Auch am zweiten Tag gibt es in Hinzenbach kein Vorbeikommen an den ÖSV-Damen: Mit Chiara Kreuzer und Eva Pinkelnig landen gleich zwei Österreicherinnen ganz vorne. Katharina Althaus muss sich mit Rang sechs begnügen.
Was ist die Steigerung von Heimsieg? Doppel-Heimsieg! Genau der gelang am Samstagmorgen Österreichs Skispringerinnen in Hinzenbach. Chiara Kreuzer setzte sich mit 89 und 88,5 Metern und 235,6 Punkten um genau 0,1 Punkte gegen Teamkollegin Eva Pinkelnig durch. Die Siegerin des Vortags kam auf 87,5 und 90 Meter und 235,5 Punkte. Rang drei ging an die Japanerin Nozomi Maruyama, die mit 91,5 und 90,5 Metern in beiden Durchgängen am weitesten sprang und gerade einmal 0,8 Punkte Rückstand auf Kreuzer hatte.
„Ich bin fast sprachlos, einfach nur glücklich! Ich liebe diese Schanze und die Zuschauer haben uns so super unterstützt. Heute kam einfach alles zusammen, auch meine beiden Sprünge waren sehr gut“, strahlte Kreuzer nach ihrem siebten Weltcupsieg, der für sie der erste nach mehr als drei Jahren war. So lang wie für Kreuzer der Weg wieder ganz nach oben war, so spannend war der Kampf um die Spitzenplätze, den auch der Viertplatzierten Ema Klinec fehlten gerade einmal 0,9 Punkte auf Rang eins. Knapper ging es zwischen den besten Vier in einem Weltcup-Einzel bei den Damen noch nie zu.
Noten und Anlaufwahl hinterlassen Fragezeichen
Fast schon deutlich mutete dagegen der Rückstand von Teamkollegin Nika Prevc an, die sich mit einem starken zweiten Sprung noch von Rang zwölf auf fünf vorkämpfte und 4,6 Punkte Rückstand nach ganz vorne hatte. Genau dort lag nach dem ersten Durchgang Katharina Althaus, die ihre 88,5 Meter im Finale nicht ganz bestätigen und mit 85,5 Metern noch auf Rang sechs zurückfiel. Auffällig bei ihr, wie auch bei Selina Freitag, die Neunte wurde, waren die Stilnoten der Kampfrichter, die im ersten Durchgang zu niedrig ausfielen.
Gegenüber des Wettkampfs am Freitag zeigten sich die Norwegerinnen deutlich verbessert, sodass mit Anna Odine Stroem und Thea Minyan Bjoerseth auf den Positionen sieben und acht gleich zwei von ihnen in den Top Ten landeten. Komplettiert wurden diese von der Kanadierin Alexandria Loutitt. Die Slowenin Maja Vtic fuhr als 13. ihr bestes Saisonergebnis ein, während Lokalmatadorin Jacqueline Seifriedsberger ihren guten Eindruck vom Vortag als 14. bestätigen konnte. Selbiges galt für ihre Teamkollegin Julia Mühlbacher, die 21. wurde.
Ein solides Mannschaftsergebnis gab es auch für den DSV, für den Anna Rupprecht und Pauline Heßler die Plätze 16 und 17 belegten. Vor allem Heßler konnte mit sieben gewonnenen Plätzen im Finale Werbung in eigener Sache machen. Auch Agnes Reisch (24.) und Luisa Görlich (26.) sammelten Weltcuppunkte, wenngleich sie ihre Ausgangspositionen aus dem hochklassigen ersten Durchgang, in dem gleich sechs Mal der Anlauf verkürzt wurde, nicht ganz halten konnten. Die Slowenin Ajda Kosnjek, die hinter Görlich 27. wurde, bejubelte ihre ersten Weltcuppunkte und ist somit die erste Springerin des Jahrgangs 2007, der ein Top-30-Resultat im Weltcup gelang.
Liu mit spektakulärem Abflug
Hannah Wiegele war als 31. die einzige ÖSV-Adlerin, die keine Weltcuppunkte sammeln konnte. Ebenfalls keine Punkte, aber zumindest das beste Weltcupergebnis gab es für die US-Amerikanerin Samantha Macuga, die auf Rang 38 landete. Für einen spektakulären Abflug sorgte kurz darauf die Chinesin Qi Liu, die mit ihrer Weite von 89,5 Meter das Finale locker erreicht hätte, jedoch bei der Ausfahrt verkantete und sich seitwärts vor der Sturzlinie überschlug. Glücklicherweise blieb sie unverletzt, sodass ihr Ergebnis mit Platz 36 ein Kollateralschaden blieb.
» Weltcup-Kalender 2022/2023: Alle Termine im Überblick (Damen)
Die nächste Station im Weltcup ist dann am kommenden Wochenende das rumänische Rasnov. Auf der dortigen Normalschanze finden von Donnerstag bis Samstag die Qualifikation sowie zwei Einzelspringen statt (alles live bei skispringen.com). Zugleich ist dieses Wochenende auch die Generalprobe für die Nordische Ski-WM in Planica (21. Februar bis 5. März).
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