Erster DSV-Saisonsieg

Beim USA-Comeback: Andreas Wellinger siegt in Lake Placid

Der Bann für die deutschen Skispringer ist gebrochen: Andreas Wellinger sorgt mit fantastischen Sprüngen in Lake Placid für den ersten DSV-Saisonsieg. Auch Karl Geiger und Markus Eisenbichler überzeugen.

Der letzte Weltcupsieger in Lake Placid kam aus Deutschland – und der neueste tut es ebenfalls! 33 Jahre nach Andre Kiesewetter gewann am Samstagabend Andreas Wellinger das erste Weltcupspringen des Wochenendes auf der Olympiaschanze von 1932 und 1980. Der 27-Jährige kam beim Weltcup-Comeback in den USA auf 129 und 125,5 Meter und 264,5 Punkte. Damit fing er im Finale noch den bis dato führenden Ryoyu Kobayashi (136 und 114 m; 256 P.), der im ersten Durchgang den neuen Schanzenrekord aufgestellt hatte. Als Dritter und damit erstmals auf dem Podest landete der Österreicher Daniel Tschofenig mit 129 und 120 Metern und 255,4 Punkten.

„Der Quali-Sprung war fantastisch, der erste okay, aber der zweite dafür umso besser. Es ist total verrückt, dass das hier jetzt mein erster Weltcupsieg seit Dezember 2017 ist“, sagte Wellinger nach seinem vierten Weltcupsieg. Um 0,8 Punkte verpasste Timi Zajc als Vierter und damit bester Slowene einen Podestplatz, sein Teamkollege Domen Prevc wurde Sechster. Dazwischen landete mit Dawid Kubacki der beste Pole, der zum ersten Mal seit sieben Wettkämpfen Punkte auf den Gesamtweltcupführenden Halvor Egner Granerud gutmachen konnte. Der Norweger war zwar einmal mehr bester Mann seines Teams, kam jedoch nicht über Rang sieben hinaus.

Eisenbichlers Aufholjagd wird belohnt

Karl Geiger feierte nicht nur „einen wunderschönen Skisprungtag“, sondern auch seinen 30. Geburtstag und zeigte sich mit Rang acht zufrieden. Markus Eisenbichler konnte sich dank seines starken Finalsprungs auf 130 Meter von Position 21 auf zehn verbessern und war ebenfalls einer der Gewinner des Wettkampfs. Dazwischen landete mit Michael Hayböck der zweitbeste Österreicher auf Rang neun. Der dreifache Sieger des Continentalcups in Lake Placid vom vergangenen Herbst konnte seinen zweiten Platz nach dem ersten Durchgang jedoch nicht verteidigen.

Auch Stephan Leyhe fiel im Finale deutlich zurück, er rutschte von Rang sieben auf 15 ab. Größter Verlierer des zweiten Sprungs war jedoch der Norweger Kristoffer Eriksen Sundal, der ganze 14 Plätze abstürzte und nur 24. wurde. Philipp Raimund und Constantin Schmid machten dagegen vier respektive drei Plätze gut und wurden so 22. und 25.. Stefan Kraft hatte im ersten Durchgang Windpech, konnte sich im zweiten jedoch nicht steigern und schnitt als 16. so schlecht wie noch nie in dieser Saison ab, was dennoch das drittbeste ÖSV-Ergebnis des Tages war.

Philipp Aschenwald und Clemens Aigner landeten auf den Rängen 20 und 21. Ihre ersten Weltcuppunkte der Saison konnten derweil der Norweger Joacim Oedegaard Bjoereng, der Japaner Taku Takeuchi und der Schweizer Killian Peier als 23., 29. und 30. sammeln. Peier wäre nach Punkten immerhin 29. geworden, wurde nach seinem zweiten Sprung jedoch wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert und verlor somit die Punkte, die er im Finale ersprungen hatte.

