Kamil Stoch fliegt der Konkurrenz beim Einzelspringen in Lahti allen davon und feiert überlegen seinen zweiten Saisonsieg. Der Pole lässt Saisondominator Ryoyu Kobayashi hinter sich. Karl Geiger verhindert ein deutsches Debakel in Finnland.
Kamil Stoch macht beim Einzelspringen in Lahti deutlich, dass man mit ihm in Hinblick auf die näher rückende WM auf der Rechnung haben muss. Nachdem der polnische Superstar erst am vergangenen Wochenende in Oberstdorf seinen ersten Saisonsieg gefeiert hat, legte er am Sonntagabend im Süden Finnlands den zweiten nach.
Mit Sprüngen auf 132,5 und 129 Meter erzielte Stoch auf der Salpausselkä-Schanze insgesamt 280,9 Punkte und setzte sich damit deutlich gegen den Japaner Ryoyu Kobayashi durch, der auf 124 und 129,5 Meter (263,7 P.) kam. Den dritten Platz belegte Robert Johansson aus Norwegen (127,5 und 124 m; 260,1 P.).
Für Stoch ist es der 33. Weltcupsieg seiner Karriere. Damit zieht der 31-Jährige in der ewigen Bestenliste mit dem ehemaligen deutschen Skispringer Jens Weißflog gleich.
Geiger mit Aufholjagd im Finale
In Abwesenheit von Markus Eisenbichler drohte den deutschen Skispringern nach dem ersten Durchgang noch das schlechteste Ergebnis der Saison. Im Finaldurchgang war es vor allem Karl Geiger, der mit starken 129 Metern eine Aufholjagd einleitete und mit dem sechsten Platz zumindest Schadensbegrenzung betreiben konnte. „Mein erster Sprung war im Vergleich zu gestern ziemlich misslungen, aber der zweite war dann richtig gut. Wenn meine Sprünge kommen, dann kommen sie richtig. Ich bin happy, dass die Schritte in die richtige Richtung gehen“, so Geiger im Anschluss.
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Ein Erfolgserlebnis feierte außerdem der 21-jährige Martin Hamann, der als 15. sein bislang bestes Weltcupergebnis erzielt hat. Weitere Weltcuppunkte sammelten außerdem Stephan Leyhe (16.) und Richard Freitag (19.). Olympiasieger Andreas Wellinger musste bei den schlechtesten Bedingungen des gesamten Feldes an den Start. Bei deutlichem Rückenwind kam der Olympiasieger nicht über 108,5 Meter hinaus und verpasste mit Platz 32 ebenso wie Teamkollege Constantin Schmid (33.) den Finaldurchgang.
Norweger kompensieren Ausfälle
Trotz der Ausfälle von Daniel-André Tande und Andreas Stjernen, die sich bei Stürzen im Training bzw. Probedurchgang verletzt haben und ihre Teilnahme schon im Vorfeld abgesagt haben, machten die norwegischen Skispringer mit einer eindrucksvollen Mannschaftsleistung auf sich aufmerksam. Neben Johansson schafften auch Halvor Egner Granerud und Johann Andre Forfang als Fünfter bzw. Siebter den Sprung in die Top Ten.
Kraft fällt zurück, Schlierenzauer muss zittern
Stefan Kraft, zur Halbzeit als Zweiter hinter Stoch noch in Lauerstellung, fiel bei schwierigen Bedingungen im Finaldurchgang mit 120 Metern auf den vierten Platz zurück. Sein Teamkollege Gregor Schlierenzauer kam mit 114 und 102 Metern nicht über den 30. Platz hinaus. Damit war der Rekord-Weltcupsieger an diesem Tag schlechtester Springer der siebenköpfigen österreichischen Mannschaft und muss damit um sein WM-Ticket zittern.
Stark präsentierten sich in Lahti außerdem Killian Peier, der als bester Schweizer den achten Platz belegt hat. Auch der Finne Antti Aalto (9.) schaffte vor heimischem Publikum den Sprung unter die Top Ten.
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Der Weltcup der Skispringer kehrt am kommenden Wochenende nach Deutschland zurück: Im nordhessischen Willingen stehen von Freitag bis Sonntag ein Team- und zwei Einzelspringen auf dem Programm. Es sind die letzten Wettbewerbe im Vorfeld der Nordischen Ski-WM in Seefeld und Innsbruck, die am 19. Februar beginnt.
Und wieder ein neues Desaster für die deutsche Mannschaft.
Wie die beim Teamspringen den zweiten Platz geschafft haben, ist mir schleierhaft, jedenfalls müssen die sich bei solchen Ergebnissen in Einzelspringen nicht wundern, wenn sich das Publikum abwendet.
So langsam sind wir unter Herrn Schuster wieder da angekommen, wo wir unter Herrn Rowein aufgehört hatten, nämlich hier und da mal ein Glückstreffer und ansonsten Schweigen im Walde.
Für den Rest dieser Saison werde ich das Skispringen nicht mehr verfolgen, ich bin das Leid, mir immer und immer wieder polnische Feststpiele anschauen zu müssen und irgendwelche daher gestammelten Verlegenheitsstatements irgendwelcher total versagender Skispringer und Trainer.
Ehlrich gesagt, ich bin froh, das Schuster geht, es kann ja nur besser werden.
Guten Flug noch.
Ohne die treuen polnischen Fans hätte es in Lahti noch viel trostloser ausgesehen. Kann mir auch gar nicht vorstellen wie das finanziell überhaupt gehen soll für den Veranstalter mit so wenig verkauften Tickets – bei dem Aufwand der heute im Weltcup betrieben werden muss. Sehr traurig insgesamt…
Starke Leistung von Stoch! Er gehört gehört zu den Topfavoriten bei der WM. Den Gesamtweltcupsieg wird aber Kobayashi holen, weil Stoch müsste im Schnitt 54 Punkte pro Bewerb auf Kobayashi gutmachen, um ihn noch abzufangen und das ist nicht realistisch.
Kamil findet seine Form. Bei der WM wird er bestimmt um Medaillen mitspringen. Ich stimme auch zu, das Lahti Unsinn ist, kann man ja gleich am Nordpol Skispringen veranstalten
Heute hatten unsere Jungs nicht so das Glück. Karl Geiger hatte einen super zweiten Sprung. Was wäre gewesen, wenn er zwei solche Sprünge heruntergebracht hätte…Jetzt freuen wir uns auf die nächsten Springen in Willingen. Dass ihr das Springen nicht verlernt habt zeigte ja das Teamspringen. Viel Erfolg für die nächsten Termine.
Glückwunsch an Kamil Stoch. Er war der einzige der zwei super Sprünge geliefert hat.
Ansonsten würde ich Lahti aus dem Weltcup streichen, das Interesse der Zuschauer geht ja gegen null !!!
So macht doch Skispringen keinen Spaß.
Was ist nur mit Richard Freitag und Andreas Wellinger los ???
In dieser Form haben sie bei der WM nichts zu suchen.
Da nehme ich lieber den Auer Hamann mit, auch im Hinblick auf die Zukunft.
Nach Willingen sollte hier nochmals entschieden werden.