In zwei Wochen steht in Nischni Tagil bereits die erste Weltcupsiegerin der Saison 2021/2022 fest. Doch das Datum und der Austragungsort sind nicht die einzige Besonderheit dieses Weltcup-Auftakts.
Mit der Qualifikation am 25. und dem ersten Einzelspringen am 26. November beginnt die Weltcup-Saison der Skispringerinnen so frĂŒh wie noch nie im Kalenderjahr. Möglich macht dies eine einzigartige Kollaboration zweier SkiverbĂ€nde. Offizieller Ausrichter wird zwar der russische Verband sein, dieser bekommt jedoch UnterstĂŒtzung durch den chinesischen. Dieser hĂ€tte im Februar eigentlich die Generalprobe in Zhangjiakou, dem Schauplatz der olympischen SkisprungwettkĂ€mpfe bei den Olympischen Spielen in Peking 2022, abhalten sollen, diese fiel jedoch dem Coronavirus zum Opfer.
Nun ergab sich eine Konstellation, die es im Skispringen so noch nie gegeben hat: „Der chinesische Verband ist vollwertiger Partner unserer Veranstaltung. Es besteht eine starke freundschaftliche Verbindung zwischen China und Russland. Die Chinesen wollen Erfahrungen sammeln und wir möchten ihnen dabei helfen“, erlĂ€uterte Andrey Kascha, der Pressesprecher des Organsationskomitees von Nischni Tagil im GesprĂ€ch mit skispringen.com. Kascha und seine Kollegen erwarten eine groĂe Delegation aus China, „deren Besuch eine sehr wichtige Erfahrung im Hinblick auf die Organsation der Olympischen Spiele“ sein werde.
China kommt fĂŒr Kosten auf
FĂŒr die Athletinnen vor Ort wird sich jedoch nichts Ă€ndern: „Die Organisation wird von jenen Personen durchgefĂŒhrt, die unter den Augen der FIS seit sieben Jahren erfolgreich Weltcups und andere Veranstaltungen abhalten“, so Kascha weiter. Man liege bei den Vorbereitungen voll im Zeitplan, wenngleich der Aufwand heuer enorm sei. SchlieĂlich sind mit dem Weltcup-Auftakt der Herren, jenem der Damen und dem Continentalcup der Nordischen Kombinierer gleich drei Events auf GroĂ- und Normalschanze in zwei Wochen zu organisieren: „Unsere Mitarbeiter sind sehr fleiĂig, schlafen nur drei bis vier Stunden pro Tag. Wir können jedes DaumendrĂŒcken gut vertragen.“
Am deutlichsten wird der chinesische Beitrag in Bezug auf die Finanzen: „Ihr Verband ist der alleinige KostentrĂ€ger fĂŒr diese Veranstaltung“, erklĂ€rte der Pressesprecher. Somit hat Nischni Tagil zwar die Weltcupspringen auf seiner Anlage, muss jedoch keinen Rubel dafĂŒr ausgeben. Mehr noch: Der chinesische Verband half durch einen weiteren Kniff bei der Kostenreduzierung. „In Absprache mit allen Parteien haben sie die Veranstaltung auf den Zeitrahmen von Donnerstag bis Samstag gelegt, um die LĂŒcke zum Herren-Weltcup am Wochenende zuvor zu verkleinern. Zudem haben sie dadurch fĂŒr den Continentalcup in Zhangjiakou am Wochenende danach einen Tag mehr Vorbereitungszeit, den sie durch ihre Reise nach Russland auch benötigen“, verdeutlichte Kascha.
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