Andreas Kofler beendet seine Karriere als aktiver Skispringer. Der 34-jährige Tiroler konnte zuletzt nach einer Autoimmunerkrankung den Anschluss an die Weltspitze nicht wieder herstellen.
Der Skispringer aus dem Stubaital bestätigte seinen Rücktritt am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. „Ich blicke auf eine tolle Zeit zurück und habe beim Skispringen viele Freunde gewonnen und Erfolge gefeiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich das alles erleben durfte“, sagte Kofler, der sich bei zahlreichen Untersützern und Wegbegleitern bedankte: „Den größten Anteil an meiner Karriere haben natürlich meine Familie, meine Freunde, mein Management und meine Frau Mirjam, die mich immer unterstützten. Aktuell verbringe ich viel Zeit mit meiner Tochter und blicke erstmals nach so vielen Jahren in eine noch offene Zukunft.“
Mit Andreas Kofler verabschiedet sich ein Aushängeschild des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) aus dem aktiven Spitzensport. Der Skispringer vom SV Innsbruck-Bergisel ist zweifacher Team-Olympiasieger, dreifacher Team-Weltmeister und hat mit der Mannschaft zweimal Skiflug-WM-Gold gewonnen. 2009/10 feierte er den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee. Insgesamt feierte Kofler während seiner Karriere zwölf Weltcupsiege.
Schwieriges Comeback nach langer Krankheit
Im Herbst 2017 wurde bei Kofler eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert. „Ich hatte sehr viele Probleme mit meinem Energiehaushalt. Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht mehr erhole, wenn ich trainiere“, erklärte der Tiroler im Januar im Gespräch mit skispringen.com und offenbarte dabei tiefe Einblicke in eine lange Leidenszeit: „Mir sind die Haare ausgefallen. Daran hatte ich zu knabbern.“
Sein Weltcup-Comeback während der Vierschanzentournee 2018/2019 war nicht von Erfolg gekrönt: In Innsbruck und Bischofshofen verpasste der Tiroler die Qualifikation für die Wettbewerbe.
Polizei-Uniform statt Skisprung-Anzug
„Er hat sich im Vorjahr, nach einer Erkrankung, die nicht einfach zu bewältigen war, in den Spitzensport zurückgekämpft, auch wenn es am Ende leider nicht mehr für ganz oben und für die Teilnahme bei der Heim-Weltmeisterschaft in Seefeld gereicht hat. Das hat mir persönlich für ihn sehr Leid getan. Er kann aber auf jeden Fall mit Stolz auf seine lange Karriere zurückblicken“, würdigte Cheftrainer Andreas Felder den Routinier, der im Rahmen der Pressekonferenz einen Skisprung-Anzug gegen eine Polizei-Uniform getauscht hat. Kofler hatte schon während seiner Karriere eine vierjährige Ausbildung bei der österreichischen Bundespolizei absolviert.
Ich bin sehr, sehr traurig, dass Andreas aufhört, aber er weiß sicher am besten, was gut für ihn ist. Allerdings ist sein Karriereende für mich nicht neu- bereits im Februar hatte ich davon gehört. Ich wünsche ihm alles, alles Gute- er war immer einer meiner Lieblingsspringer, der sich auch stets für die Fans viel Zeit genommen hat!!!