Mit einem fabelhaften zweiten Sprung auf Schanzenrekord siegt Chiara Hölzl in Oberstdorf. Die deutschen Springerinnen blieben dagegen unter den Erwartungen.
Chiara Hölzl war die Frau des Tages am Schattenberg: Dank eines überragenden zweiten Sprungs auf 141,5 Meter, der neuen Schanzenrekordweite, siegte die Österreicherin vor 2500 Zuschauern in Oberstdorf. Zuvor war die 22-Jährige auf 130 Meter gesprungen und fuhr so 284,9 Punkte ein. Rang zwei ging an die Gesamtweltcupführende Maren Lundby (127,5 und 133,5 m; 276,2 P.), die ein rein österreichisches Podium verhinderte. Denn hinter ihr auf Rang drei landete Skisprung-Veteranin Daniela Iraschko-Stolz (122 und 130,5 m; 270,4 P.).
„Ich habe gleich oben nach dem Schanzentisch gemerkt, dass es mich super lupft und dann bis zum Ende durchgezogen. Wenn es läuft, dann läuft es, das ist einfach überragend“, kommentierte die Siegerin ihren Tag. Eva Pinkelnig und Marita Kramer auf den Plätzen vier und sechs sorgten für ein abermals herausragendes österreichisches Mannschaftsergebnis. Dazwischen landete Qualifikationssiegerin Nika Kriznar auf Platz fünf. Beste Deutsche wurde Juliane Seyfarth, die als Achte hinter Nozomi Maruyama landete, die beste Japanerin wurde. Die Top Ten komplettierten Yuki Ito und Ema Klinec, die im zweiten Durchgang bei der Ausfahrt zu Sturz kam, aber glimpflich davonkam.
Durchwachsene Ergebnisse beim Heimspiel
Abseits von Seyfarths Top-Ten-Ergebnis fiel die Bilanz der deutschen Skispringerinnen beim ersten Wettkampf des Heimweltcups durchwachsen aus. Katharina Althaus machte im Finale noch zwei Plätze gut und wurde 13.. Immerhin Selina Freitag konnte als 17. ihr bestes Karriereergebnis verbuchen. Svenja Würth und Luisa Görlich landeten auf Rang 21 und 22.
Auf den Plätzen elf und zwölf schlossen mit Lidiia Iakovleva und Sofia Tikhonova die beiden besten Russinnen ab. Lara Malsiner wurde als 15. beste Italienerin, Teamkollegin Elena Runggaldier verpasste dagegen als 33. das Finale. Die beiden übrigen Österreicherinnen Jacqueline Seifriedsberger und Lisa Eder holten als 19. und 23. ebenso Weltcuppunkte wie die Ungarin Virag Vörös, die als 29. ihr bestes Weltcupergebnis erzielte.
Drei Deutsche ohne Punkte
Für drei DSV-Springerinnen gab es hingegen keine Weltcuppunkte. Pauline Heßler kam nicht über Rang 35 heraus, Agnes Reisch geriet aufgrund eines Skifehlers nach dem Absprung in Schräglage und musste bei 85,5 Metern notlanden. Für Pia Lilian Kübler verlief das Weltcupdebüt denkbar enttäuschend. Die 17-Jährige wurde aufgrund eines irregulären Anzugs disqualifiziert.
Der Dreikampf im Gesamtweltcup bleibt weiterhin spannend. Chiara Hölzl (730 Punkte) verkürzte den Rückstand auf Spitzenreiterin Maren Lundby (735) auf gerade einmal fünf Zähler. Eva Pinkelnig (699) Punkte ist als Dritte weiterhin in Schlagdistanz. Beste Deutsche ist Katharina Althaus als Fünfte mit 420 Punkten.
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Am morgigen Sonntag findet dann der zweite Einzelwettkampf dieses Wochenendes statt. Die Qualifikation ist für 14:00 Uhr angesetzt, um 15:30 Uhr startet dann der erste Wertungsdurchgang (alles live bei skispringen.com).
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