Marita Kramer ist nicht zu stoppen: Auch auf der Normalschanze von Tschaikowski ist die Führende der „Blue Bird“-Tour unschlagbar. Derweil deutet sich im Kampf um den Gesamtweltcup ein Drama an.
Marita Kramer ist eins mit der „Blue Bird“-Tour. Auf der Normalschanze von Tschaikowski feierte die Österreicherin am Freitagnachmittag ihren dritten Sieg in Serie und ist damit auf dem besten Wege zum Gesamtsieg der Russland-Tournee. Mit ihren Sprüngen auf 99,5 und 100 Meter ließ sie der Konkurrenz erneut keine Chance und siegte mit 258,1 Punkten. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Sara Takanashi (zwei Mal 94,5 Meter; 234,8 Punkte) betrug sagenhafte 23,3 Punkte. Rang drei ging an Nika Kriznar (91,5 und 94 m; 223,4 P.), die ihr gelbes Trikot im Gesamtweltcup wieder an Takanashi abgeben musste.
„Seit Oberstdorf ist meine Form nochmal besser geworden. Heute war ich sehr nervös, habe aber versucht, mich auf meine Abläufe zu fokussieren. Dass das so geklappt hat, fühlt sich großartig an“, kommentierte Kramer ihre Siegesserie, wenngleich ihre Chancen auf den Gesamtweltcupsieg nur noch theoretischer Natur sind. Takanashi überholte mit ihrem 109. Podestplatz im Weltcup Janne Ahonen und ist damit neue alleinige Rekordhalterin. Kriznar wiederum hielt den Abstand zur neuen Gesamtführenden knappestmöglich – und das, nachdem sie nach dem ersten Durchgang zunächst auf Rang sechs lag. Nur 0,5 Punkte hinter ihr landete Nozomi Maruyama, die ihr erstes Podest zwar knapp verpasste, dafür aber ihr bestes Weltcupergebnis erzielen konnte.
Keine Deutsche in den Top Ten
Silje Opseth wurde als beste Norwegerin Fünfte vor Spela Rogelj aus Slowenien, die zum ersten Mal seit Dezember 2017 in die Top Ten sprang. Rang sieben ging an Daniela Iraschko-Stolz, die vor Irina Avvakumova landete, die einmal mehr beste Russin wurde. Yuki Ito belegte Platz neun vor Josephine Pagnier aus Frankreich, die zum zweiten Mal in der laufenden Saison unter die besten zehn sprang. Kein Spitzenergebnis gab es dagegen für die deutschen Skispringerinnen. Anna Rupprecht und Katharina Althaus lagen beide nach dem ersten Sprung noch in den Top Ten, mussten dann aber mit den Plätzen 14 und zwölf Vorlieb nehmen. Juliane Seyfarth, Selina Freitag und Luisa Görlich landeten auf den Positionen 25, 26 und 27.
Yuki Ito belegte Platz neun vor Josephine Pagnier aus Frankreich, die zum zweiten Mal in der laufenden Saison unter die besten zehn sprang. Kein Spitzenergebnis gab es dagegen für die deutschen Skispringerinnen. Anna Rupprecht und Katharina Althaus lagen beide nach dem ersten Sprung noch in den Top Ten, mussten dann aber mit den Plätzen 14 und zwölf Vorlieb nehmen. Juliane Seyfarth, Selina Freitag und Luisa Görlich landeten auf den Positionen 25, 26 und 27. Geschlossener war das ÖSV-Ergebnis mit den Sophie Sorschag auf Platz elf, Chiara Hölzl als 13. und Lisa Eder als 18..
„Blue Bird“-Tour quasi vorentschieden
Ein starkes Resultat fuhr Karolina Indrackova ein: Die Tschechien holte mit Platz 16 nicht nur das beste Ergebnis für ihr Land in der laufenden Saison, sondern auch für sich persönlich. Jenny Rautionaho aus Finnland erzielte mit Platz 24 bei ihrem persönlichen Saisonabschluss ein neues bestes Karriereergebnis. Aus dem deutschen Team verpasste einzig Pauline Heßler als 36. den Sprung in den zweiten Durchgang, ebenso wie die Einzelkämpferinnen Daniela Haralambie (Rumänien) und Abigail Strate (Kanada) auf den Plätzen 33 und 36.
In der „Blue Bird“-Sonderwertung liegt Marita Kramer mit 733,3 Punkten unangefochten an der Spitze. Sara Takanashi (688,9 P.) hat als Zweite bereits 44,4 Punkte Rückstand und damit nur noch sehr theoretische Chancen auf den Sieg in dieser Tournee. Nika Kriznar (673,8 P.) liegt sogar 59,5 Punkte zurück. Als einzige Deutsche in den Preisgeldrängen der Top Sechs liegt vor dem abschließenden Einzel auf der Großschanze am Sonntag Katharina Althaus auf Platz sechs, nur 0,1 Punkte vor Daniela Iraschko-Stolz.
Takanashi erobert Gesamtführung zurück
Vor eben jenem letzten Einzelspringen hat die Führung im Gesamtweltcup erneut gewechselt. Sara Takanashi geht mit 826 Zählern als erste ins Weltcup-Finale und hat einen Vorsprung von 15 Punkten auf Nika Kriznar (811). „Es ist nervenaufreibend, keine Frage. Ich werde aber versuchen, bei mir zu bleiben und das zu zeigen, was ich die ganze Saison schon leisten konnte. Vor zwei Jahren bin ich auf dieser Schanze Dritte geworden und habe ein gutes Gefühl.“ Marita Kramer hat als Dritte mit 760 Punkten nur noch sehr theoretische Chancen auf den Gesamtweltcupsieg und ist zwingend auf Patzer der Konkurrenz angewiesen.
» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2020/2021
Am morgigen Samstag steht in Tschaikowski dann das zweite und letzte Teamspringen der Saison an. Der Probedurchgang hierfür beginnt um 12 Uhr MEZ (16 Uhr Ortszeit), der erste Durchgang folgt eine Stunde später (alles live bei skispringen.com).
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