Sensationell: Carina Vogt springt zu Olympia-Gold

Carina Vogt holt die erste Goldmedaille in der Geschichte des Damenskispringens! Die DSV-Skispringerin setzt sich im Zitterfinale überraschend gegen Iraschko-Stolz und Mattel durch, Takanashi geht leer aus.

Carina Vogt sicherte sich am Dienstagabend die historische Goldmedaille, die 22-Jährige ist die erste Olympiasiegerin im Skispringen. Mit Weiten von 103 und 97,5 Metern erzielte die deutsche Skispringerin insgesamt 247,4 Punkte und setzte sich damit überraschend gegen die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz (98,5 und 104,5 m; 246,2 P.) durch. Die Bronzemedaille sicherte sich die Französin Coline Mattel (245,2 P.), die Weiten von 99,5 und 97,5 Metern erzielte.

Der Sieg der 22-Jährigen gleicht einer Sensation, schließlich ist Dauersiegerin Sara Takanashi als klare Top-Favoritin in den Wettkampf gestartet. Die Japanerin gewann in dieser Saison zehn der 13 Weltcups, blieb als Vierte heute aber ohne Medaille. Carina Vogt stand dagegen noch nie ganz oben auf dem Siegerpodest – und musste bei der Olympia-Entscheidung unter den Augen des IOC-Präsidenten Thomas Bach als letzte Athletin vom Bakken. Doch Vogt blieb cool, zeigte einen ordentlichen Sprung auf 97,5 Meter und wehrte damit den starken Angriff der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz ab, die zur Halbzeit noch Position fünf belegt hat. Im Auslauf hieß es dann zuerst zittern, danach jubeln: Als das Ergebnis auf der Anzeigetafel eingeblendet wurde, brach die Skispringerin aus Schwäbisch Gmünd in Tränen aus.

„Das ist einfach unglaublich. Ich kann es nicht fassen“, sagte die sichtlich gerührte Vogt in einem ersten Statement nach dem Wettkampf.

Bauer jubelt: „Olympia schreibt eben eigene Geschichten“

„Wir haben höchstens mit Silber oder Bronze geliebäugelt, weil Sara Takanashi einfach überlegen war. Aber Olympia und der Sport schreiben eben eigene Geschichten“, freute sich Cheftrainer Andreas Bauer im ARD-Interview.

Dass die erste Olympia-Entscheidung in der Geschichte des Damenskispringens für die übrigen DSV-Athletinnen wenig erfolgreich verlief, dürfte für Bauer an diesem Tag höchstens eine Randnotiz sein. Die zuletzt angeschlagene Ulrike Gräßler wurde 22., Katharina Althaus belegte Platz 23. Gianina Ernst, mit 15 Jahren jüngste Olympia-Teilnehmerin in Sotschi, belegte den 28. Platz.

Hendrickson auf Platz 21, Insam stark

Stark präsentierte sich am Dienstagabend die Italienerin Evelyn Insam, die zur Halbzeit den vierten Platz belegt hat und am Ende hinter Takanashi Fünfte wurde. Maja Vtic belegte als beste Slowenin Rang sechs vor der Japanerin Yuki Ito. Auf den Plätzen sieben und acht folgten die Norwegerinnen Maren Lundby und Line Jahr, deren Teamkollegen Helena Olsson Smeby nach starken Trainingseindrücken enttäuschende 14. wurde.

Rückkehrerin Sarah Hendrickson belegte fünf Monate nach ihrem Kreuzbandriss den 21. Platz. Nachdem sich die US-Amerikanerin in den vergangenen Trainingstagen noch weitgehend schonte und aufgrund von Knieproblemen nur mit verkürztem Anlauf von der Schanze ging, absolvierte sie heute erstmals Sprünge unter Wettkampfbedingungen. Am Ende freute sich die zwölffache Weltcupsiegerin, dass sie am Wettkampf zumindest teilnehmen konnte – ganz nach dem Motto: Dabei sein ist alles.

Olympia für Skispringerinnen zu Ende

Für die Skispringerinnen sind die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi beendet. Zahlreiche Athletinnen bleiben noch in Sotschi, um die anderen Wettkämpfe zu verfolgen und das olympische Flair zu genießen. Für andere Springerinnen geht es zurück in die Heimat, um sich auf die nächsten Wettbewerbe vorzubereiten – Anfang März macht der Weltcup-Zirkus dann im rumänischen Rasnov Station.

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