Rund einen Monat vor dem Weltcup-Auftakt der Skispringerinnen gibt es bereits die erste Hiobsbotschaft: Der für Mitte Januar Weltcup im japanischen Zao wurde nun offiziell abgesagt.
Jüngst häuften sich in japanischen Medien bereits die Gerüchte, nun ist es offiziell: Der Weltcup der Skispringerinnen in Zao, der vom 14. bis 17. Januar stattfinden sollte, wurde abgesagt. Diese Entscheidung bestätigten die Veranstalter am Wochenende auf einer anberaumten Pressekonferenz. Seit Mitte Juni habe man im engen Austausch mit dem Internationalen Skiverband (FIS) versucht, die Ausrichtung unter den gegebenen Umständen der Corona-Pandemie zu ermöglichen, teilten die Verantwortlichen mit. Schlussendlich haben jedoch die Anforderungen den Budgetrahmen gesprengt.
Der Bürgermeister von Zao, Takahiro Sato, der zugleich auch dem Organisationskomitee (OK) des Weltcups vorsteht, sagte: „Wir haben lange nach Möglichkeiten gesucht, dieses Event auszurichten, doch es ist unter den Umständen enorm schwierig, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Und die Mehrkosten sind enorm. Wir bedauern diese Absage sehr.“ Ursprünglich betrug das Budget 85 Millionen Yen, was umgerechnet rund 700.000 Euro sind. Die zusätzlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen hätten weitere rund 100 Millionen Yen, also rund 820.000 Euro gekostet.
Durch Corona verursachter Mehraufwand nicht zu stemmen
Genau diese Maßnahmen hätten sowohl den Kostenrahmen als auch die personellen Resourcen gesprengt. Demnach hätten alle teilnehmenden Teams in einem Charterflug anreisen müssen, um nicht von der vorgeschriebenen zweiwöchigen Quarantäne betroffen zu sein. Zudem hätten alle Mitglieder des OK, die in Kontakt mit den Athletinnen gekommen wären, nach den Weltcups für eine Woche in Isolation gemusst. Zudem verlangten sowohl die FIS als auch der Japanische Verband, dass eigens für diesen Weltcup Ärzte und PCR-Teststationen bereitgestellt hätten werden müssen.
Durch die erstmalige Absage des Weltcups von Zao seit seiner Premiere 2012 entfallen für die Skispringerinnen nun zwei Einzel- und auch das erste Teamspringen des Weltcups 2020/21. Somit bleibt das Teamspringen im slowenischen Ljubno ob Savinji das einzige außerhalb der WM-Entscheidung in Oberstdorf. Insgesamt verbleiben damit noch 19 Einzelspringen, von denen zehn auf der Normal- und neun auf der Großschanze stattfinden sollen. Hinzu kommt ein Mixed-Team im rumänischen Rasnov, das unmittelbar vor der WM geplant ist. Ob sich ein Ersatz-Ausrichter finden wird, steht in den Sternen.
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Warum wird so etwas abgesagt? Die können doch einfach ohne Fans springen. Welcher Vollspakkken hat das entschieden.