie es laufen wird.
Mein Tipp ist aber klar für die Tournee…..Kubacki !
Ich bin derselben Meinung das Horngacher nicht der richtige sei,Talentierte Springer nachziehen kann,abwarten wie sich diese Saison entwickelt danach sollte gehandelt werden.
Wünsche unserem Team viel Glück und gutes Gelingen für die 4 Schanzen-Tournee.
Bin schon ganz gespannt, besonders auch auf Philipp Raimund, nach seinen Leistungen im Conticup.
Wenn er annähernd an die Leistung vom Conticup in Kusamo herankommt, als er mit mehr als 30 Punkten Vorsprung gewinnen konnte, traue ihm bei der Tournee sehr gute Sprünge zu.
Dann könnte er unter den Top 15 in der Gesamtwertung landen, vielleicht sogar in den Top 10.
Und wer weiß, was nicht noch alles passiert, vielleicht macht er ja sogar den Diethart, vom Conticup zum Tourneesieger.
Sehe schon die Schlagzeile:
„Sensation Raimund macht den Diethart,
Tournee Sieger! 21 Jahre nach Hannawalds Grand Slam”
Schade das man so viel negatives hier lesen muss. Sollten doch die ganzen Experten hier wissen, wie komplex diese Sportart ist. Die Erwartungshaltung ist typisch für unser Land und zum kotzen. Ich wünsche unseren Sportlern bestmögliche Leistungen und würde mich über eine Leistungsgranate einer der Jungs freuen.
Stefan Horngacher ist leider der falsche Mann. Mit ihm gewinnen wir diesen Winter nichts!
Mit ihm entwickeln sich auch unsere Jungs nicht weiter. Ganz im Gegenteil.
Erfahrene und verdienstvolle Springer gaben entnervt auf.
Er schafft es auch nicht, weitere Talente an das Top-Niveau heran zu führen.
Nach diesem Winter sollte sich der DSV neu orientieren, oder Werner Schuster zurück holen.
Die Deutsche Mannschaft ist nur noch Mittelmaß. Vordere Plätze sind meist Zufallsprodukte und keine kontinuierliche Leistung.Leider kann Horngacher Werner Schuster als Trainer nicht das Wasser reichen.
Herrn Horngacher möchte seit Jahren den Schritt in die richtige Richtung machen, scheint aber nur bei Pius Paschke zu funktionieren.
Ich wünsche unseren Team viel Erfolg.
Wir sind bei euch.
MfG
Klaus Götze