Der erste Weltcup der Skispringerinnen im Jahr 2020 beginnt mit Verzögerung. Wie der Internationale Skiverband (FIS) mitteilte, wurde das komplette Programm des Freitags abgesagt und auf Samstag verschoben.
Bis zur Mannschaftsführersitzung um 9 Uhr morgens Ortszeit (1 Uhr MEZ) war noch alles in Ordnung. Alle Teams und Athletinnen waren gesund und im vorgesehenen Zeitrahmen auf der Insel Hokkaido angekommen. Doch bei jener Mannschaftsführersitzung gab es dann die Kunde: Aufgrund des Zustandes des Aufsprunghanges wegen Schneemangels kann am Freitag nicht gesprungen werden. Ursprünglich waren das offizielle Training ab 5:30 Uhr und die Qualifikation um 7:00 Uhr (beides MEZ) vorgesehen. Beides wurde nun auf Samstag verschoben.
Das Wetter in Sapporo versprach ein ruhiges und reibungsloses Wochenende. Am Freitag schien bei 0 Grad Celsius im Herzen der Millionenmetropole die Sonne, dazu herrschten Windgeschwindigkeiten von einem Meter pro Sekunde – ideal zum Skispringen. Auch auf der oberhalb vom Stadtzentrum gelegenen Okurayama-Schanze waren die Windgeschwindigkeiten ähnlich niedrig. Lediglich die Luft war etwas kälter, was wiederum die Schneeproduktion begünstigen würde.
Training und Qualifikation am Samstag
Nach teils über 24 Stunden Reisezeit hofften die Skispringerinnen auf ein lohnenswertes Wochenende im Land der aufgehenden Sonne. Stattdessen bekämpften einige ihr Jetlag und holten Schlaf nach. Die DSV-Mannschaft vertrieb sich die Zeit mit einem Bummel durch die Stadt, während Maren Lundby, Chiara Hölzl, Sara Takanashi und Yuki Ito auf einer Pressekonferenz den japanischen Journalisten Rede und Antwort standen.
Mit der Absage wurde sogleich auch das geänderte Programm bekannt gegeben. So findet das Training nun am Samstag um 13:30 Uhr Ortszeit (5:30 Uhr MEZ) statt. Die Qualifikation folgt um 15 Uhr (7 MEZ) und damit ebenso wie das Training einen Tag später als geplant. Der ohnehin angesetzte Einzel-Wettkampf soll dann, wie ursprünglich vorgesehen, um 16:30 Uhr (8:30 MEZ) steigen. Unterdessen wurde, wie im japanischen Fernsehen zu sehen war, Schnee produziert und auf die Schanze aufgetragen.
Auch in Zao, wo der Tross am nächsten Wochenende Station macht, ist die Schanze noch nicht sprungbereit. Wie die ehemalige Skispringerin Atsuko Tanaka über Instagram dokumentierte, werden derzeit 350 LKW-Ladungen mit Schnee in die Wintersportregion auf der Hauptinsel Honshu transportiert, um die nötige Schneeauflage sicherzustellen. Die Kuraray-Schanze steht im Skigebiet Yamagata Zao Onsen, wo derzeit Schneehöhen von 40 Zentimetern gemeldet sind. Wie in Sapporo auch, war man dort davon ausgegangen, dass genug Naturschnee vorhanden sein würde, was aber nicht der Fall war.
Das geänderte Programm von Sapporo in der Übersicht:
- Offizielles Training (Ortszeit/MEZ): 13:30 / 05:30 Uhr
- Qualifikation: 15:00 / 07:30 Uhr
- Einzel-Wettkampf: 16:30 / 08:30 Uhr
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