Frühes Aus für Fettner, Hörl disqualifiziert

Mit Peter Prevc (31.), Manuel Fettner (34.) und Johann Andre Forfang (41.) verpassten gleich drei große Namen den Sprung in die Top 30. Jan Hörl und Bendik Jakobsen Heggli wurden bereits in der Qualifikation, die nach dem Abbruch gestern im Vorfeld des Wettkampfs nachgeholt wurde, wegen irregulärer Sprunganzüge disqualifiziert. Im Falle von Heggli wurde die Luftdurchlässigkeit beanstandet, bei Hörl die Anzuggröße.

» Weltcup-Kalender 2022/2023: Alle Termine im Überblick (Herren)

Schon in wenigen Stunden geht es dann weiter mit dem ersten Super-Team-Wettbewerb in der Geschichte des Herren-Weltcups. Dieser wird um 23 Uhr MEZ gestartet (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 536 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

13 Kommentare

  1. Hmmm dieses mal haben auch die Ösis und Norweger ihre Nähmaschine und eine Rolle Anzugstoff mit nach USA genommen um zu testen wie weit können wir mit den Anzügen gehen bis einer disqualifiziert wird, damit wir bei der WM nicht ins offene Feuer laufen. Hmmmmm es ist so schlimm diesesmal hat man Jan Hörl dafür geopfert, jetzt weis doch jeder Leihe wow da wird ja streng kontrolliert. Danke das wars.

  2. Ich habe es ja Euch gesagt, die Deutschen sind bis zur WM ganz Vorne dabei, ich weis ja wie das funktioniert. Ich freue mich natürlich für die Sportler und Trainer, das der Erfolg zurück ist, aber was ich an den beiden Tagen gesehen habe war wieder der Wahnsinn, wie ich schon sagte das die Jury das nicht mehr im Griff hat wenn Aufwind dazu kommt, sie den Flug des Japaners, mehr möchte ich dazu nicht sagen. Bei er Tournee noch mit schlechten Material wurde behauptet er hätte schlecht trainiert seine Absprungkraft sei viel schlechter als in den Jahren davor und jetzt ist er wieder ganz Vorne auf dem Treppchen. Komisch, komisch er hat alles aufgeholt in seinen Kraftwerten hat seine Technik, die automatisiert ist in 4 Wochen verändert hmmm da staune ich aber es ist wie es ist es kontrolliert keiner, jedenfalls nicht ordentlich. Ich wünsche allen Topnationen eine super WM, das brauchen Sie Alle und dein kleinen Nationen ein paar schöne Urlaubstage in Planica.

  3. Ich frage mich, was der laufende Super Team Wettbewerb bringen soll. Er soll dazu dienen, die schwächeren Nationen, die nur zwei Springer stellen können, nicht benachteiligt zu werden und dadurch näher an die Topnationen zu kommen. Was ich sehe ist, ein abgespeckter Teamwettbewerb mit dem selben Resultat, wie gewöhnlich. Die Idee ist gut und nicht zu Ende gedacht. Die schwächeren Nationen müssten Zusatzpunkte bekommen. Damit das Ganze überhaupt Sinn macht. Was meint Ihr dazu ?

    • In erster Linie geht es darum, dass überhaupt mehr Nationen teilnehmen können. Für die USA und Estland ist das erfreulich, und es trifft dieses Jahr auch auf die Schweiz zu. Warum und wie soll man denn da noch zusätzlich an irgendeiner ‚Chancengleichheit‘ herum basteln?

  4. So, an die, die immer nur meckern und einen Trainerwechsel wünschen, jetzt müsst ihr euch auch mal entschuldigen und eine super Leistung genauso anerkennen. Ihr Lappen.

  5. Glückwunsch Andreas Wellinger und auch Karl und Eisei zeigen doch, dass sie es eigentlich können. Anscheinend findet die deutsche Mannschaft rechtzeitig zur WM zu ihrer Form.
    Wobei was meinst du Georg haben die Deutschen auf dem Flug in die USA die Nähmaschine rausgeholt und einen Schirm an ihre Anzüge gebaut? Anders ist das doch nicht zu erklären oder;0) lol

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