Am Wochenende starten die Skispringer in die 73. Vierschanzentournee. Vor dem Auftaktspringen in Oberstdorf geben wir einen Überblick über wichtigsten Informationen.
Seit vielen Jahren ist die Vierschanzentournee eine der prestigeträchtigsten Veranstaltungen im Kalender der Skispringer. Kurz nach Weihnachten startet das Top-Event und erstreckt sich bis in die ersten Tage es neuen Jahres.
Die vier Tournee-Stationen
Die Tournee beginnt am 29. Dezember mit dem Auftaktspringen in Oberstdorf. Weiter geht es am Neujahrstag (1. Januar) in Garmisch-Partenkirchen, bevor die Athleten nach Innsbruck reisen, wo am 4. Januar das dritte Springen stattfindet. Den Abschluss bildet das Finale in Bischofshofen am 6. Januar. Im Vorfeld der Wettkampftage finden die jeweiligen Qualifikationsdurchgänge statt, frei haben die Skispringer in dieser Saison also nur am 30. Dezember sowie am 2. Januar.
Der K.o.-Modus: Die Besonderheit der Tournee
Die Vierschanzentournee hat einen einzigartigen Wettkampfmodus, der sie von anderen Skisprungveranstaltungen abhebt: Im ersten Durchgang treten die 50 qualifizierten Springer in 25 K.o.-Duellen gegeneinander an. Nur die Gewinner dieser Duelle und die fünf besten Verlierer („Lucky Loser“) schaffen es in den zweiten Durchgang. Die Paarungen ergeben sich aus der Qualifikation: Der Beste der Quali springt gegen den 50., der Zweite gegen den 49. und so weiter.
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Der Gesamtsieg, der mit einem goldenen Adler als Trophäe und 100.000 Euro zusätzlich zu den üblichen Weltcup-Prämien ausgezeichnet wird, geht an den Springer, der in allen acht Durchgängen die meisten Punkte erzielt. Dabei kann ein einziger schwacher Sprung bereits alle Hoffnungen auf den Titel zunichtemachen.
Deutsche Skispringer mit guter Ausgangsposition
Mit Pius Paschke hat das deutsche Team in diesem Jahr einen ernstzunehmenden Favoriten. Der 34-Jährige führt den Gesamtweltcup an und hat in der aktuellen Saison bereits fünf Weltcupsiege erzielt. Er könnte der erste Deutsche seit Sven Hannawald im Jahr 2002 sein, der die Tournee gewinnt.
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Die übrigen deutschen Springer, darunter Andreas Wellinger und Karl Geiger, haben bisher jedoch mit ihrer Konstanz zu kämpfen. Wellinger, der immerhin einen Weltcupsieg feiern konnte, konnte diese Form bislang nicht dauerhaft halten. Die Hoffnungen des Deutschen Skiverbands ruhen deshalb in erster Linie auf Paschke.
Starke Konkurrenz aus Österreich
Die größte Konkurrenz kommt aus Österreich. In der laufenden Saison waren deutsche und österreichische Springer die dominierenden Kräfte, gewannen sie doch alle bisherigen Weltcupspringen unter sich auf.
Besonders beeindruckend präsentierten sich Daniel Tschofenig und Jan Hörl, die bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg Siege einfuhren. Auch Routinier Stefan Kraft, der zuletzt 2015/16 die Tournee für Österreich gewann, ist ein heißer Anwärter auf den Titel.
Die weiteren Favoriten
Neben den deutschen und österreichischen Athleten sollte man auch den Schweizer Gregor Deschwanden, Anze Lanisek aus Slowenien oder die Norweger um Kristoffer Eriksen Sundal im Blick haben. Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan hat sich im bisherigen Saisonverlauf hingegen schwergetan – sein vierter Gesamtsieg bei der Tournee wäre in diesem Jahr eine Überraschung
Vierschanzentournee im TV und Live-Stream
Für Skisprung-Fans gibt es gute Nachrichten: Die gesamte Tournee wird im Free-TV übertragen. Das ZDF berichtet live aus Oberstdorf und Bischofshofen, während die ARD die Springen in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck zeigt. Zusätzlich überträgt Eurosport alle Wettbewerbe inklusive der Qualifikationen. Die Livestreams der ARD und des ZDF sowie der kostenpflichtige Eurosport-Stream auf DAZN bieten weitere Möglichkeiten, das Event zu verfolgen.
Frauen-Skispringen: Ein kleiner Fortschritt
Eine eigenständige Vierschanzentournee für Frauen gibt es auch in diesem Jahr nicht. Allerdings finden wie im Vorjahr am 31. Dezember in Garmisch-Partenkirchen und am 1. Januar in Oberstdorf zwei Wettkämpfe statt, die als kleiner Schritt in Richtung einer vollständigen Tournee gelten.
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