Chiara Kreuzer und Eva Pinkelnig werden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnen die Weltcup-Premiere des Super-Team in Zao. Katharina Althaus und Selina Freitag zittern bis zum letzten Sprung ums Podest.
Eine Weltcup-Premiere wie gemalt: So lässt sich die Leistung des österreichischen Duo beim ersten Super-Team-Springen überhaupt zusammenfassen. Chiara Kreuzer und Eva Pinkelnig dominierten am Samstagabend (Ortszeit) in Zao fast von Beginn an und gewannen das Springen mit 624,6 Punkten. Satte 35,3 Punkte betrug ihr Vorsprung nach sechs gewerteten Sprüngen auf das Team aus Norwegen (Thea Minyan Bjoerseth und Anna Odine Stroem), das mit 589,3 Punkten und Platz zwei überraschte. Katharina Althaus und Selina Freitag fuhren für den DSV mit 581,8 Punkten den dritten Rang ein.
„Unsere Sprünge waren alle auf gutem Niveau und ich hoffe, dass wir noch ein paar dieser Springen bekommen. Das hat viel Spaß gemacht“, fasste Kreuzer den Tag zusammen. Angesprochen auf den dichten Nebel, der zwei der drei Durchgänge über der Schanze lag, schmunzelte Pinkelnig nur: „Gesehen haben wir genug. Für uns geht es ja immer nur gerade aus und die Spur ist immer dieselbe.“ Durch die kurzen Pausen zwischen den Durchgängen von nur elf respektive 14 Minuten „waren wir aber immer in Eile, um von unten wieder auf die Schanze zu kommen“, gab sie zu.
DSV-Damen sichern Podest mit letztem Sprung
Die DSV-Springerinnen mussten derweil bis zum letzten Sprung um einen Podestplatz kämpfen – und zittern. Vor dem letzten Sprung der zweiten Gruppe lagen Althaus und Freitag 2,3 Punkte hinter Kanada und 1,4 Punkte vor Norwegen auf Rang drei. Stroems letzten Versuch auf 95 Meter konnte Freitag mit 91,5 Meter nicht entscheidend kontern, sodass es lediglich nach Rang vier aussah. Weil aber Abigail Strate (88,5 Meter) drei Meter kürzer sprang, hatten sie und Alexandria Loutitt schlussendlich um 1,3 Punkte das Nachsehen gegen das DSV-Duo.
Rang fünf belegten die Sloweninnen mit Ema Klinec und Nika Kriznar. Eine realistische Podestchance hatten sie jedoch zu keinem Zeitpunkt, weil vor allem Kriznar in zwei ihrer drei Sprünge deutlich abfiel. Das Duell mit Japan (Nozomi Maruyama und Sara Takanashi), die beim Heimspiel nicht über Rang sechs hinauskamen, entschied Kriznars dritter Sprung auf 94,5 Meter, sowie Takanashis auffallend tiefe Landungen, die ihr einige Punktabzüge seitens der Kampfrichter einbrachten.
Frankreich (Julia Clair und Josephine Pagnier) und Italien (Jessica und Lara Malsiner) setzten sich ungefährdet gegen die schwächeren Teams dahinter durch und durften somit auch im dritten Durchgang mitspringen. Beide Teams waren die einzigen, die ihren siebten respektive achten Platz im gesamten Wettkampf nicht verließen, weil die Abstände entsprechend groß waren: Den Französinnen fehlten nach vorne über 40 Punkte, den Malsiner-Schwestern auf Clair und Pagnier fast 25.
Kleine Nationen sammeln ebenfalls Punkte
Keinen dritten Durchgang gab es für die Teams aus Finnland (Julia Kykkänen und Jenny Rautionaho), China (Xueyao Li und Qi Liu), Rumänien (Andreea Diana Trambitas und Daniela Haralambie) und die USA (Paige Jones und Annika Belshaw). Zumindest für die Rumäninnen war der elfte Platz vor den Amerikanerinnen jedoch ein Erfolg, da sie mit Trambitas die einzige Springerin im ganzen Feld stellten, die noch nie Weltcuppunkte holte. Die Teams erhalten für ihre Platzierung 40 respektive 30, 20 und zehn Punkte für die Nationenwertung.
In dieser konnte Österreich die Führung weiter ausbauen und steht nun mit 2102 Punkten satte 237 Punkte vor Deutschland (1865). Umso dichter ist Norwegen (1858) nun am DSV-Team dran, gerade einmal sieben Punkte liegen dazwischen. Slowenien, Japan, Kanada, Frankreich, Italien und Finnland konnten durch ihre Punkteergebnisse ihre Plätze jeweils absichern. Am Ende des Klassements zog China (32) an den USA (28) und Schweiz (17) vorbei und ist nun auf Rang 13.
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Am morgigen Sonntag bestreiten die Skispringerinnen ihren letzten Wettkampf des Wochenendes. Die Qualifikation startet um 14:45 Uhr Ortszeit (6:45 Uhr MEZ), das zweite Einzelspringen in Zao beginnt dann um 16 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) (alles live bei skispringen.com).
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