Weltcup in Zao

Daniela Iraschko-Stolz gewinnt im Zehntelkrimi

Foto: GEPA

Dem Wetter getrotzt und der Konkurrenz ebenso: Mit großer Nervenstärke fährt Skisprung-Veteranin Daniela Iraschko-Stolz ihren zweiten Saisonsieg ein. Im Krimi von Zao ist auch für eine Deutsche Platz auf dem Podest.

Daniela Iraschko-Stolz hat das Erste von drei Weltcup-Springen der Skispringerinnen in Zao gewonnen. Auf der Kuraray-Schanze sprang die Österreicherin 93,5 und 92,5 Metern und sicherte sich mit 1,7 Punkten Vorsprung ihren zweiten Saisonsieg. Zweite wurde Lokalmatadorin Sara Takanashi (92 und 94 m; 203,5 P.), weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg wartet und somit ihren Rekord von sieben Tagessiegen in Zao nicht weiter ausbauen konnte. Nur hauchzart, nämlich 0,2 Punkte hinter ihr, belegte die Weltcupführende Katharina Althaus (89 und 94,5 m; 203,2 P.) als beste Deutsche  Rang drei.

Es war wahrlich ein hartes Stück Arbeit für alle Athletinnen, insbesondere im zweiten Durchgang. Takanashi wehrte Althaus‘ Angriff auf ihre Position auch dank der Wind-Regel ab, bewies aber nach fünf Minuten Wartezeit ebenfalls Nervenstärke. Die Viertplatzierte, Maren Lundby, musste vor ihrem zweiten Versuch gar sieben Minuten warten, zeigte sich davon jedoch gänzlich unbeeindruckt und sprang mit 99,5 Metern sogar Tagesbestweite. „Nachdem ich ja jetzt schon zwei Jahre Ski springe, weiß ich ja, wie ich mit der Warterei umgehen muss“, meinte Daniela Iraschko-Stolz mit einem Augenzwinkern nach dem Wettkampf. „Besonders der erste Sprung war richtig gut und es ist einfach eine tolle Kulisse hier in Zao“, fügte sie an.

Größere Nationenvielfalt an der Spitze

Gleich zwei Lichtblicke gab es für das slowenische Team: Nika Kriznar fuhr mit Rang fünf ihr bestes Saisonergebnis ein. Mit Ursa Bogataj (Zehnte) gelang in Abwesenheit der Langzeitverletzten Ema Klinec einer weiteren Springerin des Teams ein Top-Ergebnis. Nachdem sie in Sapporo noch mit der Schanze kämpfte, zeigte Lidiia Iakovleva ihr in dieser Saison gewohntes Gesicht. Mit Platz sechs war sie einmal mehr beste Russin. Anna Odine Stroem wurde nun schon zum vierten Mal in ihrer Karriere Siebte. Zweitbeste Deutsche war Juliane Seyfarth als Achte vor Yuki Ito, der Nummer zwei Japans.

Knapp außerhalb der Top 10 landeten Chiara Hölzl, Eva Pinkelnig und Carina Vogt auf den Plätzen elf bis 14, Ramona Straub sprang im zweiten Durchgang noch von Rang 22 auf 17 vor. Jacqueline Seifriedsberger und Anna Rupprecht waren schon vor dem Wettkampf Platznachbarinnen im Gesamtweltcup und so auch in diesem Wettkampf, für sie gab es Platz 21 und 22. Keine Punkte gab es diesmal für das italienische Team. Elena Runggaldier verpasste als 31. um 0,4 Punkte das Finale, Lara Malsiner flog nach dem Weltcup in Sapporo zurück in die Heimat, um sich auf die in der nächste Woche im finnischen Lahti stattfindende Junioren-Weltmeisterschaft vorzubereiten.

Schneesturm wirbelt Programm durcheinander

Für die kleineren Teams gab es einige Weltcuppunkte, die Ränge für die es im Weltcup der Damen Preisgeld gibt, also die Top 20 verpassten sie jedoch mit einer Ausnahme. Lucile Morat ersprang sich als 20. immerhin 30 Schweizer Franken Preisgeld. Monetär leer, punktemäßig jedoch nicht gingen Xueyao Li aus China, die Finnin Julia Kykkänen und Nita Englund (USA) aus. Sie landeten auf den Plätzen 26, 27 und 30.

Bevor es überhaupt losging, wurde die Geduld der Springerinnen jedoch durch Wetterkapriolen wie schon am Donnerstag auf die Probe gestellt. Bereits um 6:30 Uhr (MEZ) wurde die Qualifikation aufgrund des starken Schneefalls und kräftiger Winde abgesagt. Um 8:40 gab die Jury dann bekannt, dass die Startzeit für den ersten Wertungsdurchgang von 9 auf 9:30 Uhr verschoben wird. Um 9:34 Uhr ging mit der Japanerin Kaede Narita schließlich die erste der 48 Springerinnen vom Bakken. „Heute morgen hätte ich nicht gedacht, dass wir überhaupt springen können“, meinte Iraschko-Stolz im Nachgang. Eine Gruppe von Springerinnen aus dem deutschen, dem österreichischen und dem französischen Team spielten gemeinsam mit Elena Runggaldier UNO.

» Aktueller Gesamtweltcup: So sieht die Weltcup-Gesamtwertung aus

Im Gesamtweltcup hat Katharina Althaus ihren Vorsprung wieder ausbauen können, sie liegt mit 590 Punkten nun 102 Punkte vor Maren Lundby (488). Dank des Sieges rückt Daniela Iraschko-Stolz nun auf Rang drei vor (414 Punkte).

Am Samstag steht der erste Teamwettkampf der Saison an, der für 9 Uhr (MEZ) angesetzt ist. Der Probedurchgang beginnt um 8 Uhr (alles live bei skispringen.com).

 

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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