Freitag auf dem Podest

Nika Prevc dominiert Nachholfliegen in Vikersund

Foto: imago / NTB

Im zweiten Anlauf gewinnt Nika Prevc das erste Skifliegen in Vikersund – und das an ihrem 20. Geburtstag. Selina Freitag segelt erneut über 200 Meter und damit aufs Podium.

Dass sie gewinnen würde, war anzunehmen, die Frage war nur: Wie deutlich? Und Nika Prevc machte es sehr deutlich. Mit 213,5 Metern aus Startgate 14 gewann sie mit 201,1 Punkten im zweiten Versuch das Skifliegen in Vikersund, nachdem der erste Startversuch am Samstagmorgen wegen zu viel Wind gescheitert war. Zweite wurde ihre Landsfrau Ema Klinec, die mit 204,5 Metern zum zehnten Mal über 200 Meter flog und auf 169,8 Punkte kam. Selina Freitag sicherte sich mit exakt 200 Metern und 157 Punkten Rang drei.

„Ich muss sagen, dass das meine neue Lieblingsschanze ist, deswegen bin ich schon sehr aufgeregt auf morgen. Den gestrigen Rekord habe ich nicht erwartet, aber er ist mir sehr wichtig. Zumindest wichtiger als mein Geburtstag“, sagte die Slowenin, die an ihrem 20. Geburtstag auch ihren 20. Weltcupsieg feierte. Freitag gestand, dass es ihr „nicht so leicht gefallen ist, nach der langen Pause den Fokus zu finden, aber nochmals 200 Meter zu fliegen, hat Spaß gemacht.“

Kvandal verpasst Heim-Podium

Vorjahressiegerin Eirin Maria Kvandal verpasste trotz geschenkter Gate-Punkte mit 191 Metern einen Podestplatz beim Heim-Weltcup um 2,6 Punkte. Fünfte und beste Kanadierin wurde Alexandria Loutitt vor Yuki Ito, der besten Japanerin.

Mit Jacqueline Seifriedsberger landete zumindest eine Österreicherin als Siebte unter den Top Ten. „Der Abschlussflug war cool, nachdem ich mich am Vormittag schwergetan. Da war ich noch gar nicht richtig handlungsfähig, jetzt ging es mir besser von der Hand“, sagte sie nach dem Wettkampf. Eva Pinkelnig und Lisa Eder flogen als Elfte und Zwölfte immerhin unter die besten 15, die auch Preisgeld erhielten. Julia Mühlbacher belegte bei ihrem Skiflug-Debüt Rang 17.

Preisgeld auch für Schmid und Seyfarth

Anna Odine Stroem wurde unterdessen als Achte zweitbeste Norwegerin, Teamkollegin Heidi Dyhre Traaserud beendete ihr erstes Skifliegen auf Position 20. Für Katharina Schmid reichten 178 Meter zu Rang neun. Mit Juliane Seyfarth, die mit 162,5 Metern 13. wurde, sprang auch die drittbeste Deutsche in die Preisgeldplätze. Einzig Agnes Reisch als 21. war dies nicht vergönnt.

Die Top Ten komplettierte Nozomi Maruyama als zweitbeste Japanerin, Sara Takanashi belegte als 15. den letzten Preisgeldrang und landete damit noch hinter Loutitts Landsfrau Abigail Strate. Abseits der drei Athletinnen, die auf dem Podium landeten, schaffte keine einen Flug über 200 Meter, was nicht zuletzt mit der (über-)vorsichtigen Anlaufwahl der Jury zusammenhing.

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Am morgigen Sonntag steht in Vikersund für die Skispringerinnen das zweite Einzel-Skifliegen an. Der Probedurchgang beginnt um 10 Uhr, der erste Durchgang folgt um 10:45 Uhr (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 590 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

2 Kommentare

  1. Eine vielleicht steile These, aber auf den ersten Blick eine faszinierende Beobachtung: Ich habe mir die Frage gestellt, wie gut Nika Prevc ist. Die letzten Wettbewerbe hat teilweise mit 20 Punkten und mehr Vorsprung auf Platz 2 gewonnen. Beim Großschanzenspringen in einem Durchgang bei der nordischen Ski-WM war der Vorsprung auf Platz 7 schlappe 36 Punkte, beim Skifliegen in einem Durchgang sogar 57 Punkte auf Platz 5. Das sind in der Häufung der vergangenen Wochen fast absurde Abstände. Daher habe ich mich gefragt, ob man Nika Prevc sinnvoll mit den Leistungen der Herren vergleichen kann und bin über folgenden Sachverhalt gestolpert:
    Nika Prevc (16.03.2025): Luke 14 Windpunkte: -11.7 Weite: 213.5m
    Frederik Villumstad (Platz 27 im zweiten Durchgang 16.03.2025): Luke 14 Windpunkte -8.6 Weite 192.0m. Also unter formal fast gleichen Bedingungen springt ein Mittelfeldspringer der Herren über 20m weniger als Nika Prevc. Mir ist bewusst, dass das ganze auch eine Evidenz für schwerwiegende Schwächen der Windkompensation sein kann, aber interessant finde ich die Beobachtung schon

  2. Die deutschen Skispringer und Skispringerinnenn schaffen es auch nach Zeiten,in denen sie nicht auf den Siegerpodesten vertreten waren, also nach einer Phase der Besinnung auf die eigenen Stärken, wieder in die Spitzengruppen.
    Dazu sage ich nur, weiter so!

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