Freitag und Reisch stark

Nika Prevc siegt im zweiten Anlauf in Lake Placid

Foto: SC Willingen

Im zweiten Anlauf gewinnt Nika Prevc in Lake Placid das erste Frauen-Weltcupspringen auf dem nordamerikanischen Kontinent. Mit Selina Freitag und Agnes Reisch fahren gleich zwei Deutsche starke Ergebnisse ein.

Das Dutzend ist voll – und das bei einem historischen Anlass: Nika Prevc gewann am Freitagabend (Ortszeit) in Lake Placid mit 130 und 124,5 Metern und 295,7 Punkten ihr zwölftes Weltcupspringen. Zweite wurde die Qualifikationssiegerin Eirin Maria Kvandal mit 123 und 125 Metern und 283,6 Punkten. Für einen nordamerikanischen Podestplatz beim ersten Frauen-Weltcupspringen auf dem nordamerikanischen Kontinent sorgte die Kanadierin Alexandria Loutitt, die mit 125,5 und 121 Metern und 273,2 Punkten Dritte wurde.

„Ich habe mich den ganzen Tag auf diesen Wettkampf gefreut, weil diese Schanze wirklich sehr interessant ist. Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, in beiden Sprüngen geduldig am Schanzentisch zu sein“, kommentierte die slowenische Siegerin ihren Erfolg gewohnt nüchtern. Mit Ema Klinec auf Rang neun landete auch die zweitbeste Slowenin unter den besten Zehn. Junioren-Weltmeisterin Tina Erzar und Taja Bodlaj punkteten als 21. und 25. ebenfalls. Letztere wurde irrtümlich im ersten Durchgang disqualifiziert, weil sie einen vermeintlich nicht-autorisierten Anzug benutzt habe. Diese Entscheidung wurde jedoch von der Jury wieder einkassiert, da sie zwar einen anderen Anzug als noch beim abgebrochenen ersten Versuch am Vormittag getragen, diesen aber gar nicht gesprungen war, da der Wettkampf bereits vor ihr abgebrochen wurde und somit kein Regelverstoß vorlag.

Freitag und Reisch mit starken Ergebnissen

Beste Deutsche wurde Selina Freitag, die ihren vierten Platz aus dem ersten Sprung auch im zweiten Durchgang behaupten konnte. Unmittelbar hinter ihr landete Agnes Reisch dank des weitesten Sprungs im Wettkampf von 130,5 Metern auf dem fünften Rang. Dieser wird vom Ski-Weltverband FIS auch als offizieller Schanzenrekord gewertet, obwohl die Polin Pola Beltowska im abgebrochenen Durchgang noch einen halben Meter weiter gesprungen war. Katharina Schmid hatte, wie schon in Willingen, im ersten Durchgang zu kämpfen und konnte im Finale abermals nur Schadensbegrenzung betreiben. Sie wurde als Elfte drittbeste Deutsche, während Juliane Seyfarth eben diesen elften Rang mit einem schwachen zweiten Versuch verlor und 18. wurde.

In den Top Ten tummelten sich mit Ingvild Synnoeve Midtskogen und Thea Minyan Bjoerseth auf den Positionen sechs und sieben auch die zweit- und drittbeste Norwegerin. Auch die beiden weiteren Teammitglieder Anna Odine Stroem und Heidi Dyhre Traaserud schnitten als Zwölfte und 15. solide ab. Beste Österreicherin wurde Eva Pinkelnig als Achte, während Lisa Eder die Top Ten vervollständigte. Jacqueline Seifriedsberger verbesserte sich nach einem komplizierten ersten Sprung immerhin noch um sieben Plätze auf Rang 22, Julia Mühlbacher enttäuschte als 29..

Yuzuki Sato kam als einzige Athletin des japanischen Rumpfteams ins Finale und fuhr als 23. ihre beste Weltcupplatzierung ein. Die Französin Emma Chervet egalisierte mit Position 24 ihr bestes Weltcupresultat, während bereits erwähnte Pola Beltowska mit Platz 28 ihre ersten Weltcuppunkte überhaupt sammelte. Obendrein sammelte Sina Arnet für sich und die Schweiz den ersten Saisonpunkt mit Rang 30.

Sieff verpasst Wettkampf nach Sturz

Gar nicht am Start war jedoch die Italienerin Annika Sieff, die nach ihrem Sturz in der Qualifikation am Vortag aussetzte. Stattdessen erlaubte die Jury der Japanerin Riko Iwasaki, die in der Quali 41. wurde, am Wettkampf teilzunehmen. Diese schied als 31. denkbar knapp aus, erzielte aber dennoch ihr bestes Weltcupergebnis. Selbiges galt auch für ihre Landsfrau Kikka Sakamoto, die ihr Weltcup-Debüt als 35. beendete. Die zweite Debütantin Lucija Jurgec aus Slowenien belegte den 39. Platz hinter der US-Amerikanerin Sandra Sproch, die ihr bestes Weltcupergebnis einfuhr. Die Kanadierin Nicole Maurer musste kurz vor ihrem Sprung zurückziehen, da eine Skibindung defekt war.

Der erste Versuch, diesen Wettkampf durchzuführen wurde am Freitagmorgen (Ortszeit) nach etwas über eineinhalb Stunden und lediglich 14 Starterinnen aufgrund wechselhafter und widriger Windverhältnisse abgebrochen. Der im Vorfeld des Wettkampfs angesetzte Probedurchgang wurde bereits eine knappe Stunde vor seinem eigentlichen Beginn abgesagt, weil ein Schneesturm den Verkehr lahmgelegt hatte und der Tross somit erst verspätet zur Schanzenanlage aufbrechen konnte.

» Weltcup-Kalender 2024/2025 (Frauen): Alle Termine im Überblick

Am morgigen Samstag wartet in Lake Placid ein straffes Programm auf die Skispringerinnen: Zunächst gibt es um 19:15 Uhr MEZ die Qualifikation für das zweite Einzelspringen, das um 20:30 Uhr MEZ ansteht. Im Anschluss folgt um 23 Uhr noch das Mixed-Team-Springen (alles live bei skispringen.com).

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Luis Holuch 592 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

1 Kommentar

  1. EXTREMS Peinlich das das nicht live gestreamt worden ist……und bitte in zukunft nie mehr rumheulen das die Frauen TV Technisch benachteiligt wird…..

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*