„Ich war komplett aus dem Häuschen“, erklärt Stefan Kraft nach seinem Wahnsinns-Flug auf 253,5 Meter. Beim Team-Skifliegen der Raw-Air-Tour in Vikersund stellt der Österreicher und krönt damit ein sagenhaftes Skiflug-Spektakel. Der Rekord-Flug im Video.
Zumindest für einige Minuten war Robert Johansson Weltrekordhalter. Der Norweger segelte im ersten Durchgang beim Skifliegen auf dem „Monster-Bakken“ in Vikersund auf 252 Meter und überbot damit den Weltrekord seines Landsmanns Anders Fannemel um einen halben Meter. Doch dann kam der dominierende Skispringer der jüngeren Vergangenheit: Doppel-Weltmeister Stefan Kraft legte noch einmal anderthalb Meter drauf.
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„Ich bin weggestiegen und dann habe ich mir gedacht, das ist meine Chance. Jetzt oder nie“, erklärte Kraft nach seinem Rekord-Flug. „Das war einfach unglaublich. Einfach genial, dafür beginnt man mit dem Skispringen. Ich war nach dem Sprung ziemlich aus dem Häuschen, das war ein voller Adrenalinschub.“
Es ist eine große Ungerechtigkeit, daß bei einem Schanzen- oder gar Weltrekord nur der Springer genannt wird. Sicherlich hat der Springer einen gewissen Anteil an diesem Rekord, aber den wesentlichen Anteil haben ja doch die Halbgötter von der Jury! Die legen genialerweise genau diejenige Anlauflänge fest, die Spitzenleistungen ohne Knochenbrüche erst wahrscheinlich macht. Doch nicht nur Halbgötter, nein, auch der Windgott Äolus tragen zum Weltrekord bei. Nicht ganz geklappt hat es bei Dimitri Wassiljew, der in Vikersund bei 254 m zu Boden mußte. Auch bei Gregor Schlierenzauer hat es einmal gar nicht geklappt — seine Reaktion auf die viel zu lange Anlauflänge war das Beste, das ich in zwanzig Jahren Skispringen gesehen habe.
Stefan Kraft wünsche ich gesunde Knie.
Gratuliere Stefan!
Ich vermute mal, dieser Weltrekord wird bis zur nächsten Schanzenvergrößerung bestehen bleiben. Bei Vasiliev hat man gesehen, wie schwer so ein Sprung in diesem Weitenbereich zu stehen ist.
Wahnsinn!!!